Kapitel 30

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Percy's Sicht

Ist eine Ohnmacht schmerzfrei ? Nein, ist sie nicht, ganz sicher nicht.

Das Einzige, was ich sah, war Dunkelheit und das Einzige, was ich spürte, war Schmerz, höllischer Schmerz. Mal war der Ursprung irgendwo in meinem Gesicht und mal war er an meiner Schulter, es war so als würde jemand eine scharfe Klinge über meinen Körper ziehen und dann immer mal wieder aus Spaß ein bisschen Salz in die Wunde reiben. Und das Problem war, dass ich mich nichtmal wehren konnte, da ich ohnmächtig war. Als ich so nachdachte fiel mir auf, dass ich den Schmerz eigentlich nicht fühlen sollte. Ein raues Lachen kam aus meiner Kehle, als ich an die komischsten Sachen dachte, zum Beispiel an Chaos in einem rosafarbenen Kleid oder an Zeus mit einer Tonne Make-up im Gesicht. Fühlte sich so das Verrückt werden an ? Wenn ja, dann war es witziger, als ich gedacht hätte, aber um ehrlich zu sein hatte ich nie darüber nachgedacht. Wieder musste ich leise auf lachen, den Schmerz hatte ich schon längst ausgeblendet und selbst als sich mein Sichtfeld wieder klärte kicherte ich weiter vor mich hin.
Ein mir bekanntes Gesicht beugte sich über mich und sah mir besorgt in die Augen. „ Bruce was ist mit ihm ? Er lacht. ”, die Stimme ließ mich nachdenken und mein Lachen hörte abrupt auf. Wem gehörte diese Stimme nochmal ? Thomas ? Tom ? Mein Kopf fühlte sich an als wäre er mit Watte gefüllt und der Name dieser Person wollte mir einfach nicht einfallen, also schloss ich einfach wieder die Augen und spürte langsam wie meine Gedanken ins Land von Hyphnos sickerten.

Tony's Sicht

Mittlerweile machte ich mir wirklich Sorgen um Perseus geistliche Gesundheit, denn welcher Mensch lachte denn bitte, wenn er aus einer Ohnmacht erwacht ? Stirnrunzelnd sah ich zu Bruce, der sich ebenfalls etwas vorgebeugt vor hatte. „ Am besten ist es, wir lassen ihn erstmal in Ruhe. ”, beschloss er und lehnte sich wieder etwas zurück. Zustimmend nickte ich. Trotzdem verschwanden meine Sorgen nicht, die ich aber so gut es ging unterdrückte. „ Wo ist eigentlich Clint ?” Verwundert sah ich mich um, war er während der ganzen Aktion überhaupt anwesend ? Steve zuckte nur mit den Schultern und verließ den Raum. Bruce warf mir noch schnell einen fragenden Blick zu, ehe er Steve folgte und die Tür hinter sich schloss. Natascha seufzte und setzte sich auf einen Stuhl, der an der Wand stand. „ Irgendwie hat sich alles verändert, seitdem er hier ist. ”, murmelte sie vor sich hin. Zustimmend nickte ich und drehte mich wieder zu Perseus. Konnte ich ihn deswegen hassen ? Weil er von einem Gott verfolgt wird und Chaos in unser Leben brachte. War es nicht eher das, was ihn so liebenswürdig machte. Ich kannte ihn kaum, aber er brauchte Hilfe und wenn ich konnte würde ich ihn mit meinem Leben beschützen, auch wenn ich wusste, dass ich allein keine Chance gegen diesen Gott hätte. Nicht nur ich brauchte mein Team, sondern auch Perseus. Ich war mir zwar sicher, dass er kein gewöhnlicher Junge war, aber trotz allem konnte ich nicht ignorieren, dass er alleine war. In meinem Kopf schwirrten die verwirrensten Gedanken herum und die meisten handelten von meinem selbsternannten Schützling. Vermutliche fühlte Natascha, das Gegenteil von dem, was ich für den Jungen empfand. Er hatte sich in mein Herz geschlichen und obwohl ich nur das wusste, was in seinen Akten stand, wurde er langsam aber sicher ein Teil meiner Familie. Und ich hoffte, dass die Anderen das auch akzeptieren würden. Stirnrunzelnd schlug ich mir gegen den Kopf, ich machte mir einfach viel zu viele Gedanken. Natascha starrte mich regelrecht zu Tode, ehe sie sich dann auch dazu entschied den Raum zu verlassen. Ein schwaches Seufzen verließ meinen Mund, irgendwie lief in letzter Zeit alles schief. Bevor meine Gedanken meinen Kopf zerstören konnten, verschwand ich aus dem sterilen Krankenzimmer und machte mich auf den Weg ins Foyer. Um nicht allzu viel nachzudenken pfiff ich ein paar Lieder, die in den schmalen Gängen widerhallten und ein Echo bildeten. Aus Spaß fing ich leise an zu singen, bis es schließlich dazu kam, dass ich hüpfend und singend durch die Gänge lief. Doch sobald ich Schritte hörte verstummte ich und spähte um die Ecke, wo ich den Ursprung des Geräusches vermutete. Leider lag ich falsch, den der Ursprung war hinter ihm, wie ich feststellte, als mir jemand auf die Schulter tippte. Ich zuckte zusammen und wirbelte herum, die Arme schützend vor mir, bereit mich vor jedem zu schützen. Ich ließ meine Arme aber schnell sinken, als ich sah, dass es nur Clint war. „ Wo warst du ?”, sprach ich meinen Gedanken aus und lehnte mich an die Wand, um meinen Schreck zu verstecken. „ Im Foyer, als die Energie ausgefallen ist, seid ihr plötzlich los gerannt und irgendwann habe ich euch dann aus den Augen verloren, also bin ich zurück gegangen. ”, fasste er die letzten paar Minuten kurz zusammen und gestikulierte wild mit den Händen. Verstehend nickte ich und packte ihn am Handgelenk um ihn mit mir weiterzuziehen. Ich hoffte inständig, dass er meinen Gesang nicht gehört hatte. Das wäre einfach nur mehr als peinlich. Allein bei dem Gedanken, dass die Anderen davon erfahren könnten schoss mir die Röte ins Gesicht. „ Übrigens schöne Gesangseinlage. ” Meine schlimmste Vermutung hatte sich bestätigt, ich würde Clint nie wieder in die Augen sehen können. Wieso war ich überhaupt auf die Idee gekommen zu singen ? Innerlich schlug ich mir gerade tausendmal gegen die Stirn und musste mich beherrschen meinen Kopf nicht in die Wand neben mir zu rammen. Vor der Tür des Foyers blieb ich noch einmal stehen und drehte mich zu ihm um. „ Kein Wort zu irgendwem. ”, brachte ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen heraus, ließ sein Handgelenk los und stieß die breiten Flügeltüren auf. Mehr als auslachen konnte er mich ja nicht.

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Ich hatte irgendwie voll Spaß das Kapitel zu schreiben XD Ein verrückten Percy trifft man nicht alle Tage...

Ich wollte euch noch um eine kleine Sache bitten, ich mache bei dem Fandom-Award von lenchen0712 mit und es würde mich freuen, wenn ihr dort für diese Geschichte votet. Dankeschön ^~^

1| The Devil inside your HeartWhere stories live. Discover now