Kapitel 4

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Ich bin so überrascht, wie viele bis jetzt schon mein Buch gelesen haben!:) & danke Sunshine 96 für dein Feedback! <3 Votes & Meinungen immer gerne gesehen:)

"Da ist sie!"

"Amy!"

"Geht es ihr gut?"

"Ja, ich denke schon ... jedenfalls ist sie unverletzt."

"Und wer ist das?"

"Der Engel, der sie mitgenommen hat."

"Mitgenommen?"

"Wohl eher gerettet, denke ich."

Gedämpft drangen die Stimmen in mein Unterbewusstsein. Irgendwie kamen sie mir bekannt vor, und die Anwesenheit anderer Personen machte mir klar, dass ich wohl nicht daheim in meinem Bett lag. All die Panik, die sich nun auch noch mit einem Gefühl der Verwirrung mischte, zwang mich dazu meine Augen zu öffnen.

Ein blasser, blonder Junge starrte mich genauso irritiert an, wie ich ihn gerade anstarren musste.

Richtig, ich kannte ihn von der Schule! Es war der Junge mit den bunten Strähnen, der so oft in Amys Nähe gewesen war.

Jetzt erst fiel mir auf, wie makellos perfekt sein Gesicht war, und in welch lebhaften Grün seine Augen strahlten!

Wie stark hatte ich mir den Kopf gestoßen?

Lächelnd bot er mir eine Hand an, an der nun ein Haufen Armbänder, gemischt in den Farben Silber und Gold, klirrend nach unten rutschte. Als ich sie näher betrachtete, fiel mir auf dass sie mit seltsamen Symbolen versehen waren.

Dankbar ergriff ich seine Hand, die überraschend kalt war, und ließ mir aufhelfen.

Amy war ebenfalls auf den Beinen, sie stand neben einem anderen Jungen, den ich ebenfalls schon öfters an unserer Schule gesehen hatte.

Es war der mit den blau - schwarzen Haaren und dem abwesendem Blick.

Was hatten sie alle miteinander zu tun?

Als ich die beiden weiterhin neugierig fixierte, sah ich hier und da aus den Taschen ihrer Hose oder den Jacken verschiedenste Arten von Waffen herausragen.

Ich hätte es wissen müssen, dass sie keine normalen Menschen waren! Dämonen hassten Menschen, warum sollte Amy sich dann ständig in ihrer Gesellschaft befinden?! Ich hatte mich einfach viel zu sehr auf sie Konzentriert.

"Ihr seid auch Dämonen ... !" , wollte ich eher klarstellen als wissen, und schlug dabei einen selbstbewussten Ton an.

Sie tauschten belustigte Blicke, bis sie sich wieder mir zuwandten.

"Das sind Skills." , antwortete Amy hochnäsig, doch dann sank ihre Stimme, "Aber du weißt sowieso nicht, was das bedeutet."

Ich begann mich dank ihr nur noch klein und ahnungslos zu fühlen, und erwiderte nichts darauf.

"Was ist überhaupt passiert?" , fragte der blonde.

"Das." Amy zeigte nicht ihm, sondern mir ihre Handfläche.

Da war dasselbe Zeichen abgebildet, dass auch ich auf meiner Handfläche trug. Doch da war noch ein anderes, schwarzes, das es zu verschlingen schien. Ich sah mir meine Handfläche an - und fand dasselbe Ergebnis.

"Was ... was bedeutet das?!", panisch sah ich sie an, doch der blonde klärte mich auf: " Das halbe Dämonensymbol - es wurde ergänzt. Durch deins. Das eines Engels." Entgeistert starrte ich ihn an.

Schnell warf ich wieder einen Blick auf meine eigene Handfläche. "Und meines durch das eines Dämonen."

"Wir sind nun miteinander verbunden." , sprach Amy deutlich und wandte ihren Blick nicht mehr von mir ab, sondern sah mich so intensiv an, dass ich wünschte, sie würde es. Oder dass ich selbst es könnte.

Doch ich war zu überwältgt- und möglicherweise war sie es auch.

"Was willst du jetzt tun?" , schaltete sich der blau - schwarzhaarige mit den kalten Augen ein.

"Ich weiß es nicht, Scenic." , Amy gab ihm nur eine knappe Antwort.

"Du solltest mit ihr nach Airsea!" , schlug der blonde vor.

"Bist du wahnsinnig, Sukey!?"

"Wir sind in San Francisco! Da wimmelt es nur so von Zugängen!", protestierte er, und Scenic schüttelte nur den Kopf. "Verstehst du es nicht? Alec könnte sie dort sofort finden!"

"Was will Alec von-" , Scenic schnitt ihm das Wort ab, als hätte er die Frage von Sukey schon vorausgesehen, "Die Bindung zwischen einem Engel und einem Dämonen ist unglauich mächtig und ..."

"Jungs!!" , Amy brachte die beiden zum Schweigen, und wandte dabei endlich ihren Blick von mir ab. Es war, als würde eine schwere Last von mir fallen.

"Wir müssen zu Phyllis."

"Phyllis!?", echoten beide, und Sukey hängte noch eine Frage an, "Etwa der Phyllis?"

"Er kann uns weiterhelfen.", meinte Amy mit einer Entschlossenheit, die wiedersprüche nicht zu ermöglichen schien. "Das hat er schon mal."

Sie sah mich wieder an, doch diesmal war es ein anderer Audruck auf ihrem Gesicht. Sie wirkte unendlich müde. "Wir treffen uns morgen wieder hier. Etwas Ruhe wird nötig sein, es ist nicht leicht, zu jemandem wie Phyllis zu gelangen."

Damit breitete sie zwei tiefschwarze Dämonenschwingen aus und verschwand im Schatten des Nachthimmels. Scenic und Sukey sprangen einfach vom Dach und ich hörte noch, wie sie eine Leiter runterrutschten und dann weiterrannten.

Airsea, Alec, Phyllis, die mächtigste Bindung die es geben soll ... all diese Begriffe tobten in meinem Kopf wie ein Tsunami, der sich erst legen würde wenn ich Antworten hatte.

Ich seufzte und drehte mich, um meine Flügel auszubreiten.

Nein.

Damit hielt ich inne. Ich konnte jetzt nicht einfach zurück! Es war, als würde ich bereits mit einem Fuß in einer anderen Welt stehen.

Nach allem was ich erfahren hatte, und was es noch zu erfahren gab, wollte ich Antworten.

Es war Zeit, sich von Sarah, der Highschool und der Unwissenheit zu verabschieden, die sich all die Jahre wie ein dunkler Schleier über mein Leben gelegt hatte, also schwang ich mich elegant in die Lüfte und folgte Amy.

Diesmal nur ein ziemlich kurzes Kapitel, sorry! Morgen dafür umso mehr! <3

Hunters of Hell - Jäger der SchattenWhere stories live. Discover now