One Shot 10

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„Wo laufen wir eigentlich hin, Haz?“ Louis sah zu seinem Freund auf. Seit knapp einer Stunde liefen sie jetzt schon hier durch die Gegend. Um sie herum nur Felder, Wiesen und Bäume. Während dem gesamten Marsch hatten sie fast nicht geredet. Louis hatte immer wieder versucht, etwas aus Harry raus zu bekommen, aber er lächelte ihn einfach nur an und lief weiter. Langsam wurde Louis allerdings ungeduldig. Was wollten sie hier? Und wo wollten sie überhaupt hin? „Man Harry. Jetzt rede doch mal mit mir.“ Louis stemmte beide Füße in den Boden und weigerte sich, noch einen Schritt zu gehen. Er wollte jetzt endlich wissen, wo es hin gehen sollte. Er hatte keine Lust mehr, mit unbestimmtem Ziel zwischen Feldern und Wäldern rum zu laufen. Harry drehte sich zu seinem schmollendem Freund um und legte seinen Kopf schief. „Tut mir Leid Lou. Bist du böse?“ Er schob seine Unterlippe vor und legte den Kopf noch ein kleines Stückchen schiefer. Louis seufzte. Als ob er seinem Freund wütend sein konnte. Er liebte ihn viel zu sehr. Er schenkte ihm ein kleines Lächeln. „Natürlich nicht Haz. Aber ich will jetzt wissen, wo wir hingehen. Du fährst mit mir an einen Waldrand und dann laufen wir eine Stunde durch Wälder und über Felder und Wiesen. Ich lauf ja weiter mit dir, aber ich will wissen, wo es hingeht!“ Louis trat immer wieder einen Schritt auf Harry zu und jetzt stand er direkt vor ihm. Er sah zu ihm auf und sah ihn aus großen neugierigen Augen an. „Komm schon. Bitte Hazza!“ Harry fing an zu grinsen und seine Grübchen, die sein Freund so sehr an ihm liebte, erschienen. „Ich hab vor kurzem ein Restaurant gefunden, als ich hier draußen lang gefahren bin. Und es liegt so schön abseits, dass keine jungen Leute dort sind, jedenfalls hab ich letztes Mal keine gesehen, und da dachte ich mir, wir könnten doch dort essen gehen. Da müssen wir uns nicht verstecken und noch irgendjemanden mitnehmen müssten, weil wir ja keine öffentlichen Dates haben dürfen. Aber dort... erkennt uns sowieso keiner. Und ich dachte, wenn wir unser Auto irgendwo abstellen, wo es keiner vermutet, und auch nicht in der Nähe von uns, sind wir noch sicherer.“ Mit jedem Satz wurde Harry unsicherer. War seine Idee gut gewesen? Oder nicht? Vielleicht hätte er doch einfach nur einen Videoabend organisieren sollen. Aber er hatte gedacht, Louis würde sich über eine Art Date freuen. Na hoffentlich hatte er sich da jetzt nicht geirrt. Er wollte ihm doch nur etwas gutes tun. Er war sowieso schon nervös geworden, doch jetzt wurde es noch schlimmer. Verdammt, er wollte doch nur Louis etwas gutes tun, da sie in den letzten paar Tagen wahnsinnig wenig Zeit zu zweit hatten. Louis hatte unheimlich viel mit Eleanor machen müssen. Er hatte sich gedacht, dass Louis sich darüber freuen würde. „Hazza?“ Harry sah langsam von seinen Schuhen auf, direkt in Louis‘ Gesicht. Dieser sah ihn mit einem sanftem Lächeln an. „Die Idee ist toll. Ich find‘s wahnsinnig süß, dass du sofort an uns gedacht hast, und dass du dir so viele Gedanken darum machst, was wir an einem unserer seltenen Tage zu zweit machen können. Aber dass hättest du mir auch einfach nur sagen können. Dann wäre ich vielleicht auch nicht so nervig gewesen.“ Harry legte Louis einen Finger auf den Mund. „Du bist nicht nervig, Lou. Jedenfalls nicht für mich. Ich liebe dich, da kannst du mich gar nicht nerven, verstanden?“ Louis nickte mit einem kleinen Lächeln. „Ich dich auch.“ Er gab ihm einen kleinen Kuss und lief dann weiter. „Sag mal, müssen wir eigentlich noch weit laufen?“ Harry neben ihm schmunzelte. „Nein, eigentlich nicht. Hinter dem kleinen Hügel da sollte es sein.“ Sie liefen schweigend und dicht aneinander, mit verschränkten Händen, nebeneinander her den kleinen Hügel hinauf. Oben angekommen blieben sie stehen und sahen sich um. Es war eine wundervolle Aussicht, die sich den beiden hier bot. Vor ihnen erstreckten sich Wiesen, auf denen viele Wildblumen wuchsen. Sie waren ein einziges Farbenspiel aus so vielen verschiedenen Farben. Zwischen drin wand sich ein kleiner Fluss und vor ihnen der Weg, der zu einer kleinen süßen Hütte führte. Es war eine typische Hütte, die man in den Bergen so fand. Louis liebte sie jetzt schon. „Na los! Ich will da jetzt hin, Hazza!“ Harry lachte nur kurz auf, über die Ungeduld seines Freundes. Dann liefen sie zusammen den Weg entlang zur Hütte. Sie redeten wieder nicht viel, aber das war auch nicht wichtig. Sie mussten nicht reden. Worüber denn auch? Sie liebten sich und das wussten sie beide auch. Außerdem wollten sie ihre knappe gemeinsame Zeit genießen. Sie hatten eh viel zu wenig davon. An der Hütte angekommen, hielt Harry seinem Freund die Tür auf und trat dann neben ihm ein. „Wow, Harry, das ist ja Wahnsinn. Dieses Restaurant ist ja total süß.“ Harry lächelte ihn nur an. „Freut mich dass es dir gefällt. Na komm, ich hab uns einen Tisch reserviert.“ Harry lief an die Bar, zu einer etwas älteren Frau, die Louis sofort sympathisch erschien. Er stellte sich neben seinen Freund an die Bar und lächelte die alte Dame an. Sie kam jetzt um die Bar herum und winkte den Jungs, dass sie ihr folgen sollten. Harry nahm Louis‘ Hand und lief der Frau in einen etwas abgelegeneren Teil des Restaurants. Als sie stehen blieb, lag vor ihnen eine Art Kuschelecke. Eine Sitzbank in einer Ecke, mit einem kleinem Tisch davor. Alles war in spärliches Licht getaucht, sodass es schön romantisch wirkte. Auf der Sitzbank lagen Kissen und eine Decke. „Wow.“ Louis flüsterte nur und hatte die Augen weit aufgerissen. Er war total sprachlos. Harry hatte sich ein paar Schritte von ihm entfernt und umarmte die Frau, während er ihr immer wieder seinen Dank aussprach. Sie hatte nicht zu viel versprochen, als er sie bei ihrem letzten Treffen nach einem romantische Tisch für ein Date gefragt hatte. Die Dame tätschelte ihm den Rücken und versicherte ihm immer wieder, dass es kein Problem gewesen sei und dass sie es gern getan hätte. Hatte sie ja wirklich. Als Harry ihr bei ihrem ersten Treffen von Louis erzählt hatte, hatte sie gesehen, wie sehr er ihn wohl liebte. Und heute hatte sie gesehen, wie er Harry ansah. Und da wurde ihr klar, wie sehr die zwei sich wirklich liebten. Und ihr wurde klar, dass der kleine Aufwand, den sie betrieben hatte, sich wirklich gelohnt hatte. Louis und Harry setzten sich in die Ecke und kuschelten sich aneinander. Während dem restlichen Abend redeten die zwei Jungs über alles mögliche, kuschelten viel und küssten sich immer wieder. Harry war einfach nur so froh, dass Louis die Idee anscheinend wirklich sehr gut gefiel und Louis war froh, dass er Harry als Freund hatte. Er hatte sich wirklich Gedanken gemacht. Und wegen solcher Sachen liebte er ihn noch mehr. Als sie gerade ihren Nachtisch gegessen hatten, kam ein junges Mädchen, die Enkelin der Besitzerin, die immer wieder dort arbeitete, um die Ecke, welches sofort stehen blieb, als sie die beiden so eng aneinander gekuschelt und glücklich sah. Im ersten Moment konnte sie nicht glauben, was sie sah. Saß da wirklich Larry Stylinson vor ihrer Nase und turtelte total ungeniert herum? Das konnte einfach nicht wahr sein. Das musste ein Traum sein. Ihre Augen und ihr Mund standen weit offen, sie war einfach zu geschockt. Louis schüttelte gerade grinsend seinen Kopf, da Harry ihm wieder einen seiner Klopf-Klopf Witze erzählt hatte. Dabei sah er im Augenwinkel jemanden im Durchgang zum offenen Teil des Restaurants stehen. Sein Lächeln fiel und er drehte seinen Kopf langsam in ihre Richtung. „Harry?“ Sein Freund sah ihn an und folgte seinem Blick, als er sah, dass sein Freund geschockt in eine Richtung sah. Und als er das Mädchen sah, fiel auch bei ihm das Lächeln und die Unbeschwertheit. Und er hatte wirklich gehofft, dass sie heute Ruhe hätten. Er seufzte und schloss die Augen. Verdammt, was jetzt? Das Mädchen hatte sich inzwischen ein wenig von ihrem Schock erholt und war auf die Jungs zu gegangen. Eigentlich hatte sie nur den Tisch abräumen sollen, doch sie hätte nie gedacht, dass an diesem Tisch Louis und Harry saßen und ein Date hatten. Aber dann fing sie an zu grinsen. Sie hatte es schon immer gewusst. „Guten Abend. Alles zu Ihrer Zufriedenheit? Kann ich Ihnen noch etwas bringen?“ Sie hatte beschlossen, den Jungs das Date nicht zu versauen, und einfach mal ruhig zu bleiben und sie wie normale Gäste zu behandeln. Die zwei sahen sie ziemlich verwirrt an, verstanden dann aber, was sie hier tat und lächelten sie dankbar an. „Alles bestens, wir haben alles. Danke.“ Harry lächelte sie mit seinem Grübchen-Lächeln an. Sie nickte, drehte sich um und verschwand. In der Küche angekommen lehnte sie sich auf die Arbeitsplatte und atmete tief durch. Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Sie hatte wirklich Louis und Harry bei einem Date getroffen. Sie grinste und fing an zu fiepen und rum zu hüpfen. Es tat so gut, endlich eine Bestätigung zu haben. Endlich zu 100% zu wissen, dass die zwei wirklich zusammen waren. Ihr war es immer klar gewesen, aber ein paar Zweifel hatten sie immer geplagt. Doch jetzt, jetzt würden sie sie nie wieder plagen. Sie hatte die endgültige Bestätigung. Ihre Oma kam herein und sah sie lächelnd an. In der Hand hatte sie zwei kleine Kekse, welche sie ihr in die Hand drückte. „Bringst du die den beiden Herren? Geschenk des Hauses. Die zwei sind so süß, findest du nicht auch?“ Das Mädchen grinste nur noch breiter und nickte. „Ja, das sind sie, Oma.“ Damit drehte sie sich um und lief aus der Küche, Richtung Kuschelecke.Kurz bevor sie um die letzte Ecke lief, blieb sie stehen und atmete tief durch. Dann lief sie die letzten zwei Schritte und blieb sofort stehen. Die zwei waren noch enger aneinander gekuschelt wie davor und küssten sich gerade leicht lächelnd immer wieder. Sie konnte es nicht verhindern, dass ihr ein kleines „Aww...“ entfloh, dass laut genug war, dass es die Jungs hören konnten. Ihre Köpfe schossen herum und das Mädchen schlug sich schockiert die Hand vor den Mund und riss die Augen auf. Das hatte sie doch gar nicht gewollt. Sie lief zu den Jungs und biss sich währenddessen die ganze Zeit unsicher auf der Unterlippe herum. „Tut mir Leid... Ich sollte nur schnell das hier vorbei bringen. Ein Geschenk des Hauses. Und, ich zitiere meine Oma, ihr seit so süß!“ Sie grinste die zwei an, legte die Kekse auf den Tisch und wollte sich umdrehen, als Louis sie aufhielt. „Warte!“ Sie sah ihn fragend und verwirrt an. Was wollte er von ihr? „Du bist ein Fan, oder?“ Sie nickte langsam. „Wieso... bist du dann so ruhig und... na ja, behandelst uns normal? Ich meine,du hast etwas gesehen, für das so viele töten würden.“ Sie grinste. „Ich bin alles, nur nicht ruhig, Louis. Ich bin nämlich auch eine von denen, die für das hier, alles tun würde. Ich... wusste von Anfang an, dass ihr zwei zusammen seid. Man sieht es euch einfach an. Und... ich glaube, ihr habt wenig solcher Momente zu zweit, also will ich euch den hier nicht auch noch verderben. Aber... eine Frage hätte ich. Wieso versteckt ihr euch?“ Harry sah zu Louis. „Weil unser Management nicht will, dass wir es veröffentlichen. Weil sie zu viel Angst haben, dass wir viele Fans verlieren.“ Harry sah sie mit einem so traurigen Ausdruck in den Augen an, dass es dem Mädchen fast das Herz brach. „Warum tut ihr es nicht einfach? Es ist euer Leben, es ist eure Beziehung. Lasst euch nicht da rein reden! Ihr würde den Großteil eures Fandoms glücklich machen!“ Louis sah zu Harry, dann wieder zu dem Mädchen. Dann verzog er sein Gesicht. „Wenn es nur so einfach wäre... aber danke. Und sag deiner Oma auch danke. Für alles.“ Sie nickte, drehte sich um und lief in Richtung Küche. Harry und Louis sahen sich an. „Meinst du, sie hat Recht? Sollten wir es wirklich einfach bekannt geben?“ Harry sah auf seine Finger. Dann wieder zu Louis. „Ich würde erst einmal Liam und so fragen. Wenn es Stress mit dem Management gibt, was es sicherlich geben wird, ist es vielleicht nicht schlecht, die Jungs auf unserer Seite zu wissen.“ Louis nickte, zog sein Handy raus und rief Liam an. Er erzählte ihm alles und Liam sicherte ihm zu, dass er und die anderen zu ihnen halten würden, egal was kommen würde. Louis legte sein Handy weg und erzählte Harry alles. Dieser sah kurz auf den Tisch, straffte die Schultern und sah dann mit einem leichten Lächeln zu Louis. „Also, sollen wir?“ Louis nickte nur und nahm sein Handy wieder in die Hand. „Foto auf Twitter?“ Dieses Mal nickte Harry. Er rückte ein wenig näher an Louis, welcher sich daraufhin noch mehr an ihn kuschelte und die Kamera App auf seinem Handy öffnete. Er hielt sein Handy so, dass sie beide im Bild waren, drehte seinen Kopf zu Harry und gab ihm einen Kuss auf die Wange, während er auf den Auslöser drückte. Dann drehte Harry seinen Kopf ebenfalls um und drückte seine Lippen auf die seines Freundes. Louis drückte noch einmal auf den Auslöser und ließ dann das Handy sinken. Als sie sich lösten sah Louis sich die Fotos an. Er beschloss, beide zu twittern. „Sicher, Haz?“ Er sah seinen Freund an, bevor er die Fotos und den dazu geschriebenen Text losschickte. Als dieser nickte, drückte er den Knopf und lehnte sich tief durchatmend zurück. Sie hatten es getan. Sie hatten sich geoutet. „Louis? Ich liebe dich. Über alles. Und egal was jetzt noch kommt, ich werde es immer tun.“ Louis lächelte ihn sanft an. „Ich dich auch, Haz. Ich dich auch. Über alles.“ Dann küsste er ihn, doch der Kuss wurde von einem lauten Aufschrei unterbrochen. Die Jungs fuhren auseinander und sahen sich verwirrt an. Was war das? Wer hatte da geschrien? Und warum? Doch als sie ein junges, breit grinsendes Mädchen mit ihrem Handy in der Hand um die Ecke kommen sahen, wich die Verwirrung der Belustigung. Es war ja wirklich süß, wie sie sich freute. Harry nahm sanft Louis‘ Kinn in die Hand und drehte seinen Kopf zu ihm, damit er wieder seine Lippen auf seine pressen konnte. Er liebte es einfach so sehr, seinen Freund zu küssen. Und egal was kommen würde, sie hätten immer sich und die anderen Jungs, die hinter ihnen standen. Egal was passieren würde, sie liebten sich über alles, das war alles, was zählte.

Larry Stylinson One Shots IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt