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Für anderes als meine Kinder hatte ich gerade keine Gedanken oder Nerven. Mir war im Moment alles andere egal, als ich meine Kinder sah, die winkend am Flughafen standen und von Fotografen fleißig fotografiert wurden. Wir waren gerade eben erst gelandet und schon standen überall Reporter. Aber wie gesagt, das interessierte mich nicht.  Stefan war nur so schlau und nahm meine Hand und zusammen stiegen wir aus dem Flugzeug aus, winkten ab und zu, und strahlten übers ganze Gesicht. Aber hauptsächlich deswegen, weil wir unsere Kinder nach ganzen zwei Wochen wieder sahen. Als wir nur noch wenige Meter von ihnen entfernt waren, rannten sie los. "Mommy", "Daddy", ich ging in die Hocke und Stefan ebenfalls. Schließlich hatte ich Leonia im Arm und Stefan Maxi. Ich küsste Leonia auf die Stirn, streichelte ihr über den Kopf und wegen der Reporter standen wir schon bald wieder auf. Stefan handhabte es genauso wie ich. Unsere Tochter lief an unseren beiden Händen in der Mitte und Maxi lief bei seinem Vater an der Hand. Zusammen gingen wir so zum Ausgang, winkten noch ein paar Mal, und dann waren wir endlich am Auto angekommen und konnten nach Hause fahren. Diese Zeit nutzte ich, um meine Kinder angemessen zu begrüßen. "Es ist so schön, euch zu sehen", ich drückte den beiden  einen Kuss auf die Wange und die Stirn. "Wir haben euch so vermisst", meinte Leonia und drückte sich an Stefan, der ihr gedankenverloren über den Kopf strich. 


--- einen Monat später ---


"Was ist das Problem?", fragte mich Margarethe verständnislos, obwohl ich es ihr schon mehrmals gesagt hatte. Sie war die erste gewesen, die es erfahren hatte. Nach mir versteht sich. "Ich bin schwanger. Das ist das Problem", antwortete ich ihr. "Das ist doch überhaupt kein Problem. Ihr saht doch so glücklich auf den Fotos aus." "Doch!" Wie konnte jemand nur so, mir fiel das passende Wort nicht ein - vielleicht schon eine Auswirkung der Schwangerschaft? - naiv sein? "Wir wollten es nicht, wir sind ja noch nicht einmal ein Paar." Margarethe verdrehte die Augen. "Versteh doch. Es wird euch näher zusammenbringen und das Volk" Hier unterbrach ich sie. "Das Volk interessiert mich nicht die Bohne. Ich wollte das doch alles nicht." Meine Stimme brach ab und ich schluchzte. "Mir ist klar, dass du dir das alles nicht so vorgestellt hast, allerdings ist es eine  unglaubliche Chance für dich und Stefan. Er wird dich wieder mit anderen Augen sehen. Er wird für dich wieder Gefühle entwickeln, jetzt, da du sein Kind austrägst." Vielleicht hatte diese naive Person ja recht. "Aber wie sage ich es ihm?" Ich wischte mir eine Träne aus den Augen. "Lass dir etwas einfallen."

Ich stand an meinem Lieblingsplatz, einer Parkbank, bei der man eine wunderbare Aussicht auf Kopenhagen hatte. Ich dachte über mein Vorhaben gründlich nach, ob ich nicht doch noch etwas ändern sollte, ob ich dieses Kind behalten sollte, ob ich mir nicht doch zu viel von dieser ungewollten Schwangerschaft versprach... Ich war beim Frauenarzt gewesen und hatte mir ein Ultraschallbild ausdrucken lassen.  Das hatte ich in einen Bilderrahmen getan, auf dem stand,       '<3 weeks until I meet you, Daddy!' Ich würde es einpacken und ihm heute, nachdem die Kinder ins Bett gegangen waren, übergeben.

Jetzt war es soweit. Das ganze Essen über war ich extrem aufgeregt und meine Aufregung wuchs von Minute zu Minute. Ich dachte die ganze Zeit an das Päcken unter meinem Platz. "Gute Nacht Mommy, gute Nacht Daddy", als dieser Satz ertönte und ich den beiden ihren Gute Nacht Kuss gab, stieg meine Aufregung um das Tausendfache an. "Hab euch lieb", sagte ich und winkte ihnen nach, bis sie den Raum verlassen hatten. Stefan war gerade am Aufstehen, als ich all meinen Mut zusammennahm und zu ihm sagte: "Ich muss dir etwas geben." Er schien verwirrt zu sein, nickte dann aber und setzte sich neben mich. Seufzend griff ich unter meinen Stuhl und holte das Päckchen hervor. "Das ist für dich." Neugierig schaute ich ihn an. Er schaute noch verwirrter als vorher, löste die Schleife und zerriss das Geschenkpapier. Dabei hatte ich mir so viel Mühe gegeben, es einzupacken. Erwartungsvoll blickte ich ihn an, als er es umdrehte, denn ich hatte es bewusst erst einmal verkehrt eingepackt, damit er es nicht sofort erkannte. Stefan schaute mich fragend an. "Dreh es um", wies ich ihn recht liebevoll an. Mein Ehemann kam dieser Aufforderung sofort nach und las, was auf dem Bilderrahmen stand und betrachtete das Foto. 


Was passiert dann? Schreibt mir doch bitte eure Gedanken in die Kommentare und ob euch das Kapitel gefallen hat...

Plötzlich Royal 2Where stories live. Discover now