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Harry zieht sich von mir weg, sodass er mein Gesicht sehen kann. "Was ist los?" fragt er.

Ich setze mich aufrecht hin, unsicher was ich sagen soll. Ich versuche an die beste Art und Weise zu denken, wie ich das alles ausdrücken soll. Ich räuspere mich etwas. "Ich...okay, also nachdem du vorhin gegangen bist, bin ich ziemlich wütend geworden und hatte einen totalen Ausraster in meinem Zimmer," sage ich, zwirbel nervös eine Haarsträhne um meinen Finger. "Und ich habe den Spiegel in meinem Zimmer kaputt gemacht. Ich habe Sachen gegen ihn geworfen und er ist zerbrochen. Also...habe ich ihn mir angesehen und...und..."

"Was?"

"Da war...Blut auf der Fußleiste. Und ich dachte an deinen Obduktionsbericht, und wie es hieß das du Glasscherben auf dir hattest, und du stumpfe Gewalteinwirkung auf deinen Schädel erlitten hast-"

"Also wurde ich gegen den Spiegel gedrängt," sagt er langsam, runzelt die Stirn.

"Ja, scheint so," sage ich. "Und ich hab auf der Rückseite nach einem Stempel gesucht, um zu sehen wann das Glas ausgetauscht wurde und da stand am neunten Juni in Clyde's Fenster und Mehr. Also bin ich da hingegangen und sie konnten sich an den Spiegel erinnern. Und sie haben mir gesagt, wer ihn hingebracht hat." Meine Stimme hat sich unabsichtlich zu einem Flüstern gesenkt. Ich starre Harry an, warte auf seine Antwort.

"Und wer auch immer diese Person war, ist höchstwahrscheinlich mein Mörder," sagt er langsam.

Ich blicke auf meinen Schoß, nicke.

"Okay," sagt Harry. "Ich will nicht, dass du mir sagst wer es ist, außer du bist dir absolut sicher das derjenige mich umgebracht hat. Bist du es?"

"Nun...nein. Nicht absolut sicher."

"Okay. Dann sag es mir noch nicht."

Ich ließ einen Atemzug heraus, von dem ich nicht wusste das ich ihn anhielt.

Unter uns sehe ich wie das Auto von meinen Eltern in die Einfahrt fährt. Ich stehe auf und Harry tut das selbe.

"Ich bin so nah dran, alles herauszufinden, Harry," sage ich, meine Stimme gesenkt.

"Ich weiß." Er lächelt.

Und ich weiß, dass er hinter seinem Lächeln hin- und hergerissen ist- er möchte ins Jenseits kommen, aber er will mich nicht verlassen. Es wäre egoistisch von mir, ihm nur aus diesem Grund nicht mehr zu helfen. Ich atme tief durch.

Harrys Arme hüllen sich um mich und seine Lippen pressen sich in einem kurzen Kuss auf meine. Er zieht weg und sieht zu mir herab.

"Sei vorsichtig," flüstert er. "Ich liebe dich."

Farbe steigt sofort auf meinen Wangen empor und ich schließe meine Augen, nicke. "Ich liebe dich auch."

"Gut. Jetzt verschwinde hier, bevor sich deine Eltern fragen wo du steckst." Er lächelt neckend und gibt mir einen leichten Schubs.

Ich beobachte ihn für einen kurzen Moment, bevor ich mich umdrehe und gehe.

-

Gerade als meine Eltern durch die Tür laufen setze ich mich im Wohnzimmer auf die Couch. Sie unterhalten sich miteinander, als sie ihre Einkaufstüten auf die Küchentheke stellen.

"Hey," sage ich, stehe auf und laufe in die Küche.

"Hi Schatz," sagt meine Mutter. "Wir haben zum Abendessen Pizza geholt. Hast du Hunger?"

Ich nicke und beginne die Tasche mit dem Essen auszupacken, die mir mein Vater zuschiebt, leise vor sich hin murmelt.

Ein paar Minuten später sitzen wir am Esstisch, Pizza auf unseren Tellern. Mein Vater räuspert sich, greift nach einer Serviette.

Phantom » German TranslationKde žijí příběhy. Začni objevovat