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Dumpfer Schmerz machte sich in seinem Kopf breit, die Ohren hatte der weiße Tiger eng angelegt um das dröhnen wenigstens etwas zu dämpfen. Noch immer benebelt zieht er sich in die eine Ecke seiner Zelle und wartete mit geschlossenen Augen das dieser Rauschzustand langsam vorbei geht. 

Er war so dumm gewesen! Was hatte ihn nur dazu geritten den Mund aufzumachen!? Er war selbst schuld für den jetzigen Schmerz. Leise waberte der Hass in seinem Herzen wieder auf. Wie konnte er nur so unfassbar dumm sein!! Er hätte es besser wissen müssen! Jetzt würde dieser sogenannte Wissenschaftler seinen Kollegen erzählen das der inkompetente Tiger doch reden kann. Sie werden wieder kommen, mit neuen Experimenten, neuen Foltermethoden, neuen Schmerzen...

Wütend fauchte er. Sollte der Schwarzhaarige nie wieder ein Wort von ihm hören, sollte er sehen was er davon hatte! Genau, eine stumme eingesperrte Miezekatze! Der Blick des Blauäugigen hob sich und betrachtete die zugerichteten Gitterstäbe. Eine hoffentlich bald freie Mietzekatze! 

Sein Blick wurde schärfer und er sah durch die Gitterstäbe hindurch. Der Käfig ihm gegenüber war leer und dunkel. Die daneben welche er noch erkannte, hatte sich ein Hybrid in eine Ecke verkrochen. Der Geruch von frischem Blut wehte von dort zu dem Tiger herüber. Der Bärenhybrid darin musste sich sehr gewehrt haben als er selbst geschlafen hatte. Das hatte er leider davon..

Der weiße Tiger ohne Namen sah auf seine eigenen Arme hinab. Narben verschiedenster Form und Größe zogen sich darüber. Kleine helle Punkte in den Armbeugen von den Infusionslösungen, größere Saubere Schnitte, kleinere Unförmige von Abwehrversuchen. ...Eine Große welche sich von seinem Ellbogen über seine Schulter bis sie unter dem zerfetztem Shirt verschwand... Die Erinnerung schmerzte zu sehr weshalb er sie wehhemmend verdrängte.

Die Pfotenfüße zog er enger an seinen Körper, versuchte irgendwie die Wärme zu behalten. Doch alles um ihn herum war hart und kalt! Nicht einmal eine Decke bekamen die Hybride, wie die 'Pfleger' einmal sagten: "Damit ihr euer jämmerliches Leben nicht... vorzeitig beendet!"

Ein metallisches Scharen über den Boden ließ ihn aufschauen. Die Wasserschüssel wurde durch den Zellenspalt geschoben. Er verachtete es wie sie hier behandeln wurde, wie Tiere, die aus einem Napf tranken! Ein belustigtes Schnauben kamen ihm über die Schnurrhaare. Die Gesellschaft von Tieren war ihm bei weitem lieber als all die grausamen Männer in weiß zusammen!

...Doch dieser Schwarzhaarige.. Dieser Blick in seinen Augen. Dieser Widerwille... Seine Hände hatten gezittert, alles von seiner Haltung bis hin zu seiner Mine deutete darauf hin das ihm der Mut zum abdrücken fehlte. Der Tiger biss sich fest auf die Lippe welche darauf zu Bluten begann. Und doch hatte er geschossen! Die widerstreitenden Gefühle schienen den Tiger schier zu zerreißen! Dieser Hass gegenüber jedem der bereit war die Hand gegen ihn zu erheben! Und doch das Gefühl das irgendetwas an ihm anders war. ...Wärme. Er konnte mit diesen Gefühlen nicht umgehen, er bäumte sich dagegen auf, wollte es in der Luft zerreißen, wollte dem ein Ende bereiten!

Die Gitterstäbe erbebten, die Hände schmerzten ihn, begannen gar zu Bluten als er sich die Krallen beinahe ausriss. Das er in erneuter Raserei verfallen war. Noch nie ist er nach so kurzer Zeit erneut ausgerastet! Es waren gerade erst wenige Stunden vom Letzten Mal vergangen. Es stand gefährlich um seinen Gesundheitszustand. Hatte er kaum genug Flüssigkeit im Körper und konnte während der Betäubung auch nichts Festes zu sich nehmen. Noch bevor die Männer mit einer neuen Betäubung den Raum betreten konnten, tanzten schwarze Punkte vor seinem inneren Auge. 

Der Schwindel kam plötzlich. Er taumelte und fiel... Auch der stechende Schmerz der sich mit einem Mal in seinem Kopf breit machte, konnte ihn nicht vor der darauf folgenden Dunkelheit retten...


Written by -Notizbuch-

Objekt XVIIWhere stories live. Discover now