Prolog

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Die Gasse war eng und dunkel. Von den Seiten tropfte der Regen, trommelte auf seine Kapuze. Die dunklen Wolken kündigten das Unheil schon an, obwohl er nicht daran glaubte. Der, den er treffen wollte, allerdings schon. Er hörte Schritte hinter sich, gehetzten Atem, jemand, der sich nicht darum scherte, in die Pfützen zu treten und sich nass zu machen. Er hatte es eilig. Der Mann kam direkt auf ihn zu. In der Hand hielt er eine Mappe, in der, wie sie beide wussten, das Schriftstück war. Zitternd blieb er vor ihm stehen und übergab die Mappe.
„Ich habe damit nichts zu tun, so war es vereinbart! Geben sie mir das Geld!“
Der andere Mann nahm die Mappe entgegen, überprüfte alles sorgfältig und schaute schließlich auf. „Natürlich. Ein Wort zu jemandem, und sie können sich sicher sein, dass sie Weihnachten nicht mehr erleben. Ihre Familie auch nicht.“ Er nahm einen Beutel mit Geld aus seiner Tasche und übergab sie dem Mann, der ihn eilends einsteckte und wieder davonrannte. Durch seine Stiefel spritzte der Regen in alle Richtungen.
Der Mann beobachtete, wie er davonrannte. Was für eine Verschwendung diese Leute doch waren! Aber sie waren notwendig, zumindest in dieser Zeit. Wenn er das hatte, was er haben wollte, brauchte er niemanden mehr.
Er lächelte, zog seine Kapuze tiefer und verschmolz mit der Dunkelheit. 

Sherlock - I have only one friendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt