Kapitel 20

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!!IT'S SO IMPORTANT TO LISTEN TO THAT SONG WHILE READING!!

"You taught me the courage of stars before you left ...
how light carries on endlessly even after death.
With shortness of breath you explained the infinite ...
how rare and beautiful it is to even exist."

- Saturn, Sleeping At Last

"Wir müssen von hier verschwinden!", brüllte Isaac über den Lärm hinweg und rappelte sich auf. Hayden zögerte keine Sekunde und tat es ihm nach. Ich müsste mich ihnen anschließen, aus dem Raum rennen und versuchen, den Jägern zu entkommen, aber ich konnte mich nicht rühren. In meinem Kopf wiederholte ich Monroes Worte immer und immer, weil ich nicht glauben konnte, was ich gerade gehört hatte.

Je mehr sich Theos Zustand verschlechtert hatte, desto öfter war mir der Gedanke durch den Kopf gegangen, ich könnte ihn durch den Tod verlieren. Doch ich hatte ihn nie länger als zwei Sekunden zugelassen, denn er zerstörte mich von innen nach außen. Dieses Mal war es jedoch nicht mehr nur ein unerträglicher Gedanke an einen geliebten Menschen, den ich verlieren könnte. Dieses Mal war es die bittere Wahrheit. Theo würde sterben.

Und was noch schlimmer war: Wenn dieses Gift wirklich dazu bestimmt war, alle übernatürlichen Wesen zu töten, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie mein Rudel, meine Freunde, damit ausrottete. Und mich. Mit diesem Mittel war Monroe unbesiegbar.

"Hey." Zwei warme Hände legten sich auf meine Wangen. Ich spürte das Rauschen seines Blutes an meinem Gesicht, so lebendig, warm und echt. Ich fragte mich unwillkürlich, wie viele - oder wenige - Gelegenheiten ich noch dazu haben würde.

"Noch lebe ich und wir werden auch eine Lösung finden. Aber um es soweit kommen zu lassen, musst du aufstehen und mit uns von hier verschwinden. Sonst bringt sie uns jetzt um und dann waren alle unsere Pläne umsonst."

"Welche Pläne?", fragte ich verwirrt. Ich blickte Theo in die grüngrauen Augen, die nun mehr leuchteten denn je, verlor mich in ihnen tiefer als jemals zuvor, weil jeder Blick in ihnen der letzte sein konnte.

"Wir wollen doch nach deinem Abschluss raus aus Beacon Hills. Verdammt, wenn du dich endlich bewegst, verspreche ich dir sogar eine Weltreise. Aber bitte, lass uns jetzt endlich abhauen."

Ich sah zu den anderen beiden. Alle drei warteten ungeduldig auf mich und mir wurde klar, dass sie wegen mir sterben würden, wenn ich mich jetzt nicht zusammenriss.

Also nickte ich, sprang auf die Füße und schob alles Irrelevante in den hintersten Teil meines Kopfes. Das wichtigste und einzige, woran ich jetzt denken durfte, war zu überleben und alle heil hier rauszuschaffen.

"Okay. Wir müssen versuchen, zu den Umkleiden auf der anderen Seite zu gelangen, von dort aus raus aufs Lacrossefeld und dann in den Wald", befahl ich, als wir eilig das Klassenzimmer verließen. Doch gerade, als wir um die Ecke bogen, knallten die Eingangstüren auf und Jäger schwärmten herein wie lästige Bienen.

"Schneller!", spornte ich sie an, aber während Hayden und Isaac beinahe an den Umkleiden angekommen waren, stoppte Theo schon keuchend nach wenigen Metern. Mein Herz zog sich bei seinem Anblick zusammen. Monroes Worten zufolge hatte er noch höchstens eine Woche. Aber so dreckig wie es ihm ging, war ich froh, wenn er überhaupt die Nacht überlebte.

"Na komm", sagte ich sanft, obwohl mein Herz gerade in tausend Stücke zersplitterte und Tränen meine Wangen bedeckten. Theo war derart aus der Puste von den paar Metern, dass er nichts davon bemerkte. Ich hob ihn auf den Rücken und rannte davon so schnell ich konnte.

i'm not gonna save you ➸ thiamWhere stories live. Discover now