Eine Überraschung zum Weinen

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Niall Pov

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam endlich Liam zurück ins Zimmer. Louis und Harry hatten während dessen die ganze Zeit gekuschelt, weswegen ich Liam nur noch mehr vermisst hatte. Fröhlich sprang ich auf und fiel dem Wächter um den Hals. Mit einem Lächeln legte Liam seine Lippen für einen kurzen Moment auf meine Lippen. Genau musterte ich sein Gesicht. Irgend etwas stimmte nicht. Er wirkte ... bedrückt.

  >>Was ist los?<<, verlangte ich zu wissen.

  >>Nichts, es ist alles bestens. Komm mit.<< Er nahm meine Hand in seine. Freiwillig folgte ich ihm. Warum sollte ich mich auch wehren?

Hätte ich es bloß getan. Ich hätte nicht mitgehen sollen. Im Nachhinein ist man immer schlauer.

  >>Wo wollen wir hin?<<, fragte ich neugierig.

  >>Wir machen einen Ausflug.<<

  >>Und wohin?<<

  >>Lass dich überraschen.<<

  >>Ach komm schon. Gib mir wenigstens einen Tipp.<<

  >>Du bist schon mal dort gewesen, häufiger sogar, aber in den letzten Wochen nicht mehr.<< Angestrengt dachte ich nach, aber mir fiel einfach kein Ort ein, der zu der Beschreibung passte. Vor allem keiner zudem Liam mit mir hingehen würde.

  >>Was machen wir dort?<<

  >>Siehst du dann.<< Schweigend liefen wir nebeneinander her bis wir in der Garage ankamen. Die ganze Zeit kaute Liam nervös auf seiner Unterlippe herum, doch schob ich das auf die Überraschung und darauf, dass er Angst hatte, dass es mir nicht gefiel.

Wäre ich doch bloß nicht so naiv gewesen. Dann wäre ich nun vielleicht nicht in dieser Situation.

Kaum saßen wir in dem Auto, legte Liam mir die Augenbinde an. Dabei hauchte er mir einen Kuss auf die Lippen.

  >>Wie lang fahren wir ungefähr?<<

  >>Dauert etwas.<<

  >>Was meinst du mit etwas?<<

  >>Kann ich nicht genau einschätzen.<<

Er wusste es genau, wollte es mir aber nicht verraten und nun wusste ich auch wieso.

Die Fahrt verlief Schweigend. Bis die Stille von Liam unterbrochen wurde.

  >>Erzähl mir was?<<

  >>Was denn?<<

  >>Irgend was. Ich möchte bloß deine Stimme hören.<< Ich schmunzelte.

  >>Das tust du doch ständig.<<

  >>Vielleicht ist mir ständig aber zu wenig.<<

  >>Irgend wie bist du gerade komisch. Sicher das alles okay ist?<<

  >>Solange es dir gut geht, ist alles okay.<<

  >>Mir würde es besser gehen, wenn du mir sagst, was mit dir los ist.<<

  >>Ich liebe dich, Niall.<<, lenkte er von Thema ab, jedoch war mir das in dem Moment ziemlich egal, da ich mich einfach über seine Worte freute.

  >>Ich liebe dich auch, Li.<< Wieder herrschte Stille bis das Auto anhielt. >>Kann ich die Augenbinde abnehmen?<<

  >>Noch nicht. Warte kurz.<< Mit diesen Worten stieg Liam aus. Die Hintertür wurde geöffnet, dann war ich für einen kurzen Moment allein. Liam öffnete die Beifahrertür und schnallte mich ab, damit er mich auf den Arm nehmen konnte. Lächelnd kuschelte ich mich an seine Brust.

  >>Ich liebe dich, Niall und das werde ich auch immer tun. Am liebsten würde ich mein ganzes Leben mit dir verbringen, aber so ist es besser für dich. Vertrau mir.<< Seine Lippen legten sich noch mal auf meine. Sie schmeckten salzig. Weinte er etwa? Und was hatten seine Worte zu bedeuten?

Sanft wurde ich auf den Füßen abgestellt.

  >>Ich liebe dich, Nialler.<<, hauchte Liam mir noch mal ins Wort, dann wurde mir die Augenbinde abgenommen. Bevor ich verstand wo wir waren und wieso wir dort waren, wurde ich umarmt. Aber es waren nicht Liams Arme, die um mich lagen, dieser sah mich aus zwei Meter Entfernung mit verweinten Gesicht an und verschwand dann. Ich reagierte nicht, da ich nicht wusste, was gerade passierte.

  >>Mein Kleiner, ich hatte solche Angst um dich.<< Von den Punkt, wo Liam gestanden hatte, sah ich nun die Frau an, die mich umarmte. Oder besser gesagt, sah ich meine Mutter an. Langsam wurde mir klar, wo ich war.

Ich war Zuhause. Bei meiner Familie. Es war das passiert, was ich mir seit meiner Entführung gewünscht hatte und gleichzeitig war meine größte Angst in Erfüllung gegangen.

Ich war Zuhause, aber Liam war weg. Ich hatte gar keine Chance zu ihm zurück zu kehren, denn ich wusste nicht mal ansatzweise, wo er war.

Ich hatte meine große Liebe verloren ... vielleicht sogar für immer.

Weinend brach ich zusammen.

The last slave [Larry / Niam]Où les histoires vivent. Découvrez maintenant