Kapitel 26

11.1K 315 25
                                    

Madison's Sicht

"Granny!", rufe ich aufgeregt und gehe mit dem breitesten Grinsen auf den Lippen auf meine Großmutter zu, welche trotz ihres stolzen Alters immer noch viel zu jung aussieht.

Ihre hellen Augen leuchten mich so wunderbar an, dass ich sofort vergesse, dass Sehnsucht bis gerade eben noch alles war, was ich fühlen konnte.

Sofort schlinge ich meine Arme um ihren zierlichen Körper, seufze leise, als sie meine Umarmung erwidert und ihr wunderbarer Geruch von Vertrautheit und nichts als purer Wärme mich umhüllt.

Sie löst sich von mir, streicht mir die Haare aus dem Gesicht und grinst mich immer wieder breit an, während sie mir mit einem vor Stolz nur so triefenden Ausdruck in den Augen, auf spanisch immer wieder sagt, wie schön und groß ich doch geworden bin.

Die Tatsache, dass ich meine Großeltern nur an Weihnachten und an meinem Geburtstag sehe, bricht mir jedes Mal das Herz, doch ich weiß, dass beide in ihrer Heimat einfach glücklicher sind als hier in den vereinigten Staaten.

"Lass die Kleine doch Mal los, Daya, sonst hab ich doch nichts von ihr!", ertönt plötzlich die Stimme meines Großvaters und ich kann die Tränen der Freude einfach nicht mehr zurückhalten.

Ich seufze laut auf, ehe ich auf meinen Opa zugehe und sofort in eine starke, vor Liebe und Sehnsucht nur so trotzende Umarmung genommen werde und wie aus Reflex mein Gesicht in der starken Brust des Vaters meiner Mutter verstecke.

Während meine Oma knapp einen halben Kopf kleiner ist als ich, erstreck sich mein Opa fast zwei Meter in die Höhe, was einfach perfekt passt.

Sein Herzschlag dicht an meinem Ohr ist sanft, ruhig und beruhigt jeden Sinn in meinem Körper, sodass ich tief durchatme.

"Du wirst von Mal zu Mal schöner, Madison, ich kann es kaum glauben, wie groß du schon geworden bist.", seufzt mein Opa nur gibt mir einen Kuss auf die Stirn, ehe die beiden sich an meine Eltern wenden und ich mit einem vor Freude rasendem Herzen dabei zugucke.

Jedoch werde ich natürlich sofort von meinen Gedanken an Jk von all den schönen Dingen die direkt vor mir passieren abgelenkt, sodass ich in innerhalb von Sekunden schon wieder schlecht gelaunt bin.

Seit genau einer Woche habe ich nichts von ihm gehört und jedes Mal, wenn ich einen der Jungs frage, was so schlimmes passiert ist, dass  Jk das Bedürfnis verspürt, mir aus dem Weg gehen zu müssen, ignorieren sie mich oder lenken geschickt vom Thema ab, was mich nur noch trauriger und vor allem wütender macht.

Natürlich habe ich mir schon gedacht, dass er eventuell wieder verprügelt wurde, was mir natürlich die Sorgen meines Lebens bereitet hat, aber als er dann am Montag nach dem Wochenende des zweiten Auftrags einfach so in die Schule gekommen ist, mir jedoch nicht Mal ins Gesicht geguckt hat, wusste ich, dass was los ist.

Immer wenn ich mit ihm reden will, weil alles in mir sich nach ihm sehnt, hat er nie Zeit oder ist immer gerade auf dem Sprung und nach drei Tagen, die ich durch Tränen mit schlaflosen Nächten überstehen musste, habe ich es einfach aufgegeben.

Bei Jk wundern mich solche Dinge nicht Mal mehr, obwohl sie mich verletzten und zutiefst enttäuschen.

Tief in mir drinnen hofft immer ein kleines Stück, dass er solche Aktionen endlich sein lässt und wir wie ein normales Paar ins Kino, zum Essen oder in die Mall gehen, doch der größere Teil in mir weiß ganz genau, dass dem nicht so sein wird und deswegen ist der Schmerz nicht zu intensiv und die Enttäuschung nicht zu groß.

Aus irgendeinem Grund bin ich mir mehr als nur sicher, dass Somi der Grund für seine Kälte ist und ich würde viel zu gerne wissen, was sie getan hat, damit er so abrupt Abstand von mir nimmt, sogar ohne es mir zu sagen.

HEARTBREAK HOTELWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu