Tue mir das nicht an

4.8K 346 7
                                    

Harry Pov

Seit Liam und Niall gegangen waren, war Louis total ruhig geworden. Ich kannte ihn noch nicht lange, doch dass das für ihn nicht normal war, wusste ich.
 >>Was ist los, Louis?<<, fragte ich vorsichtig.
 >>Wie viel bedeutet dir Niall?<<, antwortete Louis mir mit einer Gegenfrage, dessen Sinn ich nicht verstand. War er etwa eifersüchtig? Aber warum sollte er?
 >>Er ist wie ein kleiner Bruder für mich.<<, meinte ich ehrlich. Langsam nickte mein Gegenüber. >>Wieso fragst du?<< Nervös biss er sich auf die Unterlippe.
 >>Liam, er hat ...<< Kurz zögerte er. >>Er hat Niall nach Hause gebracht zu seiner Familie.<<
 >>Das ist doch großartig.<<, grinste ich.
 >>Er wird nie mehr hier her zurück kommen, Harry.<< Auf der Stelle verschwand mein Grinsen.
 >>Was? Wieso?<<
 >>Weil es besser für ihn ist.<<
 >>Besser? Also denkst du genau so?<<
 >>Ja.<< Wir sahen uns tief in die Augen. Tränen sammelten sich in meinen, die nur wenige Sekunden später über mein Gesicht rannen.
 >>Ich will bei dir bleiben, Louis ... bitte ... ich brauch dich ... tue mir das nicht an.<< Inzwischen weinte ich haltlos. Sofort nahm Louis mich in den Arm und drückte mich sanft an sich.
 >>Psss, alles ist gut, Harry. Solange du nicht völlig gesund bist, lass ich dich dieses Bett eh nicht verlassen und dann können wir in aller Ruhe überlegen wie es weiter geht.<<
 >>Müssen wir nicht ... ich bleib bei dir.<<
 >>Das ist nicht so leicht.<<
 >>Warum nicht?<<
 >>Weil du hier genau so wenig hingehörst wie Niall.<<
 >>Lou.<<, mehr brachte ich nicht raus. Verzweifelt klammerte ich mich an ihn.
 >>Harry, hör mir zu.<< Sanft nahm er mein Gesicht in seine Hände. >>Ich werde dich nicht allein lassen. Niemals.<< Ganz vorsichtig legten sich seine weichen Lippen auf meine. Noch immer weinend klammerte ich mich fester an ihn, wobei ich den Kuss erwiderte. Viel zu schnell löste er sich von mir, dafür fing er an kleine Küsse in meinem Gesicht zu verteilen. Ich lehnte mich an seinen Körper und ließ mich von ihm einfach festhalten.




1 Woche später



Niall Pov

Weinend stolperte ich durch die Nacht. Ich musste Liam einfach finden. Ich brauchte ihn doch. Natürlich wussten meine Eltern nichts von meinem nächtlichen Ausflug, welcher nicht der Erste war. Unaufhörlich flossen die Tränen über mein Gesicht.
 >>Hey Kleiner, warum weinst du?<<, fragte eine tiefe Stimme hinter mir. Ich befand mich gerade in einer Nebengasse. Langsam drehte ich mich zu dem Fremden um. Seine blonden Haaren standen wirr von seinem Kopf ab. >>Na komm schon, mir kannst du deine Sorgen anvertrauen.<<
 >>Weiß du was über den Sklavenhandel in London?<<, fragte ich direkte und konnte sehen wie er mich abschätzend betrachtete.
 >>Vielleicht. Warum?<<
 >>Weil ich von euch abgehauen bin.<<
 >>Warum erzählst du mir das?<< Mein Verhalten schien ihn zu verwirren.
 >>Weil ich zurück will.<<
 >>Wieso?<<
 >>Es hat mir halt gefallen.<< Allerdings erst ab den Punkt, wo ich zu Liam kam, aber das musste er ja nicht wissen.
 >>Na gut, wie du willst, dann komm halt mit.<< Freiwillig folgte ich ihm. Plötzlich zog er eine Augenbinde aus seiner Tasche und band mir diese um.
 >>Geht es nicht auch ohne?<<
 >>Nein, der Standpunkt des Quartiers muss geheim bleiben.<< Wir liefen eine gefühlte Ewigkeit, bis der Typ eine Tür öffnete und es um mich herum wärmer wurde. >>Chef, er wollte unbedingt mit, hat behauptet, er wäre uns entwischt.<<
 >>Name?<<, fragte eine raue Stimme monoton. Ein Ellbogen wurde mir in die Rippen gehauen, wodurch ich erst bemerkte, dass die Frage an mich gerichtet war.
 >>Niall Horan.<<, antwortete ich mit möglichst fester Stimme.
 >>Seltsam.<<, die eben noch gelangweilte Person, schien neugierig geworden zu sein. >>Bring ihn erst mal runter in die Zelle, das schriftliche machen wir später. Ich muss erst mal was klären.<<
 >>Na gut.<<, meinte der Typ von der Straße, der mich unsanft weiter führte. Nach einiger Zeit wurde mir die Augenbinde abgenommen. Anschließend wurde ich grob in eine Zelle geschubst. Trotz der Situation musste ich lächeln. Ich war ganz in Liams Nähe.

The last slave [Larry / Niam]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt