Kapitel 42

1K 69 8
                                    

Natascha's Sicht

„Weiß jemand vielleicht zufällig wann Fury Geburtstag hat ?", fragte ich, als ich mich an den PIN vom Computer erinnerte, der ein Geburtstag war. Es dauerte eine Weile bis Bruce langsam die Hand hob und nach vorne trat. Er gab irgendetwas in das Zahlenfeld ein und schon nach kurzer Zeit erfüllte ein komisches Summen den Raum. Verwirrt sah ich mich um, bis mein Blick auf der Metalltür landete, die uns am weitergehen hinderte. Das Summen wurde intensiver, bis sich die Tür wie von alleine zur Seite schob und uns die Sicht auf einen dunklen Gang frei gab. Ich schluckte schwer und sah dann zu den Anderen, in ein paar Gesichtern sah ich Entschlossenheit und in Anderen pure Angst. Ich wusste ehrlich gesagt nicht welcher Gruppe von Gefühlen ich mich anschließen sollte. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde ich hätte keine Angst. Aber wirklich entschlossen war ich auch nicht, also musste ich mal wieder mein eigenes Ding durchziehen. Aber wer war ich denn, wenn so etwas unwichtiges mich aufhalten würde ? Mit stolz erhobenem Kopf machte ich einen Schritt auf den Gang zu und stolzierte schließlich mit einem letzten Blick nach hinten komplett hinein, bis mich die Dunkelheit verschluckte und ich nicht mal mehr meine eigene Hand vor Augen sehen konnte. Doch zu meinem Glück hörte ich kurz darauf die Schritte der Anderen hinter mir. Doch sie verstummten abrupt als ein paar Meter vor mir helles Licht aufflackerte. Aber das was ich sah, war alles andere als das, was ich erwartet hätte.

Mit einer Taschenlampe in der Hand lehnte Nick Fury an der Wand des Ganges. Seine sonst so ordentlichen Klamotten waren völlig durcheinander und an einigen Stellen war sogar Stoff herausgerissen worden. Allgemein wirkte er mehr als nur verstört, sein Bein hatte er komisch angewinkelt und als ich einen Blick darauf warf, wusste ich auch wieso. Die Position seines Fußes sah alles andere als gesund aus... „Was ist denn mit Ihnen passiert ?", zerstörte Tony die angespannte Stimmung, die gerade geherrscht hatte. Doch zum Antworten kam Fury nicht, denn die Wand, nur ein paar Meter hinter ihm und so auch nicht weit von uns entfernt, explodierte. Durch die Rauchschwaden konnte ich nicht viel erkennen, aber die Stimme, die auf einmal höhnisch anfing zu lachen, kannte ich nur allzu gut. „Wiedermal Besuch !" Und die schwarzen Flügel, die mit großen Bewegungen den Staub vertrieben, waren mir leider auch schon bekannt. „Lauft...", brachte Fury noch heraus bevor Perseus abhob und mit seiner Hand, die, wie ich viel zu spät bemerkte, nichts mehr menschenähnliches hatte, nach ihm griff. Was hatte Fury bitte mit dem Jungen gemacht, dass er jetzt Hörner und unglaubliche Krallen besaß. Und zu dem kam auch noch, dass seine Arme mit goldenen Adern besetzt waren, die bei jeder seiner Bewegung pulsierten. „Ich weiß wir hatten vor Perseus zu retten, aber ich glaube jetzt wäre es am besten ihn vorzeitig auszuschalten.", schlug Steve plötzlich vor und zeigte mit der Hand auf die Scene, die sich vor unseren Augen abspielte: Perseus, der schon lange keine Kontrolle mehr hatte, machte sich gerade daran seine Zähne in Fury's Bein zu rammen, doch dazu kam es gar nicht erst, denn unser Direktor trat dem Jungen mit voller Wucht gegen den Kopf, was ihn aber nicht wirklich zu stören schien. Und zum ersten Mal seit langem musste ich Steve zustimmen. Immerhin konnten wir Fury nicht sterben lassen.

Nick Fury's Sicht

Erstaunlicherweise war mir in den letzten paar Minuten nichts zugestoßen. Perseus saß mir gegenüber auf dem Boden, seine Flügel wie ein Kokon um ihn gewickelt und schien irgendetwas zu planen. Ich hatte zwar nicht die Möglichkeit normal zu laufen, da mein Fuß mehr weh tat, als alles andere, dass ich jemals gespürt hatte, aber noch konnte ich klar denken. Und als Direktor sollte man sich selbst aus solchen Situationen befreien können. Also zog ich mich, so leise wie möglich, an der Türklinke hoch und lehnte mich an die Wand, um meinen Fuß nicht allzu stark zu belasten. Allerdings konnte ich meinen Plan leise zu sein gleich vergessen, da Perseus, sobald ich aufgestanden war, seine Flügel hob und mich aus seinen beängstigend roten Augen anstarrte. „Willst du etwas schon gehen ?", fragt er mich und erhob sich langsam, seine Flügel hatte er dabei weit ausgestreckt, bis sie die Wände berührten und ihn so noch größer erscheinen ließen. „Ich mag deine Anwesenheit nicht.", knurrte ich bloss zurück und trat einen Schritt zur Seite. „Witzig... dabei kamst du doch zuerst in den Raum, um meinem Sohn dieses elende Zeug in den Arm zu spritzen. Er ist immer noch viel zu menschlich..." Verwirrt legte ich den Kopf schief, jetzt klang Perseus nicht mehr wie Perseus, auch wenn er vorher auch nicht wie er selbst klang, sondern wie ein überfürsorglicher Vater. Wen auch immer ich gerade mit dem Mittel erweckt hatte war mir ein Rätsel, aber irgendetwas sagte mir, dass ich seinen Namen kannte. Meine Zeit zum Nachdenken wurde mir aber wiedermal nicht gegönnt, denn diesmal kam ein schwarzer Strahl direkt auf mich zu und ich konnte nie noch im letzten Augenblick ausweichen. Hektisch atmete ich aus und drehte mich dann zur Tür oder besser gesagt zum Ort, wo sie einmal war, denn nun klaffte dort ein riesiges Loch in der Wand. Mein Chance zu entkommen ! Ich hatte mich noch nie so über ein Loch in meinen schönen Wänden gefreut, wie jetzt... So schnell wie ich mich mit meinem Fuß fortbewegen konnte, humpelte ich durch das Loch in den dunklen Gang, der dahinter lag. Und dann sah ich meine Rettung, die, wie ich später feststellte, super unnützlich war...

1| The Devil inside your HeartWhere stories live. Discover now