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Taddl schrie, kratzte und winselte in dem kleinen Raum. Tränen strömten unablässig über seine Wangen und seine Krallen drohten wieder heraus gerissen zu werden, so sehr krallte er an der eisernen Tür. Erst früh am Morgen wurde jemand auf den tobenden Tiger aufmerksam und holte sofort Dr. Roman herbei. 

Sie schien schneller zu verstehen als ihre Mitarbeiter, was mit dem Tiger vor sich ging. Schließlich sah sie nirgendwo Ardy. Sie betätigte einen  Knopf am neben der Tür und das Mikro ging an. "Taddl, du musst dich beruhigen. So kann ich dich nicht rauslassen und mit dir reden.", sprach sie ruhig auf den Tiger ein. Doch dieser schaute nur mit schmerzverzehrten Gesicht durch das kleine Fenster zu ihr durch. Bettelte immer nach dem selben Namen. 

"So wird das nichts, wir müssen ihn sedieren wenn wir ihn irgendwie beruhigen wollen.", flüsterte Kostas neben ihr, ihr engster Arzthelfer doch Dr. Roman schüttelte den Kopf. "Ich geh rein." Die Pfleger um sie herum wollten sie daran hindern, doch eine Handbewegung und sie schwiegen. "Macht hinter mir die Tür zu."

Und sie taten was sie verlangte, ließen sie ganz schnell hineinschlüpfen und schlossen die Tür. Nun stand Ana genau zwischen einen nervlich am Ende stehenden Tigerhybriden und einer ramponierten Tür durch die er unbedingt will. "Wo ist Ardy..?", sprach sie ruhig und versuchte nicht auf die scharfen Zähne von Taddl zu starren. Sein Blick erinnerte mehr an ein panisches Tier als an einen intelligent denkenden Menschen..!

Sein Atem ging tief und schwer und er brauchte lange. Sah die ganze Zeit Ana an als wäre er sich nicht sicher ob er sie anfallen oder ihr um den Hals fallen sollte... Schließlich brachte er mit einem Wimmern doch noch Worte hervor. "Doc... er wird s-sterben..!" Nun war sich Dr. Roman sicher, sie konnte sich denken warum Ardy sich alleine auf den Weg gemacht hatte. Sie verstand ihn nur zu gut. ....Und er hatte recht. Diese Hybride durften keiner weiteren Gefahr ausgesetzt werden. 

Wieder sah sie in Taddl's Augen, keine Mordlust war mehr darin zu erkennen. Nur noch die ungezügelte Sorge und Angst um seinen Liebsten. 

Das war gut.

"Kostas? Wir brechen sofort auf. Nur du, Mik, Taddl und ich." Sie hatte bewusst Kostas Schosskätzchen Mik gewählt. So wie Taddl gehörte er einer sehr ausgeprägten Katzenrasse und Hybridmutation an, ein Panther welcher kaum noch an die Eigenschaften eines Menschen festhielt. Nur eine war so stark ausgeprägt wie keine sonst. Die Liebe zu ihren Arzthelfer. Das sollte helfen die beiden Hybride unter Kontrolle zu halten und gemeinsam hatten sie vielleicht die Kraft und die Chance Karl auf ewig das Handwerk zu legen!

Ana spürte ihr Herz schmerzen. Hoffentlich ging es Marley gut...

Written by -Notizbuch-

Objekt XVIIWhere stories live. Discover now