Allein

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Nialls Pov


Für keine einzige Minute hatte ich die Augen geschlossen seitdem Liam das Zimmer verlassen hatte. Zu groß war die Angst, dass Jemand rein kommen könnte. Zum gefühlten hundertsten Mal kontrollierte ich gerade, ob die Tür tatsächlich abgeschlossen war, ehe ich zurück unter die Bettdecke krabbelte. Wimmernd vergrub ich das Gesicht im Shirt von Liam, welches ich fest umklammerte. Mein Blick glitt zur Uhr. Liam war nun schon seit zwanzig Minuten weg. Bisher war es ruhig geblieben an der Tür, doch das hieß nicht, dass ich mich entspannte. Innerhalb weniger Sekunden könnte alles außer Kontrolle geraten und dann wäre ich am Ende, denn wer wusste schon, wann Liam wieder kommen würde. 

Ich hob meinen Kopf und starrte Richtung Tür, doch noch immer bewegte sich dort nichts. Kein Eindringlich, aber auch kein Liam. 

Seufzend erhob ich mich wieder vom Bett um ins Badezimmer zu gehen, wo ich mir die Badewanne mit warmen Wasser voll laufen ließ. Während das Wasser einlief, kontrollierte ich noch mal, ob die Zimmertür abgeschlossen war und schloss anschließend hintern mir auch die Badezimmertür ab. Die Vorhänge vor dem Fenster zog ich zu, kontrollierte nochmal die Badezimmertür und zog mich dann aus.  Vorsichtig stieg ich in Wanne und seufzte wohlig auf, als das warme Wasser meinen Körper berührte. Für einen Moment schloss ich die Augen, nur um sie wenig später wieder aufzuschlagen

Ich lauschte. Im Zimmer herrschte komplette Stille. Noch war ich allein. 

Unruhig kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Immer wieder probierte ich mir selbst einzureden, dass nichts passieren würde und ich in Sicherheit sei, doch leider konnte ich mir selbst nicht glauben. In diesem Gebäude war man nicht sicher und schon gar nicht ohne Liam. Vom Rand der Badewanne nahm ich mir das Shampoo und anschließend das Duschgel um mich zu waschen. 

Für einige Minuten blieb ich noch im Wasser liegen, ehe ich mich abtrocknete und wieder anzog, jedoch traute ich mich nicht aus dem Badezimmer heraus. Was wäre, wenn in der Zwischenzeit jemand rein gekommen wäre und nun im Zimmer nur darauf wartet, dass ich raus komme. Ich würde direkt in seine Arme laufen. Möglichst leise nahm ich den Schlüssel aus der Tür und probierte durch das Schlüsselloch zu spähen.  Zumindest der kleinen Teil des Zimmers, den ich sehen konnte, schien leer zu sein. Doch beim Rest des Zimmers konnte ich mir nicht sicher sein, also entschloss ich, vorerst im Badezimmer zu bleiben. 

Seufzend setzte ich mich auf den Fußboden und lehnte mich an die kühle Wand hinter mir. 

Es verging eine gefühlte Ewigkeit in der ich nichts anderes Tat als die Badezimmertür anzustarren.

Die Stille wurde plötzlich durch das öffnen der Zimmertür durchbrochen. Ich hielt die Luft an und lauschte. Die Tür wurde wieder geschlossen und Schritte durchquerten den Raum. Es klopfte an der Badezimmertür. Ich zuckte stark zusammen. 

  "Niall?", ertönte Liam sanfte Stimme. Augenblicklich war ich auf den Beinen, schloss die Tür auf,  öffnete diese und sprang Liam in die Arme. Seine starken Arme schlangen sich schützend um meinen Körper, drückten mich sanft an sich. 

Ab dem Moment war ich wieder in Sicherheit. Liam war bei mir. Mir könnte nichts passieren. 


Louis Pov

Das durften sie nicht. Das würde ich nicht zu lassen. Sie dürfen mir meinen Harry nicht einfach wegnehmen. Ich hatte ihn doch gerade erst kennengelernt, außerdem hatte ich ihm versprochen, dass ich ihn beschützen würde. 

Ich vergrub das Gesicht in den Haaren des Lockenkopfs, welcher in meinen Armen lag und sich eng an mich gekuschelt hatte. Er wusste noch nichts von dem Schicksal, welches für ihn geplant war. Ich hatte keine Ahnung wie ich es ihm schonend beibringen könnte und genauso wenig wusste ich, wie ich ihn davor retten sollte. 

  "Glaubst du, Liam wird Niall verkaufen?", fragte Harry leise in die Stille hinein. 

  "Ich hoffe nicht.", antwortete ich. Liam hatte Niall hier schon einmal raus bekommen und nur weil dieser zurückgekehrt war, war sein Leben nun in Gefahr. Er hätte Zuhause bei seiner Familie sein können, aber die Liebe lässt einen nun mal verrückte Dinge machen. 

  "Ich hoffe auch, dass Niall bleibt ... also sicher in Liams Zimmer, wo ihm nichts passieren kann." Harry gähnte und kuschelte sich nur noch enger an mich. "Hier war mal der schrecklichste Ort in meinem Leben. Ich wollte lieber sterben, als länger hier zu bleiben. Aber jetzt ... jetzt ist es anders ...jetzt bist du bei mir und es wurde zum schönsten Ort der Welt. Aber vermutlich ist es immer der schönste Ort, wenn du dort bist." Liebevoll lächelnd musterte ich den Jüngeren, welcher schon halb eingeschlafen war. 

  "Ich würde alles dafür tun um dich glücklich zu machen, Harry, wirklich alles.", erwiderte ich.

  "Dann muss du einfach für immer bei mir bleiben und schon bin ich der glücklichste Mensch im ganzen Universum."

  "Nichts lieber als das." Ich hauchte ihm einen liebevollen Kuss auf die Lippen. In der nächsten Sekunde war Harry auch schon im Reich der Träume, wohin ich ihm so gerne folgen würde, doch es ließ mir keine Ruhe, was am nächsten Tag passieren würde. 

Entweder würde ich Harry verkaufen müssen oder ihn sterben lasse. Beides war eigentlich gar keine Option für mich. Wenn ich Harry nicht mehr bei mir haben könnte, okay, das würde ich irgendwie noch überleben auch wenn es mehr als nur grausam für mich wäre. Aber damit ich ihn gehen lassen könnte, müsste ich mir hundertprozentig sicher sein, dass er an dem Ort sicher wäre und eine Chance hat glücklich zu werden. 

Harrys Wohl hatte oberste Priorität. 

Alles andere war egal. Mein Leben war egal. 

Wichtig war nur mein Harry. 

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⏰ Dernière mise à jour : Mar 14, 2017 ⏰

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The last slave [Larry / Niam]Où les histoires vivent. Découvrez maintenant