Versöhnung?

6.9K 423 7
                                    

Niall Pov

Entsetzt starrte ich noch immer Liam hinter her, obwohl er schon lange nicht mehr zu sehen war. Was hatte ich bloß angerichtet? Ich wirbelte herum und rannte den Weg zurück, den wir gegangen waren. Bei Louis Zimmer angekommen stürmte ich einfach ins Zimmer. Überrascht sah Louis mich an. Harry hatte sich schlafend auf Louis Schoss zusammen gerollt und sich an ihn gekuschelt.
  >>Niall? Was machst du denn hier?<<, fragte Louis.
  >>Liam.<<, keuchte ich völlig außer Puste.
  >>Was ist mit ihm?<<
  >>Streit ... dann weg.<<
  >>Komm erst mal zu Atem und dann noch mal richtig.<< Einige male atmete ich tief durch.
  >>Wir hatten Streit, also besser gesagt, hab ich ihm was an den Kopf geworfen, was gar nicht stimmt und dann ist er abgehauen.<<
  >>Der kommt schon wieder.<<, probierte er mich zu beruhigen.
  >>Er meinte, manchmal wäre er am liebsten einfach tot und ...<< Weiter kam ich nicht, da ich in Tränen ausbrach. Vorsichtig schob Louis Harry von seinem Schoss, weswegen dieser sofort aufwachte und panisch nach Louis griff.
  >>Ich weiß vielleicht wo er ist. Bleibst du hier bei Harry, dann geh ich eben gucken.<<
  >>Nein, ich komm mit.<<Inzwischen war Louis aufgestanden. Harry streckte eine Hand nach ihm aus.
  >>Lou.<<, wimmerte er. Louis nahm Harrys Hand in seine.
  >>Ich bin gleich wieder da, versprochen und Niall, du bleibst hier.<<
  >>Aber ...<<
  >>Kein aber.<< Aufmunternd lächelte er Harry noch mal an und verschwand dann. Ich wünschte mir gerade nichts sehnlicher, als in Liams Armen zu liegen. Harry ging es wahrscheinlich ähnlich mit Louis, doch wusste er wenigstens, dass er es bald wieder konnte. Ich wusste nicht, ob Liam mir überhaupt verzeihen würde.
  >>Niall?<<Ich sah zu Harry rüber, der mich ansah. Langsam ging ich zu ihm und setzte mich aufs Bett. >>Was ist los?<<
  >>Ich hab Mist gebaut.<<
  >>So schlimm?<<
  >>Ja.<< Harry streckte die Arme nach mir aus und ich warf mich hinein. Er schlang die Arme eng um mich und strich mir beruhigend übern Rücken. Doch es half nicht. Mich könnte nur noch Liam trösten.
Eine gefühlte Ewigkeit lag ich weinend in Harrys Armen bis Louis endlich wieder kam. Allein.
  >>Liam?<<, schluchzte ich.
  >>Ich soll dir von ihm sagen, dass du schlafen gehen sollst, er hat noch was zu erledigen, kommt dann aber zu dir ins Zimmer.<< Ich schüttelte den Kopf.
  >>Ich will zu ihm, bitte.<<
  >>Niall ...<<
  >>Bitte.<<
  >>Na gut, dann komm. Harry, ich schließ hinter mir eben die Tür ab, damit Niemand rein kommt. Bin gleich wieder da. Probier einwenig zu schlafen.<< Ungeduldig stand ich vor der Tür. Endlich kam Louis zu mir. Wie gesagt schloss er hinter uns die Tür ab und steckte den Schlüssel in seine Hosentasche. Wir liefen unendlich viele Gänge entlang bis wir endlich vor einer großen Doppeltür aus Holz stehen blieben. Louis öffnete sie und ließ mich rein. >>Er ist hier irgend wo, muss mal gucken.<< Hinter mir schloss Louis die Tür wieder. Ich sah mich um. Es war eine Bibliothek, die riesig war und über zwei Stockwerke ging. Ich rannte zwischen den einzelnen Regalen entlang um Liam hier irgend wo zu finden. Im oberen Stockwerk wurde ich endlich fündig. Er saß mit einem Buch auf einer der Fensterbänke, statt zu lesen sah er allerdings nach draußen. Langsam ging ich auf ihn zu.
  >>Li?<< Er sah mich an. Sofort wurde sein Gesichtsausdruck besorgt. Wahrscheinlich weil ich immer noch weinte. Er stand auf, legte das Buch zur Seite, kam zu mir und nahm mich in den Arm. Sofort fühlte ich mich geborgen und kuschelte mich enger an ihn. >>Es tut mir leid.<<, murmelte ich an seiner Schulter. >>Ich meinte es doch gar nicht so.<<
  >>Ist okay, Niall.<<
  >>Wirklich?<<
  >>Wirklich.<< Er küsste mich auf die Stirn. Sanft zog er mich mit sich zur Fensterbank, auf die er sich setzte. Ich setzte mich auf seinen Schoss und kuschelte mich direkt wieder an ihn. Liam fing an mir durchs Haar zu streichen. Langsam wurde ich müde.
  >>Ich hab dich lieb, Li.<<, murmelte ich halb schlafen.
  >>Ich dich auch, Nialler.<< Ein letztes mal küsste er mich auf die Stirn, dann war ich im Reich der Träume.

The last slave [Larry / Niam]Όπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα