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"Auf keinen Fall."

"Was?"

"Im Gegensatz zu dir bin ich nicht tot, wenn ich aus dem Fenster springe dann bring ich mich um."

Harry steht mit verschränkten Armen vor mir, die leichte Brise vom Fenster zerzaust seine Haare.

"Sei nicht albern," sagt er. "Da ist eine Kletterpflanze, die stark genug ist um an ihr herunterzuklettern, sie wächst an der Seite des Hauses. Wie denkst du habe ich mich nachts rausgeschlichen?"

Ich muss zweimal hingucken. "Was?"

"Ich erklärs dir." Er steckt seinen Kopf etwas aus dem Fenster, schaut unten auf den Boden hinab.

"Ich hab ein wenig Höhenangst," sage ich. "Ich werde einfach die Treppen nehmen."

Er sieht zu mir zurück, bewegt sich wieder rein und verschränkt erneut seine Arme vor der Brust. "In Ordnung, mach das. Und sag mir, wie werden deine überfürsorglichen und aufdringlichen Eltern reagieren, wenn du unerklärlicherweise aus der Haustür läufst, die von der Couch aus wo sie sitzen deutlich sichtbar ist?"

Ich balle meinen Kiefer.

Er schmunzelt. "Das dachte ich mir."

"Ich weiß noch nichtmal, wieso ich auf dich höre," sage ich, schüttel meinen Kopf. "Du bist ein Geist, und du bittest aus irgendeinem Grund, den ich nicht kenne, mit dir irgendwo hin zu gehen. Du könntest ein psychopathischer Geist sein."

Harry hebt eine Augenbraue.

Ich lege meine Hände auf meine Hüften.

"Du bist stur." Seine Lippen zucken mit Spuren eines Schmunzelns.

"Ich habe gute Gründe. Ich kenne dich nicht."

"Noch nicht." Er lächelt mich schief an, bevor er hochlangt und das Fenster ein wenig weiter öffnet. "Jetzt steig auf die Leiste und rutsch an der Kletterpflanze runter. Es ist einfach."

Ich starre ihn an.

Er sieht mich erwartend an.

Ich weiß, dass meine Eltern die Fassung verlieren werden, wenn sie hochkommen und sehen würden, dass ich nicht da bin. Gott, sie würden die Nationalgarde von hier anrufen, um mich zu finden. Dennoch steht ein auffallend gutaussehnder, toter Junge vor mir, der mich so verwirrt, dass ich keine guten Entscheidungen mehr zu machen scheine, und ich bin mehr als fasziniert von ihm.

Ich drehe mich um und laufe zu meiner Zimmertür rüber, drehe das Schloss von ihr um.

"Ich werde meinen Eltern sagen, dass ich geschlafen habe, falls sie hochkommen," sage ich ihm und seine Lippen verwandeln sich in ein Lächeln.

Ich durchquere das Zimmer zurück zu dem Fenster und sehe ihn kurz an, bevor ich mich vorsichtig aus dem Fenster und auf den kleinen Vorsprung ducke.

Ich blicke auf den Boden unter mir und versuche mich nicht zu übergeben, als ich meinen Kopf drehe, um nach der Kletterpflanze zu suchen, von der Harry geredet hat.

Sie erscheint mir stabil genug, als ich eine Hand um den grünen Stängel hülle. Ich atme tief durch und trete von der Kante herunter, rutsche an der Kletterpflanze herab und erreiche mit einem dumpfen Schlag den Boden.

Ich schüttel leicht meinen Kopf und versuche zu verschnaufen, während ich mich von meinem kurzen Sinneswandel erhole.

"Siehst du, ich hab dir gesagt das es einfach ist."

Ich wirbel herum und runzel zu Harry meine Augenbrauen, der ein paar Meter von mir entfernt steht, unbeeindruckt.

"Wie bist du-"

Phantom » German TranslationWhere stories live. Discover now