Kapitel 25

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"Könntest du aufhören so nervös zu sein?" sagte Can und entzog sich meiner Hand, die sich in seinem Arm gebohrt hatte. Ich sah ihn verärgert an. "Könntest du aufhören ein Arsch zu sein?" Ich hörte wie Karim neben mir lachte. Wir saßen gerade im Taxi und waren auf dem Weg zum Haus von Cans Tante. Ich glaube sie hieß Suheyla oder war es doch seine Tante Gülcan? War ja egal, welche Tante es war. Am Ende würden alle dort sein. Ich spürte wie Karim mich an stupste und sagte. "Mach dir keine sorgen, wir werden dich nie alleine lassen und wenn die Frauen uns Männer weg schicken hast du ja noch Yasmin." Ich nickte. Ich hoffe mal das Yasmin da sein wird. "Wieso sollten wir sie nicht alleine lassen?" fragte nun Can. "Wir reden hier von meiner Familie, die genauso viel Familie für Leyla ist. Sie braucht sich überhaupt keine Sorgen zumachen. Sie werden sie lieben." und damit war die Sache für Can geklärt. Ich seufzte und lehnte mein Kopf gegen seine Schulter. Ich hoffe das Can Recht hatte.

Und Can sollte Recht behalten. Ich wurde sehr warm empfangen. Habe viele Geschenke bekommen, zur Hochzeit, nachträglich. Über die Geschenke die ich gekauft habe, freuten sich auch alle. Das das Haus voll war, war keine Überraschung, wir sind nicht alle Tage hier und auch nicht für lange. Selbst meine Familie war da. All meine Tanten und Onkels. All unsere Cousinen und Cousins. Und trotz diesem großen Chaos, fand Karim die Zeit mich unauffällig von allen zu entfernen, um mit mir zu reden. "Wegen dem Grab seiner Mutter..." fing er an. "Lass uns damit bis zum letzten Tag warten. Ich hab das Gefühl das wenn wir jetzt gehen, das unsere Urlaubsstimmung dahin ist." Ich nickte. Er hatte recht, es würde Can runter ziehen. "Hey da seit ihr ja." sagte Yasmin und lief in die Küche. "Can sucht schon nach dir. Er ist oben in eurem Zimmer." Ich nickte und lief die Treppen hoch bis in unserem Zimmer. Ohne zu klopfen ging ich rein. Can stand am Fenster mit dem Rücken zu mir. "Yasmin hat gesagt du suchst mich?" fragte ich und schloss die Tür hinter mir. Can drehte sich zu mir und lächelte. "Hab dir doch gesagt meine Familie wird dich lieben." sein Lächeln verschwand. "Aber die lassen dich nicht einmal alleine, ya. Ich will auch meine Zeit mit meiner Frau." Ich lachte leicht und ließ zu das mich Can in seine Arme zog. Er hatte recht, seit gestern Nacht wurde ich von einem Raum zum anderen gezogen. Und jetzt ging die Sonne wieder unter. Fast 24 Stunden ohne Zweisamkeit. Was wohl nicht gut bei Can ankam da wir in Izmir sehr viel Zeit nur mit einander verbracht hatten. "Ich kann doch deiner Tante nicht sagen sie soll mich in Ruhe lassen, damit ich bei dir sein kann." sagte ich und schaute hoch zu ihm. "Aber das genau sollst du." erwiderte er schmollend. Ich grinste. "Ich bin ja jetzt hier oder nicht?" und damit lehnte ich mich vor und küsste ihn.

Ich strich mit dem Finger über Cans Tattoo als die Tür leicht geöffnet und sofort wieder geschlossen wurde. Ich setzte mich auf, hielt die Decke um mein Oberkörper als an der Tür geklopft wurde. „Was gibt es,Yasmin?“ Fragte Can und setzte sich auch auf. „Ich habe Essen für euch. Karim meinte ihr würdet gerne hier oben essen, statt unten...“ Sie war einen Augenblick still. „Wenn ich rein komme werde ich es nicht bereuen oder?“ Can lachte kurz und ich rollte meine Augen. „Nein, komm rein.“ Damit öffnete sie die Tür und kam zwei Teller Essen rein. „Ich lege es einfach mal auf euren Nachttisch...und ihr macht einfach, das was ihr da tut.“ Sagte sie und fuchtelte mit ihren Händen in unsere Richtung und verschwand. „Das war unangenehm.“ Sagte ich und ließ mich fallen. Can zuckte nur die Schultern. „Wir sind verheiratet und das sind hier sozusagen unsere Flitterwochen, also sollen die Leute nicht so überrascht tun wenn wir ein Bett teilen.“

Die letzten vier Tage waren einfach nur erholsam. Kein Drama, kein Streit, kein gar nichts. Wir besuchten Leute die wir Jahre schon nicht mehr gesehen hatten, genossen die Natur um uns herum und Can und ich versuchten so oft wie möglich alleine mit einander zu sein. Nun saßen wir vier auf dem Dach und schauten dem Sonnenuntergang zu. „Morgen ist unser vorletzter Tag.“ Sagte Yasmin leise und Karim fügte hinzu. „Ich kann nicht glauben das die Zeit o schnell um ist.“ Can rollte nur die Augen. „Ihr tut ja so als würden nie wieder herkommen.“ Ich nickte und stimmte ihm zu. „Spätestens im August will ich wieder hierhin.“ Can nickte. „Und deswegen habe ich dich geheiratet.“ Sagte er und legte sein Arm um mich. „Du hast sie geheiratet weil dein Vater das so wollte.“ Sagte nun Yasmin und Karim schubste sie leicht gegen die Schulter. „Reiß dich zusammen.“ Sagte er leise und streng, in der Hoffnung wir würden es nicht hören. Naja, hätten wir bestimmt auch nicht, wäre Karim nicht so schlecht im flüstern. Can drehte sich mit dem Kopf zu Yasmin. „Gerade du müsstest wissen das Leyla immer die jene war die ich heiraten wollte.“ Sagte er durch zusammengebissene Zähne. „Okay,“ Sagte ich laut und stand auf. „Ich gehe und mach uns Tee, wollt ihr auch?“ Alle nickten und Karim stand auch auf und sagte. „Ich helfe dir.“

Aşk acıyı yener - Liebe besiegt SchmerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt