Kannst du mich küssen?

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Harrys Pov

Ängstlich starrte ich die Tür an. Würde mein Engel überhaupt jemals wieder kommen? Warum sollte er? Ich war es doch nicht wert geliebt zu werden. Es war sicher die reinste Strafe mit mir Zeit zu verbringen. Wer tat sich so was schon freiwillig an?
Tränen sammelten sich in meinen Augen. Sie fanden den Weg über mein Gesicht. Ich rollte mich zusammen und weinte. Bei jedem Schluchzer durchfuhr ein stechender Schmerz meinen Körper. Der Typ hatte es geschafft, mich so übel zu zurichten, dass selbst weinen weh tat.
Wie ein Haufen Elend lag ich dort und weinte.
Die Tür öffnete sich. Neben mir senkte sich die Matratze. Hände streichen durch meine Locken.
  >>Nicht weinen, Harry. Alles wird gut.<<, flüsterte Louis mir zu und küsste mich auf die Stirn.
  >>Es tut weh.<<, schluchzte ich.
  >>Was tut weh?<<
  >>Das Weinen.<<
  >>Dann hör auf damit.<< Ich sah zu ihm hoch. Er lächelte mich sanft an, doch ich sah die Besorgnis in seinen Augen. Wieder lehnte er sich zu mir runter. Küsste mich dieses mal jedoch auf die Nasenspitze. >>Ich pass auf dich auf. Niemand wird dir je wieder weh tun.<< Trotz den Schmerzen machte es mich beinah verrückt seine Lippen immer wieder auf meiner Haut zu spüren, aber nie auf meinen Lippen.
  >>Lou.<<, murmelte ich. Allein seine Anwesenheit hatte dazu geführt, dass ich aufgehört hatte zu weinen und den Grund dafür nicht mehr kannte. Er war wirklich ein Engel.
  >>Ja?<<
  >>Kannst du ...?<< Ich brach ab.
  >>Für dich würde ich alles tun.<<
  >>...mich küssen.<< Nur ganz leise hatte ich die beiden Worte genuschelt. Doch scheinbar hatte Louis sie trotzdem verstanden.
  >>Dich küssen?<<, versicherte er sich. Schüchtern nickte ich. Lächelnd lehnte er sich vor. Eine Hand legte er an meine Wange, strich mit dem Daumen die letzten Tränen weg. >>Liebend gern.<<, hauchte er knapp vor meinen Lippen. Ich konnte seinen Atem spüren. Endlich legte er seine Lippen ganz vorsichtig auf meine. Ich erwiderte den Kuss. Noch nie in meinem Leben war ich so sanft geküsst wurden. Niemals hat sich ein Kuss so richtig angefühlt, so gut ... so perfekt. Viel zu schnell löste sich Louis von mir. Das schönste Lächeln der Welt lag auf seinen Lippen.
  >>Du solltest ein wenig schlafen.<<
  >>Bleibst du hier?<<
  >>Selbstverständlich.<< Er legte sich zu mir ins Bett. Sofort kuschelte ich mich in seine Arme. >>Schlaf gut, Hazza.<< Lächelnd sah ich zu ihm hoch.
  >>Du auch, Lou.<< Kurz küsste er mich noch. Die Schmerzen fast vergessen schlief ich ein.


Niall Pov

Gähnend streckte ich mich. Die Morgensonne schien mir ins Gesicht. Nur zögerlich öffnete ich die Augen, kniff sie dann aber schnell wieder zusammen, da die Sonne mich blendete. Liam lachte. Sofort schlug ich die Augen wieder auf um ihn zusehen.
Mir fiel erst jetzt auf, dass ich in Liams Bett lag. Scheinbar hatte er mich von der Bibliothek hier her getragen.
  >>Gut geschlafen?<<, fragte Liam, der neben mir das Tablett mit dem Frühstück abstellte. Auch dieses mal war es total überfüllt. Hungrig leckte ich mir über die Lippen. Grinsend rettete Liam seinen Kaffee und ein Croissant vor mir. Ich reichte ihm das Messer, damit er das Croissant aufschneiden und belegen konnte. Selbst machte ich mich über die Waffeln her, die mit Nutella bestrichen waren. >>Ne Antwort bekomm ich wohl nicht mehr, oder?<<
  >>Äh ...?<< Fragend sah ich ihn an, bis mir die Frage einfiel. >>Ja, hab super geschlafen und du?<<
  >>Auch.<<
  >>Hast du irgend was von Harry gehört?<<
  >>Ne, aber wenn du willst, können wir nachher mal hin gehen.<<
  >>Okay.<< Während wir zu ende frühstückten, redeten wir noch über alles mögliche.

The last slave [Larry / Niam]Where stories live. Discover now