One Everlasting Kiss

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Precious lief die Treppen der Veranda hinauf, dicht gefolgt von Paul, der sie nicht alleine nach Hause ließ, geschweige denn, sie wohl jemals wieder aus den Augen lassen würde.
Bevor sie nach ihren Schlüsseln greifen und die Tür aufschließen konnte, hörte sie Stimmen aus ihrem Haus kommen. Eine von ihnen konnte sie als ihre Mutter identifizieren und die andere hörte sich ebenso vertraut an. Sie konnte nicht weiter darüber nachdenken, da trat Paul aus ihrem Schatten und stellte sich vor sie.

„Es ist der Blutsauger von vorhin“, merkte er genervt an. Das gedämpfte Knurren in seiner Kehle war nicht zu überhören.

„Dann ist ja alles gut.“, sagte Precious und machte Anstalten an Paul vorbei zu gehen um die Tür aufzuschließen.
Es war alles andere als gut.
Sie wusste was er wollte und er wusste, wie er kriegen würde, was er wollte. Ansonsten wäre er nicht bei ihr Zuhause und würde sich ausgelassen mit Aida unterhalten, die von nichts ahnte.
Aida hatte dem Bösen die Tür aufgemacht und in ihr Haus gelassen und wie man es vom Bösen kannte, würde es nicht gehen, bevor es nicht das hatte, wonach es sich sehnte.

Als ihre Hand die Türklinke fand, schnellte Pauls Hand hervor und griff nach ihrem Handgelenk, sichtlich darauf aus sie aufzuhalten.
Sein Blick hatte etwas flehendes, fast schon verletzlich sah er sie an.
Ihre Stimme bloß ein Hauch, bedacht darauf, so leise wie möglich zu sprechen, obwohl Elijah die beiden sicherlich schon gehört hatte.

„Meine Mutter ist da drin“, sprach sie so leise, wie der Wind, der um ihre Einfahrt wehte und die Blätter mit sich trug. „Und er hat uns sowieso schon gehört.“

„Lass mich dich herein begleiten“, bat er und ließ sie nur widerwillig wieder los.
Für einen Augenblick dachte Precious darüber nach.
Es wäre schön Paul dabei zu haben. Das Gefühl von Sicherheit, das er erzeugte, würde ihr Kraft geben, aber sie könnte das Risiko nicht eingehen.
Elijahs seltsame Gütigkeit wollte sie nicht verlieren und nicht aufs Spiel setzen. 
Er war nicht gut auf Werwölfe zu sprechen, geschweige denn dem Werwolf, der sich auf sie geprägt hatte und schon beim kleinsten Schritt in ihre Richtung anfing zu Knurren und Warnsignale zu schicken.
Der Urvampir fühlte sich nicht bedroht, aber sie waren in der Überzahl und er war niemand, der einen möglichen Kampf auf die leichte Schulter nehmen würde.
Im Notfall hätte er das gesamte Rudel in seinem Nacken und die Cullen Familie auch. 
Die Vampire und Werwölfe hier waren zwar keine Freunde, vielleicht auch nicht das, was man Verbündete nennen konnte, aber sie hatten sich das Land hier aufgeteilt und würden es verteidigen, da Elijah als ungebetener Gast galt.
Precious hatte keine große Lust, wie ein nervöses Wrack herumzusitzen und zu hoffen, dass sich beide nicht gleich an die Kehle gingen.
Vor allem, weil Aida auch im Raum war und sie wollte nie wieder das schockiert verletzte Gesicht ihrer Mutter sehen, nachdem sie so etwas ähnliches schon einmal erleben musste.
Bei dem Gedanken kam ihr ein weiterer, den sie noch gar nicht realisiert hatte.
Auf Außenstehende würde die Beziehung zwischen Paul und Precious seltsam wirken. Und für Precious würde das wohl mehr als nur eigenartig vorkommen, zuzusehen, wie Paul – so groß wie er war – um Precious herum geisterte und dem Urvampiren wütende Blicke zuwarf, bei jeder Gelegenheit, die sich ihm bot.
Bei Elijah, fürchtete Precious, er hatte sich bereits etwas schlauen einfallen lassen, wie Aida ihn hereingelassen hatte und nun mit ihm plauderte, als wäre er ein alter Freund, aber bei Paul wäre es ein anderer Fall.
Aida hatte ihn bereits gesehen, zusammen mit Sam und den anderen vor dem Haus der Cullens. Seltsam wütende Gesichtsausdrücke aufgesetzt, die sie sich damals nicht erklären konnte.
Was könnte Precious jetzt sagen, das nicht komisch herüber kam, weshalb sie einen Jungen nach Hause brachte? Auch noch Paul, der sich kaum unter Kontrolle hatte in der Gegenwart eines Vampires. Erst recht, wenn dieser Vampir zu der Familie gehörte, die Precious‘ Leben ruinierte.
Precious sah in seine dunklen Augen, seufzte und schüttelte den Kopf.

Soul Down || twilight & tvd crossoverWhere stories live. Discover now