Dr. Watsons Date

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„Nun ja....als wir oben in Penelopes Zimmer waren, da....“

„Sie meinen den Kuss? Ich habe mich doch bereits dafür entschuldigt.“, Sherlock sah John fragend an.

„Ja schon, aber ich meine.....Sie sind doch so intelligent Sherlock, und da dachte ich mir, Ihnen sind doch sicher ein Dutzend Ablenkungsmanöver eingefallen...wieso dieses?“

„Ich brauchte schnell irgendeines, und das schien mir das sicherste und plausibelste zu sein.“

John sah Sherlock abwartend an.

„War es Ihnen so unangenehm?“, fragte der Detektiv leise. Wenn John es nicht besser wüsste, würde er sagen, dass Sherlock gekränkt aussah.

„Nein, also, ich meine...es war eben, naja, ein wenig....ungewohnt.“

Sherlock erwiderte nichts. John seufzte. „Hören Sie, Sherlock...das hat mich einfach ein wenig überrumpelt. Immerhin siezen wir uns noch und...“

„Das könnten wir ändern, wenn es für Sie nicht zu ungewohnt ist.“ Sherlock war anscheinend wirklich beleidigt und John wusste nicht recht, warum. Der Detektiv schloss erneut die Augen.

„Wie auch immer. Wir müssen einen weiteren Mord verhindern. Ich gehe in meinen Gedächtnispalast, John, wenn Sie bitte das Zimmer verlassen würden.“

John wurde ein wenig sauer. Immerhin war es auch sein Wohnzimmer.

„Ja, mache ich. Rufen Sie einfach, wenn Sie mich brauchen oder ich wieder in mein Wohnzimmer gehen darf.“ Er ging in sein Zimmer, legte sich auf sein Bett und beschloss, ein wenig zu lesen.

~*~

Nach etwa zwei Stunden, es war bereits später Nachmittag, ging John erneut ins Wohnzimmer. „Sherlock?“, fragte er.

Der Detektiv stand auf dem Wohnzimmertisch vor der Wand mit dem Smiley, die wieder mal über und über mit Zetteln bestückt war; der Verschleiß an Klebeband war in diesem Haushalt grenzenlos.

„Sind Sie weitergekommen?“

„Hm hm...“, murmelte Sherlock. Er war anscheinend immer noch beleidigt. In diesem Moment klingelte das Telefon. „Ja?“, John nahm ab.

„Es ist Lestrade! Es hat einen weiteren Mord gegeben!“

Als sie erneut an der Villa ankamen, waren alle in Aufruhr. Lestrade stürmte zu ihrem Taxi, kaum dass Sherlock und John ausgestiegen waren.

„Gut, dass sie gekommen sind!“, keuchte er. Sherlock schaute ihn nur seelenruhig an. „Was ist mit dem Butler?“

„Mr. Jones kann es nicht gewesen sein. Wir haben ihn die ganze Zeit beobachtet und er hat nichts Verdächtiges getan.“

„Und wer ist das Opfer?“, fragte John.

„Gary Norton, das drittälteste Kind und der zweitälteste Sohn.“

Zu dritt nebeneinander gingen sie in das Haus. Der Inspektor führte sie die Treppe nach oben und in das Zimmer neben Penelope. „Nach dem, was Sie mir berichtet haben, scheint mir Penelope aber am verdächtigsten zu sein.“

„Sie war es nicht!“, widersprach Sherlock. „Wieso sonst sollte Sie uns das erzählen? Es würde Sie unheimlich verdächtig machen.“

„Aber vergessen Sie nicht, dass wir sie erst drängen mussten, Sherlock“, widersprach John.

Der Detektiv verdrehte die Augen. „Trotzdem konnten wir es relativ schnell aus ihr herausbekommen. Sie hat nicht gezögert, weil sie die Mörderin ist, sondern weil sie Mr. Jones, den Butler, gut kennt und eine emotionale Bindung zu ihm hat.“

Sherlock - I have only one friendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt