Deal

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Niall Pov

Irgend wie hatte ich meinen Plan nicht ganz durchdacht. Liam kam nie in den Kerker, wie sollte er denn erfahren, dass ich hier war. Weinend presste ich die Hände auf die Ohren. Durch den Kerker hallte die Schreie eines Mädchen, welches gerade vergewaltigt wurde und zwar vor den Augen von uns allen.

Harry war nicht da um mir zu sagen, dass alles gut werden würde. Zayn und Perrie waren auch beide nicht hier. Insgesamt fehlten viele bekannte Gesichter.

>>Hey, Süßer, muss doch nicht weinen.<<, lachte ein Typ gehässig. Vorsichtig sah ich auf. Nur um festzustellen, dass er mit mir redete. Ängstlich drückte ich mich fester in die Ecke meiner Zelle. >>Zu Schade, dass du noch nicht freigegeben bist, aber vertrau mir, sobald du es bist, werde ich dir das Gehirn aus deinen hübschen Kopf heraus vögeln.<< Mir entfuhr ein lautes Wimmern.

>>Sam, was treibst du da schon wieder?<< Ein zweiter Mann blieb vor meiner Zelle stehen. >>Gehörst du nicht Payne?<<, fragte er verwundert, als er mich erblickte.

>>Wie meinst du das?<<, wollte der erste Typ wissen.

>>Erzähl ich dir oben.<< Einmal musterte er mich noch genau, dann ging er.

>>Du Armer.<<, flüsterte der Junge neben mir als die Wachen weg waren. Ich sah ihn an. >>Da ist es mir ja lieber ständig Jemand anderen zu haben und zumindest gelegentlich verschont zu bleiben, aber wenn du einem der oberen Wachen gehörst, wirst du ja nur gequält. Ich will echt nicht in deiner Haut stecken.<< Völlig überfordert sah ich ihn an, doch er sprach kein Wort mehr, sondern legte sich schlafen. Ich tat es ihm gleich. Weinend rollte ich mich in einer Ecke zusammen. Vor Kälte zitterte ich am ganzen Körper.

Schreiend schreckte ich hoch. Ich musste eingeschlafen sein. Hoffentlich war es wirklich nur einen Traum. Ich sah an mir herunter und stellte erleichtert fest, dass ich noch meine Kleidung trug. In meinem Traum war der Typ von vorhin aufgetaucht und hatte seine Drohung war gemacht. Er hatte mich ohne erbarmen vergewaltigt.

Die schwere Metalltür wurde geöffnet. Die Lichter an der Decke gingen an, wodurch der gesamte Kerker beleuchtet war. Es entstand eine große Unruhe. Einige Sklaven schrien ängstlich oder wimmerten. Der Junge in der Zelle neben mir, sah mich wieder mitleidig an.

>>Ich hoffe, er quält dich nicht all zu sehr.<< Vor meiner Zelle blieb die Wache stehen und schloss die Tür auf. Vorsichtig sah ich auf. Mein Herz blieb für einen Moment stehen und schlug dann doppelte so schnell wie gewöhnlich weiter.

>>Li!<<, schrie ich, sprang auf und stürzte mich in seine Arme, die er sofort um mich legte.

>>Was machst du nur für Sachen?<< Sanft hauchte er mir einen Kuss auf die Stirn. Ich regte ihm mein Gesicht entgegen. Lächelnd kam Liam der stummen Bitte nach und küsste mich. Glücklich erwiderte ich und schmiegte mich an ihn. Viel zu früh löste Liam sich von mir. Da ich mich weigerte ihn los zu lassen, musste er mich tragen, wobei ich mich lächelnd an ihn kuschelte. Traurig ließ Liam den Blick noch mal durch den Kerker gleiten, ehe er das Licht wieder ausschaltete und mich zu seinem Zimmer trug. Zumindest ging ich davon aus, denn irgend wann unterwegs schlief ich auf seinem Arm ein.

Blinzelnd öffnete ich die Augen und blickte direkt in ein paar braune Teddy-Augen. Müde lächelte ich ihn an. Auf dem Nachttisch stand ein Tablett mit Frühstück. Mir fiel auf, dass ich noch nie in der Küche gewesen war. Liam reichte mir das Tablett. Wie immer war es total überladen. Noch immer lächelnd fing ich an zu essen, während Liam nur einen Kaffee trank.

>>Du weiß, dass es eine bescheuerte Idee von dir war, wieder her zu kommen, oder?<<, fragte Liam. Erschrocken sah ich auf, sah ihn schon fast ängstlich an.

>>Ich wollte bei dir sein.<<, murmelte ich.

>>Niall, du gehörst hier nicht her.<<

>>Warum willst du mich unbedingt los werden?<< Erste Tränen sammelten sich in meinen Augen.

>>Ich will dich doch nicht los werden. Ich will, dass du in Sicherheit bist und glücklich.<<

>>Ich bin glücklich … solange ich bei dir bin.<<

>>Aber hier bist du nicht sicher.<<

>>Warum nicht? Das letzte mal ist mir doch auch nichts passiert.<<

>>Es ist nur eine Frage der Zeit bis einer dieser Verrückten auf dich aufmerksam wird und meint, er müsste dich haben.<<

>>Dann wehre ich mich halt.<< Nachdenklich sah Liam mich an. >>Bitte, Li, ich mach alles was du willst, aber bitte lass mich hier bei dir bleiben.<<

>>Vorschlag ...<< Neugierig musterte ich ihn. >>Louis und ich zeigen dir und wahrscheinlich auch Harry wie ihr euch wehren könnt, aber ...<<

>>Deal.<<, stimmte ich zu. Das „Aber“ wollte ich gar nicht hören.

>>Aber wenn ich dich mal zu deiner Familie bringe, dann bleibst du da auch ...<<

>>Nein!<<, unterbrach ich ihn direkt.

>>Bis ich dich wieder hol.<<, beendete Liam seinen Satz.

>>Warum kann ich nicht einfach die ganze Zeit hier bleiben?<<

>>Weil es mal vorkommt, dass ich ein paar Tage unterwegs bin und dann möchte ich nicht, dass du hier allein bist, egal wie gut du dich wehren kannst.<<

>>Kann ich nicht mit dir?<<

>>Geht leider nicht. Außerdem muss du so nicht komplett auf deine Familie verzichten.<<

>>Na gut, aber ich will eine genau Uhrzeit, wann du mich wieder abholst und wenn du dann nicht da bist, lass ich mich wieder entführen.<<

>>Besserer Vorschlag. Ich gib dir meine Nummer und ich bekomme deine. Dann schreiben wir zwischendurch.<<

>>Stimmt, die Idee ist wirklich besser.<<

>>Sag ich doch.<< Im nächsten Moment lagen unsere Lippen aufeinander.

The last slave [Larry / Niam]Where stories live. Discover now