Kapitel 20

132 19 13
                                    

~ Juna ~

Meine Klinge glänzte schwach in der Dunkelheit.

Irgendwo in den abgeschotteten, verwinkelten Gassen San Franciscos zu dunkelster Stunde gegen einen Dämon kämpfen während Sukey schwerverletzt hinter mir weilte?

Den Abend hatte ich mir durchaus besser vorgestellt.

Aber mal im Ernst, was hatte ich erwartet? Derzeitig plante Alec, das Schattenauge, seelenruhig unser aller Untergang. Er war hier irgendwo in der Stadt und wer weiß, vielleicht beobachtete er uns gerade.

Meine Augen blitzten gefährlich auf.

Zuerst einmal musste dieser Dämon erledigt werden.

Ich war seinem Angriff ausgewichen indem ich einen Satz zur Seite gemacht hatte und hob das Katana vor mich als sei es ein Schild und kein Schwert.

"Was genau ist das?", fragte ich Sukey und beobachtete mit skeptischen Blick wie mehrere Köpfe aus dem breiten Hals wuchsen.

"Ein Seelenfresser.", Sukeys Stimme versagte vor Erschöpfung. "Trenne ihm den Kopf ab... !"

Sehr lustig.

"Welchen von den vielen!?"

Die stechend kleinen Augen musterten mich mit einem Hauch von kalter Mordlust.

"Finde es heraus.", war alles was er antwortete.

Ich warf ihm einen fassungslosen Blick über die Schulter zu und er entgegnete ein entschguldigendes Lächeln.

"Na schön!", ich biss die Zähne zusammen. Dann würde ich es wohl oder übel herausfinden müssen.

Schwere, von schwarzen Dunstschwaden umhüllte Klauen schleiften über den Boden. Der Dämon lief auf seine Art fehlerhaft; wie ein junges Tier das gerade zu laufen lernte.

Und dies nutzte ich zu meinem Vorteil. Ich griff als Erste an.

Zuerst nahm ich Anlauf, sprang vom Boden ab und stieß dann mein Katana in den ersten Kopf.

Dieser aber schien sich für einen Moment in grauen Nebel aufzulösen und meine Klinge traf schwungvoll ins Nichts.

Hinter ihm kam ich wieder auf dem Boden auf und sah in die entgegengesetzte Richtung. "Der Kopf ist es schonmal nicht." , ich presste die Lippen aufeinander und drehte mich mit einem düsteren Gesichtsausdruck wieder zu ihm um.

Nun aber griff er an und ehe ich es realisiert hatte traf mich seine große Klaue.

Ich verlor die Kontrolle über mich selbst, wirbelte durch die Luft und prallte hart mit dem Rücken gegen eine der brüchigen Hausmauern.

"JUNA!", stieß Suley hervor und ich sah zu ihm rüber.

Seine Augen waren weit aufgerissen und er versuchte sich aufzurichten.

"Ich schaff das!", mit einer aussagekräftigen Handbewegung in seine Richtung, bedeutete ich ihm zu bleiben wo er war. "Der gehört mir."

Unter großen Schmerzen richtete ich mich auf. Mir wurde bewusst, dass ich mich da gerade zum ersten Mal richtig einem von ihnen stellte.

Einem Dämon.

Ich hob meine Hand und suchte nach Kräften, die ich nur tief in mir verborgen finden würde.

Ein grelles Licht erschien auf meiner Handfläche, zuerst klein und zierlich, doch es wuchs und schlängelte sich schließlich um meine ganze Hand und einen Teil meines Unterarms.

Hunters of Hell - Jäger der SchattenWhere stories live. Discover now