Kapitel 35

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Jk's Sicht

"Und dann hat die Frau zu Jk gesagt, dass er sich gefälligst ins Knie ficken und verpissen sollte. Ich meine, verstehen tue ich sie ja; ich wäre jetzt auch nicht der glücklichste Mensch, wenn irgendsoein kleiner Wichser mir an meinen Oldtimer pissen würde.", erzählt Ten und bricht letztendlich in Gelächter aus, stimmt bei den anderen mit ein, während ich nur lachend die Augen verdrehe und ihm den Mittelfinger zeige.

Es sind bereits zwei Stunden vergangen und auch wenn der verdammte Ex Freund meiner Freundin vor mir sitzt, läuft es bis jetzt wirklich gut und bis auf die Frage, ob er auch ein Bier wolle, habe ich mich nicht mit ihm unterhalten und dabei werde ich es auch belassen.

Inzwischen sind auch meine Jungs da und Lisa und Rose sind mit ihnen hier angekommen, worüber ich unglaublich froh bin, denn die Tatsache, dass Jen und Madison unter so vielen männlichen Menschen allein sind, hat mich schon etwas beunruhigt.

Die Stimmung ist relativ locker und das nur dank Ten und Theo.

Ohne diese zwei Chaoten wäre die Atmosphäre ungemein angespannt und ich bin diesen beiden echt unglaublich dankbar dafür, denn auch wenn ich mir meinen letzten gemeinsamen Abend etwas anders vorgestellt habe, bin ich froh, all meine Leute bei mir zu haben.

Ich spüre immer wieder die sanften, aufmerksamen Blicke meiner Freundin in meiner Seite und mir ist bewusst, dass sie mich so beobachtet, weil wir uns das nächste Mal in zwei Wochen sehen werden und sie sich, genau wie ich, so viel wie nur möglich merken will.

Allein der Gedanke an den Abschied morgen macht mich ekelhaft nervös und ich habe so große Angst davor, meinen Instinkten zu gehorchen und mich automatisch von ihr zu entfernen, aber ich hoffe einfach nur, dass sie es nicht so weit kommen lässt.

Auch ich beobachte Madison, aber auch alle meine Jungs ganz genau, weiß, dass ich diese Pisser genau so sehr vermissen werde wie meine Freundin, einfach weil sie so zu meinem Alltag gehören und ehrlich gesagt weiß ich jetzt schon, dass ich ein wenig verloren sein werde ohne sie an meiner Seite.

Wie immer in den letzten Tagen erlaubt es mir mein Mädchen jedoch nicht, in meinen Gedanken zu verschwinden und gerade als ich am Abrutschen in diese wunderbare Welt voller negativer Energie bin, legt sie ihre Hand an meine Wange und das kalte Silber ihres Ringes fühlt sich unglaublich gut an meiner warmen Haut an.

"Worüber denkst du nach?", fragt sie seufzend und lässt dann ihre Finger in meine Haare gleiten.

Ihre dunkelgrünen Augen bohren sich in meine hinein und ich genieße die Art, wie meine Brust sich mit Wärme zu füllen beginnt.

"Darüber, dass wir uns die nächsten zwei Wochen nicht sehen werden und - wie sehr ich euch vermissen werde.", erzähle ich ihr offen und ehrlich, bin es ihr und mir leid, ständig meine Gefühle und Gedanken zu verheimlichen, wenn ich doch weiß, dass Madison mich niemals verurteilen würde.

Ich kann regelrecht beobachten, wie Madison's Gesichtsausdruck von leicht überfordert und traurig, zu angespannt motiviert wechselt und seufze leise.

Meine Hand wandert an ihren Hals und ich lasse meinen Daumen über ihre Lippen gleiten, schlucke hart, wenn ich an all die Dinge denke, die sie bereits damit angestellt hat.

"Es wird nicht so schlimm, wir werden so oft es geht telefonieren.", erwidert sie und ich sehe in ihren Augen, dass sie selbst daran zweifelt, dass das so gut gehen wird.

Doch das ist das einzige was wir haben und ich bin unglaublich froh darüber.

Denn der Kollege meines Onkels meinte, dass man in solchen Anstalten den Jugendlichen meistens die Handys wegnimmt, um unnötige Einflüsse zu vermeiden, aber wir konnten uns darauf einigen, dass ich es behalten darf, wenn ich alle meine sozialen Netzwerke lösche.

HEARTBREAK HOTELWhere stories live. Discover now