Kapitel 4

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- 21:57, 30.06.2019 -
WÄHREND DER APOKALYPSE
EXO - PoV Kai

Der Mond warf sein helles, bleiches Liccht auf die triste Welt und tauchte die engen, verwüsteten Straßen in ein unheimliches, milchiges weiß.

Der Regen hatte schon vor einigen Stunden aufgehört, aber dennoch waren wir alle durchnässt bis auf die Knochen. Mein dunkeles Shirt klebte mir am Oberkörper, und meine braunen Haare hingen mir strähnig ins Gesicht.

Nachdem die Sammelzone, in der wir heimisch gewesen waren, binnen weniger Minuten von Infizierten überfallen und zerstört worden war, waren wir über den Absperrzaun nach Draußen geflohen und nun seit mehreren Stunden auf den Beinen gewesen. Doch jetzt merkte man, dass sich unsere Schritte vor Erschöpfung verlangsamten. Seit gut fünf Stunden waren wir nun blindlings durch mir völlig unbekannte Straßen gerannt, in der Hoffnung, einen guten Rastplatz zu finden. Doch immernoch liefen wir ziellos durch die dunklen Gassen und Seitenwege.

Nach einigen Minuten blieb Luhan, der die letzten Stunden die Führung übernommen hatte, laut schnaufend stehen und drehte sich nach uns um. Einen stillen Dank in den Himmel sendend hielt ich ebenfalls an, und auch Sehun und Lay hinter mir stoppten. Letzterer hatte seine Hände auf den Oberschenkeln abgestützt und pustete wie wild. ,,Okay Leute, wir dürften nun weit genug weg von der Zone sein." meinte Luhan nun und ließ seinen Blick durch die kleine Straße gleiten, in der wir uns momentan befanden. Auch ich drehte mich einmal um die eigene Achse und musterte unsere Umgebung.

Große Häuser aus dunklem Stein ragten zu meiner Linken und Rechten empor, und man konnte nur wenig vom mit Sternen bedeckten Himmel sehen. Die meisten Fensterläden waren zugezogen, und nur in einem brannte Licht. Die Gossen neben uns waren voll mit schmutzigem Regenwasser, und einige Ratten huschten zwischen den Gullilöchern hin und her.

,,Sieht schön aus hier." bemerkte Sehun, einen ironischen Unterton in seiner Stimme. Luhan warf seinem Kumpel ein belustigtes Lächeln zu. ,,Wir bleiben hier ja nicht. Wir sollten die Nacht nutzen, um uns einen Schlafplatz für den Tag zu suchen." entgegnete er nun und begann erneut, sich zu bewegen. ,,Aber bitte im Schritttempo!" keuchte Lay, welcher offensichtlich am erschöpftesten war.

Luhan nahm Rücksicht auf unseren Kumpel, weshalb es nun in einem fast schon gemütlich langsamen Tempo weiterging. In diesem Bezirk schienen wenig bis keine Infizierten ihr Unwesen zu treiben, aber dennoch umklammerte ich mit schwitzigen Händen meine Axt. Ich fühlte mich alles andere als sicher.

Die dunkle Straße endete schon bald und führte uns direkt vor ein riesiges Parkhaus. Die Einfahrt der Tiefgaragenanlage, vor der wir nun standen, gähnte wie ein riesiges Monster und gab uns Einblick in die Tiefe. Unsicher blickte ich zu Lay, welcher erst mich und dann Luhan anschaute. Man konnte an seiner Mimik erkennen, dass er dort ungern runtergehen wollte. Doch da war er nicht allein, denn mich reizte es auch nicht gerade, mitten in der Nacht in eine Tiefgarage zu laufen, und das in einer mit Zombies bevölkerten Stadt.

Doch für Luhan stand es anscheinend schon fest, dass wir nach dort unten liefen, denn er war innerhalb weniger Sekunden schon auf dem halben Weg nach unten. Lay neben mir stieß einen tiefen Seufzer aus, und auch Sehun sah nicht gerade beigeistert aus, als sich unsere Blicke trafen. Langsam setzte auch ich mich wieder in Bewegung und schlich die große Einfahrt hinunter. Der kühle Wind, welcher mir eben noch durch die Haare gefahren war, wurde nun weniger, und mir kam der typische Parkhausduft entgegen; Eine Mischung aus Gummi, Stein, Benzin, und, was mir nicht ganz so gut gefiel, Verwesung.

APOCALYPSE | BTSxEXOWhere stories live. Discover now