Kapitel 16

3K 168 31
                                    

"You and I, we're one too many worlds apart. It really shouldn't work, but it does.
And side by side, we're different but somehow the same. It really shouldn't work, but it does.
When it comes to us."

- When It Comes To Us, Frances ft. RITUAL

Eine Hand schlug mir fest ins Gesicht. "Liam, wach auf!" Meine Augen waren zwar geschlossen, aber ich spürte den Windzug, als die Hand ausholte, um mir erneut eine Ohrfeige zu verpassen. Meine Hand schnellte nach oben und umfasste das andere Handgelenk.

"Ist gut, Corey. Ich bin ja wach." Erst jetzt öffnete ich die Augen. Ich lehnte an einen Spind in der Jungsumkleide, ein besorgt dreinblickender Corey saß mir gegenüber. Ich wollte schon fragen, was passiert war, als mir alles wieder einfiel.

Der unerträgliche Schmerz, der sich angefühlt hatte, als hätte der Tod mich komplett umhüllt. Aber ich war nicht tot. Ich suchte meinen Körper nach irgendwelchen Wunden ab, die mir vielleicht helfen konnten zu verstehen, was überhaupt passiert war, aber es gab nicht das geringste Zeichen, dass ich vorhin fast gestorben war. Das konnte nur heißen ...

Ich sprang auf und ein scharfer Schmerz fuhr durch meinen Kopf. Okay, vielleicht hatte das doch Schäden hinterlassen. Ich hoffte, es waren keine bleibenden. Ich kniff die Augen zusammen und hielt mir den Kopf.

"Was ist los?" Corey legte mir die Hände auf die Schultern, damit ich nicht fiel, aber so schnell wie der Schmerz gekommen war, war er auch wieder verschwunden. Ich drückte ihn von mir und zog mich um.

"Zieh dich an, wir müssen los."
"Was? Der Coach bringt uns um, wenn wir nicht - "

"Das ist jetzt aber nicht wichtig!", unterbrach ich ihn und klang dabei wütender, als ich beabsichtigt hatte. Aber ich erreichte, was ich wollte. Corey schlüpfte widerstrebend in seine normalen Klamotten.

"Kannst du mir erzählen, was zum Teufel los ist?" Ich schluckte. Konnte ich das? Was würde Corey von mir denken, wenn ich ihm erzählte, dass ich plötzlich Theo fühlen konnte?

Ich packte meinen Rucksack und verschwand mit Corey aus der Umkleide, während ich versuchte, die Worte zu sortieren, die mir im Kopf herumschwirrten. Doch es gab keine vorsichtige Methode, um ihm das mitzuteilen, also ließ ich einfach die Bombe platzen: "Zwischen mir und Theo ist etwas. Etwas Übernatürliches und Unnormales. Wir können teilweise die Gefühle des jeweils anderen spüren."

Corey starrte mich entgeistert an und ich wandte den Blick ab. "Corey, es gibt viel zu viel in unserer Welt, dass wir nicht verstehen können. Verdammt, ich glaube, nicht einmal Scott weiß, was da gerade passiert. Aber wir können davon ausgehen, dass es nicht das letzte Mal sein wird, an dem uns etwas widerfährt, das unser Leben komplett auf den Kopf stellt. Wir müssen es akzeptieren und damit leben. Das einzige, das ich jetzt weiß, ist, dass das vorhin sicher nicht von mir kam. Mit Theo stimmt irgendwas nicht."

Ich stieß die Tür auf und wir traten hinaus in die kühle Luft. Der Himmel war von grauen Wolken überzogen und obwohl wir in Kalifornien lebten, schien Beacon Hills immer mit schlechtem Wetter geplagt zu sein. Es wunderte mich nicht ein bisschen.

"Hast du denn schon versucht, ihn anzurufen?", fragte Corey. Auf die anderen Sachen ging er nicht ein. Vermutlich brauchte er Zeit, um zu verarbeiten, was ich ihm gerade offenbart hatte.

Ich wollte seiner Idee gerade widersprechen, aber als ich sie mir nochmal durch den Kopf gehen ließ, fiel mir auf, dass sie eigentlich gar nicht so schlecht war. Da wir eh keine Ahnung hatten, wo wir mit der Suche anfangen sollten, konnten wir es zumindest versuchen.

Ich holte mein Handy raus und wählte Theos Nummer. Es klingelte. Einmal. Zweimal. Dreimal. Viermal. Ich war kurz davor, das Handy gegen die nächste Wand zu werfen, als er plötzlich abhob.

i'm not gonna save you ➸ thiamWhere stories live. Discover now