Kapitel 3

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Die ganze Zeit konnte ich mich nicht konzentrieren. Ich dachte nur an Paul und an den Kuss. Sehnsüchtig warf ich einen Blick in seine Richtung, musste aber traurig feststellen, dass er nicht in meine Richtung sah. Er sprach mit den anderen Jungs aus seiner Clique, da die Lehrerin nicht pünktlich war und somit der Unterricht noch nicht angefangen hatte. Kayla bemerkte, dass ich nicht zu einem Gespräch in der Lage war und vermied es mich anzusprechen. Dafür war ich ihr sehr dankbar. Mit 15 Minuten Verspätung kam dann endlich unsere Lehrerin. "Okay Leute. Setzt euch. Ich habe mir für die nächsten Stunden etwas ausgedacht. Ihr werdet in Gruppenarbeit ein Thema ausarbeiten. Diese Gruppenarbeit beeinflusst 50% eurer Note, also macht die Arbeit gründlich. Ich teile euch jetzt ein. Ähm... Kayla, Embry, Jacob und Sophie. Paul, Kim, Max und Emma..." Alles weitere bekam ich nicht mehr mit. Mein Herz begann zu rasen und ich warf einen Blick zu Paul, der mich genauso anschaute wie ich ihn. War er froh über diese Entscheidung oder nicht? Werden wir miteinander auskommen oder nicht? Was ist wenn..? Die Lehrerin riss mich aus den Gedanken: "Ihr könnt euch jetzt zusammensetzen und dann teile ich die Themen aus. Wahrscheinlich müsst ihr auch mal Zuhause an die Arbeit, aber das sollte nicht das Problem sein." "Viel Glück.", raunte Kayla mir noch zu. "Ja dir auch." Sie klopfte mir leicht auf die Schulter und ging dann zu ihrer Gruppe. Auch ich setzte mich in Bewegung zu meiner Gruppe. Kim und Max saßen bereits gegenüber von Paul und nur neben ihm war noch ein Platz frei. Widerwillig ließ ich mich neben ihn nieder. Sein Blick war aufmerksam und er verfolgte mit den Augen meine Bewegungen. Max lächelte mich mit seinem typischen schiefen Grinsen an, bei dem ich auch sofort grinsen musste. Er saß mir gegenüber und fragte mich: "Wie steht's mit heute Nachmittag? La Push?" Sofort löste ich meine angespannte Haltung und antwortete ihm: "Bin dabei.". Sein Grinsen wurde breiter, welches sich aber in ein schelmisches Lächeln verwandelte, als er mich fragte: "Und danach geht's dann zu mir?". Ihr müsst wissen, wir waren früher mal zusammen, was aber nicht so geklappt hat. Wir entschieden uns dann dafür, die Beziehung auf Eis zu legen. Ab und zu treffen wir uns dann mal, um ein wenig Spaß zu haben, wenn ihr versteht, was ich meine. Er war hübsch, also sehr hübsch, von daher hat es mich nie gestört mit ihm zu schlafen, da ich wusste, dass Paul ja nicht an mir interessiert war, aber nun.. Apropos Paul, der blickte finster zu Max und sah auch mich etwas sauer an. Deswegen antwortete ich: "Ne heute nicht.". Er zuckte mit den Schultern und ich wusste, er würde einfach eine Andere fragen. Paul guckte nun wieder friedlich drein, wobei er Max noch einen bösen Blick zuwarf. Die Lehrerin kam zu uns und gab uns einen Zettel, wo unser Thema draufstand. "Viel Glück und falls ihr Fragen habt, ich bin jederzeit erreichbar." Damit ging sie weiter. Unser Thema war 'Die Geschichte von Amerika'. Ein ziemlich einfaches, aber sehr umfangreiches Thema. Ich las mir den Zettel durch und stellte fest, dass wir sehr viel Zuhause recherchieren mussten. Das bedeutet viel Arbeit. Ich gab den Zettel zu Kim, denn ich wusste, dass es Paul nicht interessierte, was auf dem Zettel stand. "Okay. Ich hab kein Bock auf das hier. Also gebt mir einfache Aufgaben, wenn ich mich beteiligen soll.", meldete sich Paul zu Wort. Ich sah ihn an. Warum war er so ein Arschloch? Das war eine Gruppenarbeit. "War ja klar. Der große Paul rührt keinen Finger.", sagte Max genervt. "Ach du hast von mir gehört.?", stichelte Paul ihn an. Ich wusste, dass Max leicht reizbar war, genau wie Paul und sah die beiden deshalb strafend an. "Warum kommst du überhaupt noch zur Schule? Dein Visage kann eh keiner ertragen." Daraufhin sprang Paul auf und wollte Max an die Gurgel. Der wiederum wollte nun Paul an die Gurgel springe. Ich wusste nicht warum, aber ich stand auf und zog Paul zurück auf seinen Stuhl. Zu meiner Überraschung reagierte er sofort und ließ sich wieder auf den Stuhl fallen. Er zitterte fürchterlich, was wohl damit zu tun hatte, dass er wütend war. Max sah ich mit einem strafenden Blick an und sagte scharf: "Wenn ihr euch nicht ausstehen könnt, dann ist das so. Aber bei dieser Gruppenarbeit reißt ihr euch zusammen. Und was dich angeht, Paul, du arbeitest genauso wie jeder andere hier mit. Übrigens hab ich bemerkte, dass wir sehr viel Zuhause recherchieren müssen, von daher würde ich sagen, dass wir uns in Partnerarbeit aufteilen, so können wir mehr schaffen und das in einer kurzen Zeit. Also Kim, mit wem möchtest du zusammenarbeiten? Max oder