Kapitel 17

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- 22:18, 09.07.2019 -
WÄHREND DER APOKALYPSE
BTS - PoV Jungkook

,,Hoseok? Kannst du irgendwas sehen?" hörte ich Taehyung von weiter vorne rufen, darauf folgte ein lautes, blechernes rumpeln. Hoseok war dabei, von einer kleinen Feuerleiter zu klettern, welche auf das eher flache Ladendach eines ehemaligen Handyshops führte. Der Koreaner mit den rostbraunen Haaren übersprang die letzten Leitersprossen und sprang auf den harten Asphaltboden, dann trottete er zurück in Richtung der Gruppe. Sein Gesichtsausdruck war hart, auf seiner Stirn bildeten sich kleine Fältchen. ,,Nichts. Nichts, was groß genug für 19 Leute ist." entgegnete er, man konnte an seiner Tonlage hören, wie genervt er war. Und man konnte es ihm nicht übel nehmen. Seit den frühen Mittagsstunden waren wir auf der Suche nach einem geeigneten Unterschlupf. Nachdem wir am Morgen aus Chens alter Wohnung aufgebrochen waren und dabei auf den Einzelgänger namens Kyungsoo getroffen waren, waren wir in Richtung Osten aufgebrochen, mit der Aussicht, bessere Ausrüstung aufzutreiben. Doch der Tag war schnell vergangen, und mittlerweile war auch schon die Dämmerung eingetreten.

Die breite Einkaufsstraße in der wir uns befanden erinnerte mich ein wenig an die, durch die Jimin und ich vor gut einer Woche gewandert waren. Mir kam meine absolute Kurzschlussreaktion wieder in den Sinn, ebenso wie Jimins völlig verstörtes Gesicht, nachdem er mich vor meinem Beinahe-Selbstmord gerettet hatte. Ich schämte mich fast für diesen Aussetzer, und bis heute konnte ich mir nicht erklären, wie ich auch nur auf die Idee  gekommen war, sowas zu tun. Niemals würde ich mich jetzt noch umbringen wollen, und erst recht nicht wollte ich diesen stinkenden Dummies zum Opfer fallen. Mein Blick wanderte zu Jimin, welcher schräg vor mir ging. Mein Freund hatte sich im Laufe des Tages Kris angeschlossen, und hatte seither die Gruppe links flankiert. Rechts von ihm, also fast vor mir, ging Namjoon. Namjoon war ein guter Redner, aber er redete sehr viel. Jin schien das ganze nichts auszumachen, er war die langen Reden seines Kumpels sicher gewöhnt, doch der Rest der Gruppe hatte ihn ziemlich schnell spüren lassen, dass seine oft eher unnötigen Beiträge fehl am Platz waren. Ich selber fand ihn aber gar nicht so nervig. Vieles was er sagte war zwar nicht wirklich hilfreich und ziemlich utopisch, doch der große Koreaner war klug und dachte sich innerhalb von Minuten völlig komplexe Pläne aus, für die, nichts für ungut, ein Yoongi sicher einen ganzen Tag lang brauchen würde. Natürlich waren viele dieser Pläne mit unseren Ressourcen absolut nicht durchsetzbar, aber wenn wir erst einmal über mehr Ausstattung und eine sichere Basis verfügen würden, könnte man von Namjoons Wissen sicher gebrauch machen. Doch genau das fehlte uns nach all den Stunden noch immer; gute Ausrüstung und eine Basis.

Ich hörte wie Taehyung einen Seufzer ausstieß. Auch er war erschöpft und frustriert von unserer ertraglosen Wanderung, doch er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. Ich bewunderte ihn wirklich. Während viele aus unserer Gruppe sich am vergangenen Abend über ihre Familien und ihr vorheriges Leben ausgetauscht hatten, hatte Taehyung absolut nichts von sich preisgegeben. Ich konnte mir eigentlich nicht vorstellen dass so jemand wie er niemanden außer Yoongi hatte, aber scheinbar hatte er schon früh auf sich selbst aufpassen müssen. Anders konnte ich mir seine starke Art nicht erklären. ,,Uns läuft die Zeit davon, es wird bald dunkel." bemerkte Kai und verstärkte seinen Griff um die marode Fleischeraxt, die als seine Waffe diente. ,,Eigentlich können wir in so einer Gruppe doch auch Nachts wandern, so können wir gleich noch ein paar Zombies umlegen." erklärte Luhan, welcher neben Sehun weiter hinten in der Gruppe ging. ,,Wir wissen nicht, was uns hier erwartet. Wir kennen die Umgebung nicht." erwiderte Suho, welcher seine Waffe schon die ganze Zeit schussbereit in den Händen hielt. Ich wusste was er meinte; am damaligen Abend waren Jimin und ich auch nur knapp einer Meute von Zombies entkommen, und schnell hatten wir all unsere Munition verbraucht gehabt und waren den Infizierten ausgeliefert gewesen. Wenn man dachte, man begegnet tagsüber vielen von diesen Dingern, dann hatte man sie noch nicht Nachts erlebt, denn sie wurden dann umso wilder, und irgendwie auch schneller.

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