Kapitel 2

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Seit gerade mal 2 Tagen habe ich Teile dieser Story veröffentlicht und bin stolz schon welche gefunden zu haben, denen sie gefällt! *-*

Vor allem danke ich Sunshine96 für das Lob & die Kritik! Ich versuche aus meinen Fehlern zu lernen & da sie selbst wirklich ein riesen Talent im Schreiben hat, bedeutet mir das sehr viel! Danke <3

"Juna!!" Leise vernahm ich die Stimme meiner Tante Sarah. "Juna! Du kommst zu spät zur Schule!"

Fluchend drehte ich mich in meinem kuschelig warmen Bett um. Ich wollte mein Bett nicht verlassen - und es mich nicht! Wir lieben uns!

"JUNA!"

Ich riss die Augen auf. Unglücklicherweise stand der Wecker auf meinem Nachttisch direkt in meinem Blickfeld, und ich musste hilflos zusehen, wie die leuchtend grünen eckigen Zahlen gerade alle auf punkt acht Uhr umsprangen.

Vor zehn Minuten hatte in der Schule die erste Stunde begonnen!

Ich sprang auf, zog in Windeseile meine Klamotten über und rannte die Treppen hinunter zur Haustüre. Bevor sie hinter mir ins Schloss fiel, hörte ich noch, wie meine Tante mir einen schönen Schultag wünschte. Als wäre ich noch ein sechsjähriges Mädchen und sie hätte die zehn Jahre, die seitdem vergangen waren, einfach vergessen.

Am liebsten hätte ich das auch.

Vor fünf Jahren war mein Vater an einer Alkoholvergiftung gestorben und seitdem waren Sarahs Versuche, aus uns beiden eine glückliche, kleine Familie zu machen, gnadenlos gescheitert.

Meine Mutter hatte ich nie kennengelernt, sie starb bei meiner Geburt. Es gab also nur Sarah und mich.

Sie war ein ziemlich strenger Kontrollfreak, aber ansonsten ganz ok. Als mir alles mal zu viel wurde, die ständige Kontrolle und der dadurch entstandene Freiheitsentzug, fing ich an zu rauchen. Das tat ich immernoch Gelegentlich ... weniger wegen dem Nikotin, und auch nicht um meine Tante auf irgendeine Weise zu bestrafen - wohl eher um mir zu zeigen, dass ich noch mir selbst gehörte und über mein Leben bestimmen konnte.

Ich hasste diese Stille und die leeren Gänge des Schulgebäudes, wenn man zu spät kam. Mir war genau bewusst: Die gesamten Schüler dieses Gebäudes sind dort, wo sie hingehören, sie sitzen alle in den Klassenzimmern an ihren Plätzen - mit Ausnahme von mir. Ich komme zu spät.

Vor der Tür meines Klassenzimmers angekommen, hob ich die Hand um zu klopfen, und hielt mitten in der Bewegung inne. Sollte ich vollkommen atemlos hineinrennen, oder mich unbemerkt reinschleichen wenn der Lehrer sich gerade zur Tafel dreht?

Kurz ging mir auch durch den Kopf, meine Klamotten zu zerreissen und einen furchtbaren Autounfall vorzutäuschen, damit ich mich auch gleich beschweren könnte, warum denn niemand mein Fehlen bemerkt hatte!

Doch das schlug ich mir gleich wieder aus dem Kopf, klopfte an die Tür und trat dann in den Raum ein.

Der Lehrer nickte mir nur finster zu, als ich eine Entschuldigung murmelte und zu meinem Platz eilte.

Geschafft!

Wärend des Unterrichts waren meine Augen immer überall - nur nicht beim Lehrer oder an der Tafel. Meistens starrte ich einfach gedankenverloren aus dem Fenster in den Himmel und fragte mich, ob dort oben wirklich hoch auf den Wolken eine Welt existiert.

Dabei ging ich immer alle möglichen Theorien durch. Wenn es Engel und Dämonen gibt, was ist dann noch alles möglich? Ich weiß von guter und schwarzer Magie, doch ... was ist mit Feen? Drachen? Oder anderen Fabelwesen? Das wäre ziemlich schräg.

Dabei fällt mir auf, dass ich selbst eigentlich auch ziemlich schräg war.

Etwas bewegte sich durch mein Blickfeld. Zwei Personen liefen über den Schulhof. Amy hatte ich gleich erkannt. Sie lief neben einem Jungen her, dessen blonde, abstehenden Haare von bunten Strähnen durchzogen waren.

Hunters of Hell - Jäger der SchattenWhere stories live. Discover now