Paul?" Ich sah sie abwartend an und ließ ihr Zeit zum überlegen, denn sie war ziemlich schüchtern. Mittlerweile hatte ich mich auf dem Tisch abgestützt. "Mit Max.", antwortete Kim sehr leise. "Sehr gut. Und welches Thema willst du recherchieren?" "Das zweite.." Wieder sprach sie sehr leise, aber trotzdem verstand ich sie ohne Probleme. "Gut. Dann trefft ihr euch einfach und arbeitet das Unterthema bis zur nächsten Stunde aus. Und ich und Paul das Andere.", dirigierte ich. Max schien davon nicht so begeistert. Ich setzte mich wieder hin und beobachtete Kim, die eine Liste mit den Über- und Unterthemen machte. Sie hielt mir die Liste hin und ich las sie mir durch. Alles passte. "Wollen wir vielleicht damit anfangen?", fragte ich und zeigte auf die 3. Aufgabe, die beinhaltet, dass wir eine Landkarte mit den wichtigsten Städten zeichnen sollten und eine mit den wichtigsten Flüssen, Seen, Gebirgen und so weiter. "Gute Idee. Ihr Mädchen zeichnet und wir diktieren.", bestimmte Max. "Dreht ihr euch um? Denn haben wir mehr Platz.", fragte ich Kim und Max. Sie taten es ohne Wiederrede, wobei Max mir noch einen Blick zuwarf, der wahrscheinlich bedeutet 'Ist das dein Ernst?'. Deshalb nickte ich nur, holte meine Federtasche, meinen Block und mein Buch und setzte mich wieder neben Paul. Ich konnte sehr gut zeichnen und malen. Bevor ich allerdings irgendwas in meine Karte zeichnete, fragte ich Kim, welche Karte sie machen wollte. Sie sagte, sie mache die mit den Flüssen, Seen, etc. "Okay. Welches sind denn die wichtigsten Städte?" Ich schaute Paul an, der daraufhin näher kam. "New York, Washington, L.A., Vegas...", antwortete er mir. "Ja ist ja gut. Kannst du mir auch sagen, wo die liegen?", fragte ich lachend. Er nahm das Buch und zeigte mir die Städte, die er eben genannt hatte. "Okay ich bin mir nicht sicher, wo ich Miami hinzeichnen soll. Was meinst du?" Paul schaute auf die Karte im Buch und dann auf meine. Er kam mir noch ein Stück näher, sodass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Sofort bekam ich eine Gänsehaut und mein Herz schlug heftig in meiner Brust. Paul schien meine plötzliche Unsicherheit zu bemerken und lächelte an mein Ohr. Er flüsterte die Worte nur, als er sagte: "Ich schätze, du kannst Miami hierhin zeichnen.". Ich tat, was er mir sagte. Während ich zeichnete, legte er seine Hand auf meinen Oberschenkel. Bei der Berührung erstarrte ich. Die Röte stieg mir ins Gesicht. Warum wurde ich nur so nervös bei seinen Berührungen? Bei den anderen Jungs, mit denen ich zu tun hatte, war ich nie nervös, doch bei Paul explodierte ich beinahe. "Ey Süße. Wenn du jedes Mal so reagierst, wird es echt schwer dich unauffällig zu berühren." Auch diese Worte hat er an mein Ohr geflüstert. Ich sah, wie er schelmisch grinste. "Ich versuch mich das nächste Mal zu beherrschen." Ich hatte das Gefühl, dass er mit mir spielen wollte und wenn er spielen wollte, würde ich mitmachen. "Ich bin heute auch in La Push. Vielleicht hast du ja Lust mit zu mir zu kommen anstatt zu Max.?" Er klang hoffnungsvoll und verführerisch. "Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht." Mit diesem Satz stand ich auf und sah in das verdatterte Gesicht von Paul. Ich legte Kim meine Karte hin und fragte, ob sie so okay sei. Sie bestätigte und auch ihre Karte war fertig. Somit ging die Stunde schnell vorbei und die Lehrerin verkündete am Ende, dass die letzten beiden Stunden ausfielen und wir frei haben, da der Lehrer krank geworden sei. Morgen hätten wir auch mit diesem Lehrer gehabt, aber da würden wir mit der Gruppenarbeit weitermachen. Das bedeutete, dass ich heute mit Paul alles ausarbeiten musste, um morgen Material zu haben. Also kein Ausflug nach La Push an den Strand. "Wo wollen wir uns treffen? Bei dir oder bei mir?", fragte ich ihn ein wenig geknickt. "Bei mir." Er kam näher zu mir und flüsterte in mein Ohr: "Und dann sorg ich dafür, dass du bessere Laune bekommst.". "Na das will ich sehen." "Wirst du aber zuerst gibst du mir deine Nummer, ja?" Er setzte ein zuckersüßes Lächeln auf und ich nahm ihm sein Handy aus der Hosentasche. Er hatte keinen PIN drinnen, deswegen war es es ein leichtes in sein Handy zu kommen. Ich tippte ihm meine Nummer ein und gab ihm das Handy wieder. "Viel Spaß damit." "Den werde ich haben. Wir sehen uns später, Prinzessin." Ich stieß ihn von mir weg, nahm meine Sachen, verabschiedete mich von Kim und Max, drehte mich zu Paul, zwinkerte ihm zu und machte mich dann auf den Weg nach Hause.

" Ich stieß ihn von mir weg, nahm meine Sachen, verabschiedete mich von Kim und Max, drehte mich zu Paul, zwinkerte ihm zu und machte mich dann auf den Weg nach Hause

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