One Shot 66 // Kindergärtner

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Louis' p.o.v.:

„Louiiiiiiiis... gehst du mit uns raus?" Mit großen, blauen Augen sah Niall mich an. Seine Unterlippe war vorgeschoben, er versuchte, so unschuldig wie möglich zu gucken und mich damit um den Finger zu wickeln. Sein Kopf lag im Nacken und aus schimmernden Augen sah er zu mir auf. Seufzend kniete ich mich zu ihm. „Gleich, okay? Geh dich mit den anderen großen Kindern schon einmal anziehen, ja?" Er nickte, drehte sich um und rannte davon. Ich dagegen stand auf und lief in die andere Richtung. „Haz?" Ich sah in die kleine Küche, in den Gemeinschaftsraum, ins Bad, doch nirgends fand ich meinen Freund. Stirn runzelnd lief ich in die Kuschelecke. Nur dort konnte er noch sein. Und dort saß er dann auch, inmitten der Kissen, an die Wand gelehnt, Marc auf seinem Schoß. Der kleine Junge saß ganz konzentriert über einen Block gebeugt da, einen Buntstift in seiner Hand, die Zunge zwischen seinen Lippen. Harry fuhr ihm durch die Haare, sah lächelnd über seine Schulter auf den Block. Leicht lächelnd stand ich im Türrahmen. Doch als ich mir die beiden genauer ansah, fiel mein Lächeln. Marc hatte gerötete Augen, auf seinen Wangen war deutlich eine Tränenspur zu sehen und seine Haare waren ziemlich durcheinander. Leise schloss ich die Türe hinter mir und lief auf die beiden zu. „Hey, was ist los?" Langsam ließ ich mich neben die beiden sinken und strich Marc durch die Haare. Er sah mit großen, roten Augen zu mir auf, dabei wurden meine Augen ziemlich groß. Er hatte einen großen blauen Fleck an seinem Kinn. Und als ich meinen Blick weiter über ihn schweifen ließ, war an seinem Oberarm, genau am Ende seines Shirts, ein weiterer zu sehen. Ich sah zu Harry, welcher nur leicht den Kopf schüttelte. Er würde es mir heute Abend schon erklären. Nickend strich ich Marc noch einmal über die Haare und stand dann auf. „Ich bin jetzt mit den restlichen Kindern draußen, ja?" Harry nickte sanft lächelnd und ich machte mich auf den Weg zu der Garderobe. Der Rest der Gruppe saß bereits da, viele versuchten sich noch die Schuhe anzuziehen oder die Jacke zuzubekommen. Grinsend half ich den letzten sich fertig anzuziehen bevor ich mich selber fertig machte. Dann jagte ich sie alle vor mir raus in den Garten. Schreiend rannten die Kinder in den abgezäunten Garten und verteilten sich rasch. Grinsend beobachtete ich die Kinder und lief dann mal von der Schaukel zum Sandkasten zum Klettergerüst und wieder zurück. So bemerkte ich gar nicht, wie Marc und Harry wieder kamen, bis Harry sich zu mir gesellte und mir einen kurzen, kleinen Kuss auf die Wange gab. Wenn wir beim arbeiten waren mussten wir uns ein wenig zurück halten. Immerhin waren die Kinder noch wirklich jung. Und leider waren auch ein paar Eltern nicht wirklich begeistert davon, dass ihre Kindergärtner zusammen waren. Ihrer Meinung nach sei das Ablenkung für uns. Und ein paar der Eltern waren natürlich auch homophob, auch wenn sie es uns nicht direkt sagten. Wir hatten inzwischen ein Gespür dafür entwickelt. Die restliche Zeit verging recht schnell. Wir spielten weiterhin mit den Kindern, nacheinander wurden sie abgeholt und irgendwann saßen wir allein mit Marc allein auf der Terrasse und warteten auf seine Mutter. Als sie kam und ihn abgeholt hatte drehte ich mich zu Harry um und fiel ihm erst einmal um den Hals und drückte meine Lippen auf seine. Wie sehr hatte ich dieses Gefühl vermisst. Wie sehr hatte ich das Kribbeln, die Gänsehaut vermisst, die automatisch mit seinem Kuss kam. Als wir uns lösten blieb ich eng bei ihm. Auch er hielt mich mit seinen Armen eng bei sich, hatte sie um meine Hüfte geschlungen und streichelte meinen Rücken. Ich kuschelte mich enger an ihn, schloss meine Augen und genoss es einfach, in seinen Armen zu sein. „Lou?" - „Hmh?" - „Lass uns nach Hause fahren." Seufzend löste ich mich von ihm und nickte. Wir gingen rein, räumten noch schnell auf und schlossen den Kindergarten dann ab. Arm in arm liefen wir dann nach Hause, da wir nicht weit entfernt wohnten. Endlich zuhause ließen wir uns schnaufend auf die Couch fallen. Harry zog mich auf seinen Schoß und drückte seine Lippen auf meine, genau wie ich, süchtig nach diesem Gefühl und eindeutig auf Entzug gehalten. Seufzend lehnte ich mich mehr an ihn ran, genoss es, seine Lippen wieder richtig auf meinen zu spüren. Und als er dann anfing, seine Zunge in den Kuss miteinzubringen, schmolz alles in mir, ich versuchte, näher an ihn heran zu kommen und noch mehr Körperkontakt herzustellen. Seufzend vergrub ich meine Hände in seinen Locken, spielte im Nacken mit ihnen, konnte nicht still sitzen. Er machte mich einfach verrückt. Als wir uns dann irgendwann schwer atmend lösten, sahen wir uns einfach nur tief in die Augen. Seine Augen hatten sich deutlich verdunkelt, ein kleines Funkeln war in ihnen zu erkennen. Ich biss mir auf meine Unterlippe und presste sofort meine Lippen wieder auf seine. Ich spürte genau, wie erregt er war und musste zugeben, dass ich selber nicht besser war. Auch dieses Mal lösten wir uns aufgrund fehlender Luft. Meine Lippen blieben aber direkt vor seinen, ich spürte seinen hektischen, warmen Atem auf meinen Lippen, spürte seine Zunge ganz leicht, wie einen Hauch, als er sich seine Lippen befeuchtete. „Schlafzimmer?" Noch immer war er außer Atem, seine Stimme war rau, nur ein leiser Hauch. Grinsend presste ich meine Lippen kurz und unschuldig auf seine, ehe ich mich wieder zurück zog und anfing, ihn unter seinem Ohr zu küssen. „Meinetwegen können wir auch hier bleiben, das weißt du." Ein raues, leises und kurzes Lachen verließ seinen Rachen, er legte seine Hände an meine Oberschenkel und stand mit mir zusammen auf. Gemeinsam liefen wir dann hoch ins Schlafzimmer, wobei ich Harry währenddessen immer wieder einen kleinen Knutschfleck verpasste, ihn damit ablenkte und er sich manchmal an der Wand oder dem Treppengeländer abstützen musste. Als wir es dann ins Schlafzimmer geschafft hatten, ließ er sich rückwärts darauf fallen, sodass ich über ihm kniete. Und während wir uns noch immer küssten, wanderte meine Hand unter sein T - Shirt, seine Hand packte meinen Arsch, kniff hinein und entlockte mir ein leises, leider unmännliches Quieken. Kichernd löste Harry sich von mir und grinsend streckte ich ihm die Zunge raus, während ich ihm sein Shirt auszog und gleich danach meine Lippen wieder auf seine presste. Und mit diesem Kuss entflohen wir endgültig der Realität, entflohen in unsere Welt, in der es nichts, außer uns und unserer Liebe gab.

Larry Stylinson One Shots IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt