Chapter 34

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Am nächsten Morgen stand ich noch vor Lukas auf und machte mich leise im Bad fertig um ihn nicht zu wecken. Ich zog das Kleid, was wir gestern gekauft hatten an und verzichtete darauf mich zu schminken. Wir wollten heute einen Spaziergang zum See machen und dort Picknicken. Lukas würde heute Abend wieder zurück nach Hannover fahren, aber er hatte versprochen, dass er mich ganz bald wieder besuchen würde. Er hatte nächste Woche einige Termine und Meetings bezüglich neuer Musik oder so und danach würde er sich Zeit für mich nehmen.
Ich schlich wieder ins Zimmer und packte leise schon mal Unterwäsche, Sonnencreme und ein Handtuch. Meinen Bikini hatte ich schon an. In der Küche packte ich schon ein paar Sachen für das Picknick in einen Rucksack. Dann half ich Helena beim Frühstück vorbereiten. "Und? Zu welchem Entschluss bist du gekommen?" fragte sie mich. Zuerst war ich verwirrt, weil ich nicht wusste von was sie sprach, aber dann fiel mir ein, dass sie das Gespräch von gestern Abend meinte. Ich wollte gerade antworten, als Lukas mich von hinten umarmte und sich an mich kuschelte. "Das Bett ist so schrecklich leer ohne dich." murmelte er. "Wie wäre es, wenn du dir erstmal was anziehen würdest?" grinste ich, da er nur in Unterhose in der Küche stand. "Wie wäre es, wenn du noch mal zu mir ins Bett kommst?" stellte er die Gegenfrage. "Ok, aber nur bis es Frühstück gibt." sagte ich. Lukas zog mich zurück in mein Zimmer und ließ sich mit mir auf das Bett fallen, sodass ich auf ihm lag. Er drehte uns aber um und stützte sich mit seinen Armen ab. Dann küsste er mich stürmisch, wie als hätte er das Jahre nicht getan.
Aus dem geplanten Kuscheln wurde dann ziemlich schnell ein rummachen. Lukas fuhr mit seiner Hand unter mein Kleid und legte sie auf meinen Bauch, dann schob er das Kleid ganz hoch und verteilte kleine Küsse auf meinem Bauch. Ich bemerkte erst das ich die Luft anhielt, als ich zu wenig Sauerstoff in der Lunge hatte. Mein Atem ging gepresst und ich wusste nicht ganz, ob ich seine Berührungen genießen sollte oder ob ich mich schämen sollte, weil ich gerade in Unterwäsche vor ihm lag. Ich entschied mich für das erste, weil ich mir einfiel, dass ich den Bikini an hatte und er mich nachher eh so sehen würde. Schließlich stoppte ich seine Küsse trotzdem, weil ich den Spieß umdrehen wollte um ihn verrückt zu machen. Ich drehte uns um und setzte mich absichtlich auf seinen Schritt. Dann verteilte auch ich küsse auf seiner Brust und seinen Bauch. Es blieb kein Zentimeter Haut unberührt. Je tiefer ich ging, desto stockender wurde sein Atem und ich spürte ein Gefühl des Triumphes. "Hanna..." fing er gepresst an zu reden. "Wenn du jetzt weiter machst, dann weiß ich nicht ob ich mich noch länger beherrschen kann." meinte er mit Blick auf seinen Schritt. "Oh." was alles was ich raus brachte. Erst jetzt wurde mir bewusst, was ich hier eigentlich tat. Ich lief rot an. Es hätte jederzeit jemand reinkommen können. Zumal es gleich Frühstück gab. Ich zog mein Kleid wieder runter und setzte mich neben Lukas. "Dann zieh dir was an. Ich denke es gibt gleich Frühstück." sagte ich immer noch peinlich berührt. Ich stand auf und ging kurz ins Bad. Ich entdeckte ein rotes Fleck an meinem Hals und fragte mich woher das kam. Wie kann man sich denn am Hals stoßen? Oder was genau habe ich da gemacht? Ich zuckte mit den Schultern und ging in die Küche um mich schon mal hinzusetzen, während Helena den Rest holte. Als sie wieder kam entdeckte sie ebenfalls den mysteriösen Fleck. "Du hast da ja ein Knutschfleck?!" sprach sie ihre Entdeckung aus. "So sieht ein Knutschfleck aus?" fragte ich und Helena nickte. Das war also das was Lukas da gestern gemacht hat.

Wie aufs Stichwort kam er rein und richtete sich seine Haare. Seine Lippen waren, genauso wie meine, leicht angeschwollen und er sah müde aus. Nachdem er sich gesetzt hatte, stand ich nochmal auf und stellte mich hinter ihn um ihn zu massieren. "Oh Gott" sagte er erleichtert, als ich anfing. Ich hörte erst auf, als Mama, Papa und Henry kamen. Bei uns war es eine ungeschriebene Regel, dass wir erst mit Essen anfingen, wenn alle da waren.

Nach dem Essen räumten wir das Geschirr in den Geschirrspüler und packten den Rucksack fertig.
Wir fuhren mit dem Auto zum Stadtrand und liefen von dort aus ein Stück durch den Wald zu dem See. Es war nicht allzu weit, aber ich war, als wir angekommen waren trotzdem total fertig. Konditionen hatte ich halt noch nicht so. Lukas holte die Decke aus dem Rucksack und breitete sie aus. Noch waren wir alleine, aber weiß wann die ersten kommen würden. Vermutlich hatte nur keiner die Idee direkt nach dem Frühstück zu gehen. Der See war nicht klein, aber auch nicht zu groß. Hinter uns war Wald, vor uns der See und dahinter Wiese. Links war eine absichtlich angebaute Felswand mit Vorsprüngen von denen man springen konnte. Lukas zog sich sein Shirt aus und ging überredete mich dazu, direkt ins Wasser zu gehen. Ich zog mir also mein Kleid aus und lief mit ihm zum Wasser.
Ich ging einen Schritt rein und sofort wieder raus. Ich hab zwar damit gerechnet, dass das Wasser kalt ist, aber nicht damit, dass es sooo kalt ist. "Schwimmen da Eisklumpen drin?" fragte ich schockiert. Lukas lachte. "Soo kalt ist es nun auch wieder nicht." Ich schaute ihn schockiert an. "Es ist arschkalt." sagte ich hysterisch.
Wieder lachte er und rannte kurz und schmerzlos ins Wasser. Dann schwamm er ein bisschen, während ich immer noch am Rand stand und einen neuen Versuch wagte. Ich ging immer einen kleinen Schritt nach vorne und blieb dann da so lange stehen, bis ich mich an die Kälte gewöhnt hatte.
Lukas kam auf mich zu und fragte: "Darf ich dich umarmen?" Da ich ja dumm wie Stroh bin, wehrte ich mich nicht und ließ mich von einem eiskalten Lukas umarmen. Ich zog scharf die Luft ein und achtete darauf ihn so wenig wie möglich zu berühren. Lukas nutzte das aus und zog mich so schnell mit ins Wasser, dass ich gar nicht realisierte was hier abging.

Da das Wasser so schrecklich kalt war, waren wir nicht lange im Wasser. Sobald wir wieder draußen waren, kuschelten wir uns in die Handtücher und aßen was. "Ich habe keine Lust morgen in die Schule zu gehen." stellte ich fest. "Ach, bin ich froh, dass ich das hinter mir habe." lachte Lukas. "Lily hat mir schon das geschickt, was sie gemacht haben letzte Woche, aber erzählt hat sie nur, dass es ein paar neue in der Klasse gibt und wir nicht mehr nebeneinander sitzen. Ich hoffe ich sitze neben jemandem mit dem ich auch klar komme." sagte ich. "Egal was dich morgen Überraschen wird, es wird gut sein, weil es dein letztes Schuljahr ist. Du wirst danach eh mit keinem mehr was zu tun haben." sagte er. Und irgendwie hatte er ja Recht. Ich sollte mich nicht beschweren, sondern das letzte Jahr genießen.

Wir trauten uns nicht nochmal ins Wasser, sondern unterhielten uns lieber. Das Wetter war auch nicht wirklich so schön wie die vorigen Tage. Als es dann auch noch anfing zu regnen, packten wir schnell die Sachen zusammen und zogen uns schnell wieder an.
Lukas setzte den Rucksack auf, griff nach meiner Hand und rannte los. Als wir nach wenigen Schritten fast komplett nass waren und ich Probleme hatte mitzuhalten, liefen wir langsamer. Jetzt war es eh egal.

Nach einer angenehmen Dusche zog ich mir meine Unterwäsche und meine kurze Stoffhose an. Und da hörte es auch schon auf. Weil ich so intelligent war und mein Schlafshirt mitgenommen habe anstelle eines normalen Shirts. Ich wollte gerade zu meinem Handtuch greifen um nicht in BH raus zu müssen, aber ließ es dann doch bleiben. Lukas ist mein Freund und wird mich früher oder später eh so sehen. Also öffnete ich die Tür und ging einfach schnell zum Schrank. Kaum hatte ich die Schranktür geöffnet stand Lukas hinter mir und legte seine warme Hand auf meinen Nacken.




Kiss me (Lukas Rieger FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt