Kapitel 29

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„Ich wünschte du würdest verstehen, wieso ich nicht will das du zu ihrer Hochzeit gehst.“ Sagte Can leise und schaute dabei aus dem Fenster des Autos. Wir waren schon seit etwas zwei Stunden im Auto und fuhren nach Polen. Den Grund dafür wusste Can immer noch nicht. Es schien ihn auch nicht wirklich zu interessieren. Die ganze Fahrt lang hatte er nichts gesagt und jetzt, nach zwei Stunden, wollte er nur darüber reden das ich auf die Hochzeit von Esra gehe? Ich seufzte und sagte. „Ich wünschte du würdest verstehen, das ich hin muss.“ Konterte ich. Can blieb lange ruhig bis er sagte, „Nach all dieser Zeit hätte ich gedacht, das du mich verstehst, du verstehst das..das alles schwer ist. Verdammt, für jeden wäre es schwer. Auch für dich! Aber du packst deine Sache und gehst, für eine Hochzeit?“ Er schüttelte seinen Kopf und schaute wieder aus dem Fenster.

„Esra braucht mich. Seit dem ich verheiratet bin habe ich sie sehr vernachlässigt. Oft ihre Anrufe ignoriert, die meisten Nachrichten bis heute nicht geöffnet.“ Ich machte eine kleine Pause. „Wenn es dich glücklich macht, dann...dann, gehe ich ein paar Tage vor der Hochzeit hin und komme vor der Hochzeit wieder.“ Ich schielte kurz zu Can und schaute dann wieder auf die Straße. Nach einer langen Zeit seufzte er. „Ich werde dich vermissen.“ Ich lächelte leicht. „Bleib nicht lang ja?“ Ich nickte und er schaute wieder aus dem Fenster.

Erst nachdem wir die Grenze überfuhren, kam er auf den Gedanken mich zu fragen was wir denn eigentlich in Polen machen wollen. Doch meine Antwort war: „Findest du noch früh genug heraus.“ Ich hörte auf den Navi und bog in den Wald hinein. „War ja klar.“ Sagte Can nun. Ich hob eine Augenbraue. „Was war klar?“ „Du hast genug von mir und willst mich umbringen und kein besserer Ort, als ein polnischer Wald.“ Ich lachte laut auf. „Bitte? Ich würde mir doch nicht so viel Mühe damit geben.“ Can lächelte schwach. „Gut zu wissen.“ Ich schielte kurz zu ihm. „Can?“ „Ja?“ „Ich liebe dich.“ Can beugte sich vor und küsste meine Wange, dann wanderte er hoch zu meinem Ohr und flüsterte. „Ich liebe dich auch.“

Ich parkte hinter einer Halben Stunde vor hinter einem Haus. "Sag mir bitte, das du dieses Haus nicht gekauft hast!" sagte Can, während er sich die Trümmern vor uns anstarrte. "Was? Natürlich nicht!" antwortete ich und stieg aus dem Auto. Can folgte mir. "Komm." ich hielt ihm meine Hand hin. Er nahm sie und wir liefen gemeinsam um das Haus. Als wir am Eingang ankamen, sahen wir einen jungen Mann. Im selben Alter wie ich. Vielleicht paar Monate älter. Er lehnte gegen die offene Tür, mit der Kippe im Mund, dem Handy in der Hand und dem Blick nach unten. Er kam mir sehr bekannt vor, doch irgendwie auch nicht. "Wer ist das?" flüsterte Can und bekam so die Aufmerksamkeit des jungen Mannes. Er schaute in unsere Richtung, schenkte Can nur ein kurzen Blick. Als er mich sah, zogen seine Augenbrauen verwirrt zusammen. "Kenn ich dich?" fragte er, mit einem russischen Akzent und schaute mir in die Augen. "Eh, ich, ich bin Leyla. Basti hat angerufen -" er unterbrach mich. "Leyla? Leyla Yilmaz??" er löste sich von der Wand. "Eh, nein ich heiß jetzt Senoglu." antwortete ich und zeigte ihm mein Ehering. Er warf die Kippe auf den Boden und trat drauf. "Ich bins, Vladimir. Weißt du noch?" fragte er hoffnungsvoll. Vladimir? Aylins Ex? Einer meiner Kindheitsfreunde? Ich lächelte und lief auf ihn zu. Er nahm mich in die Arme und ich erwiderte es.

Ein Räuspern hinter uns, brachte uns dazu uns voneinander zu lösen. "Das ist dann wohl dein Ehemann?" sagte Vladimir und hielt seine Hand vor Can. Dieser nahm sie und schüttelte sie. "Seit ihr wegen ihm da?" fragte er und schaute mich an. Ich nickte. "Okay, geht rein, aber es ist besser wenn er alleine ist. Sicherheitsgründen." Ich nickte. "Komm." Ich hielt meine Hand hin. Can nahm sie etwas unsicher und wir liefen ins Haus. Das Haus bestand nur aus einem Zimmer. Die Möbel waren sehr alt und runtergekommen, die Schränke kaputt, die Wand feucht und brüchig. „Das Haus kann nicht einstürzen oder?“ Rief ich laut. „Nein, also nicht heute.“ Kam es von Vladimir zurück. Da fühlt man sich gleich sicherer. 

Aşk acıyı yener - Liebe besiegt SchmerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt