Kapitel 31

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„Can, könntest du dich bitte einfach hinsetzen.“ sagte ich genervt, denn ich war müde und schwach und Can machte mich nervös. Denn dieser lief hin und her, im Zimmer. Ich lag gerade im Bett und wartete auf den Arzt, der Cans Meinung nach zu lange brauchte. Can seufzte und setzte sich auf ein Stuhl neben meinem Bett. „Was brauchen die denn solange?“ Ich nahm seine Hand. „Die müssen warten bis die Testergebnisse da sind. Das geht halt nicht in zwei Minuten!“ Verteidigte ich die Ärzte und genau in diesem Augenblick kam ein Arzt rein. „Frau Senoglu?“ Sagte er und schaute von seinem Blatt hoch. Ich nickte. „Okay, wir haben die Testresultate hier und es ist ein ganz normaler Fieber, am Anfang einer Schwangerschaft. Natürlich ist es bei einer Schwangerschaft unangenehm, da sie keine Medizin nehmen können, aber das Fieber sollte bis morgen wieder weg sein.“ Sagte er und ging nochmal über sein Blatt.

„Wie sie ist Schwanger?“ fragte Can erstaunt. Der Arzt schaute hoch zu mir und dann zu Can. „Wussten sie das nicht?“ Can schüttelte sein Kopf. „Dann sieht die ganze Sache schon anders aus. Ihre Frau ist im Ende des zweiten Monats, dem Kind geht es soweit ich sehen kann gut.“ Er machte eine kleine Pause. „Ich würde ihnen empfehlen erst Mitte des vierten Monats ihrer Familie und Freunden Bescheid zu geben. Da es bis zum Ende dritten Monats noch ein Risiko für eine Fehlgeburt gibt.“ Ich schaute zu Can und wieder zum Arzt. „Außerdem sollten sie sich bei ihrem Frauenarzt melden und mit ihr ein Termin ausmachen.“ Sagte er. „Gratulation.“ Fügte er hinzu und schüttelte Cans Hand. „Sie können jetzt auch wieder nach Hause. Wenn das Fieber schlimmer wird, einfach Tee trinken, das sollte helfen. Bleibt das Fieber für mehrere Tage sollten sie wieder vorbeischauen.“ Und damit verließ er den Raum.

Wir waren ruhig und sagten erst gar nichts. Can nahm meine Hand und küsste sie. Doch zog ich sie weg und setzte mich auf. „Lass uns nach Hause.“ Sagte ich leise und zog mir meine Schuhe an. „Ist alles okay?“ Sagte Can und lief rüber zu mir. Ich nickte. „Bin nur immer noch sehr schwach und will einfach nur nach Hause.“ Sagte ich und Can wollte etwas sagen doch ich hob meine Hand. „Can, bitte. Ich will nur im Bett liegen, mit dem Kopf auf deine Brust, mehr nicht.“ Er lächelte leicht und küsste meine Stirn, dann legte er ein Arm um meinen Rücken und den anderen unter meine Knie und hob mich hoch. „Can, ich kann laufen.“ Sagte ich und er grinste. „Nope, ich trage dich zum Auto.“ Ich lächelte leicht und versteckte mein Gesicht in seinem Nacken. 

Zu Hause angekommen, bestand Can wieder darauf mich zu tragen. Dagegen hatte ich nichts, denn ich war immer noch schwach. Als ich die Matratze gegen mein Rücken spürte, lächelte ich. Endlich konnte ich mich ausruhen und mit der neuen Situation klar kommen. Kein Augenblick später lag Can neben mir und ich legte mein Kopf gegen seine Brust und schloss meine Augen.

Es war lange ruhig und ich war kurz vor dem wegtreten als Can sprach. „Wieso freust du dich nicht?“ Sagte er leise. „Ich verstehe nich-“ Fing ich an doch Can unterbrach mich. „Über die Schwangerschaft, wieso freust du dich nicht? Deine Reaktion ist nicht positiv!“ Ich lehnte mich auf meine Ellbogen. „Can, ich bin nur müde, lass uns morgen-“ „Leyla,“ „Can!“ Ich hatte genug davon und legte mich auf meine Seite mit dem Rücken zu Can. Erst lag Can nur da und sagte nichts und dann hörte ich ihn bewegen, ich schielte über meine Schulter und sah das auch er nun mit dem Rücken zu mir gedreht war. Ich seufzte und legte mich zu Can. Drückte meine Wange gegen sein Rücken und legte meine Arme um ihn. Nach einen Moment legte er sein Arm über meinen und legte seine Finger zwischen meine. Ich schloss meine Augen und schlief ein.

Als ich wach wurde, saß Can schon neben mir, mit dem Rücken gegen die Wand und schaute starr nach vorne. Ich wusste das wir jetzt darüber reden mussten. Entweder jetzt oder die Situation würde eskalieren. „Ich mache mir sorgen,“ Fing ich an und legte meinen Kopf auf seinen Schoß. „Ich habe Angst. Angst davor zu versagen.“ Fuhr ich fort und spürte Cans Blick auf mir. „Was wenn ich noch gar nicht bereit dafür bin, Can? Ich bin doch erst 20. Erst gerade Erwachsen geworden.“ Ich schloss meine Augen und spürte wie Can mein Haar streichelte. „Leyla, du bist nicht allein. Kann sein das du alleine Fieber hast, alleine zunimmst, alleine die Übelkeit haben wirst. Doch sobald unser Kind auf der Welt ist werde ich dir so gut wie möglich helfen. Du bist nicht alleine, also freu dich.“ Ich öffnete meine Augen und drehte mein Kopf so das ich in Cans Augen sah. „Das bedeutet das dein Fitnessraum wieder gehen muss, für das Kind.“ Er lächelte. „Diesen Opfer kann ich bringen.“ Er lehnte sich runter und ich lehnte mich hoch, bis sich unsere Lippen berührten.

Aşk acıyı yener - Liebe besiegt SchmerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt