#48 Ausgewechselt

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Baekhyun POV
Ich wusste nicht wieviel Zeit vergangen war, doch ich wusste dass mein Körper unfähig war sich zu bewegen.
Meine Augenlider waren schwer und flatterten langsam auf.
Ich saß gefesselt an einen Holzstuhl in einen kleinen dunklen Raum.
Schwaches Licht brannte aus einer Glühbirne an der Decke und selbst die flackerte hin und wieder.
Die Luft war schwül, es war heiß aber ebenso nass.
Ich versuchte aufzustehen, doch die Fesseln schnitten mir scharf ins Fleisch, während meine Hände immer noch zuckten.
Rüttelnd versuchte ich mich trotz der Schmerzen zu befreien, doch vergebens.
In diesem Moment ging die Tür auf und ein Typ kam herein.
Er hatte eine schwarze Hose an, passend zu seiner Lederjacke. Das Oberteil unten drunter war durchlöchert, fragt sich nur ob das mit Absicht ist oder er sie selbst da rein gemacht hat.
"Gut geschlafen?" Fragte er.
Ich kannte diese Stimme und sah hoch.
Es war der falsche Beamte.
Ich hasste diesen Typen wie die Pest.
Er war ungefähr in meinem Alter, doch war deutlich größer als ich.
"Wo ist Dove?!" Schrie ich ihn an.
Seine Mundwinkel zuckten nach oben und er schaute mich amüsiert an.
Er lehnte sich an den Türrahmen.
"Sie ist in Sicherheit."
-"Wenn ihr ihr nur ein Haar krümmt, dann..."
"Na mach mal halb lang. Als ob ich meiner Schwester was antun würde."
Bei dem Wort 'Schwester' grinste er.
Ich sah ihn verwirrt an.
Was meinte er mit Schwester?
Ich verstand nichts mehr.
"Lustig. Hat Dove plötzlich 3 Brüder oder was?"
-"Nein. Sie hat nur einen. Und zwar mich, Jace."
Da er sah dass ich nichts mehr verstand, seufzte er vergeblich und kam auf mich zu.
"Das mit dir war eine Lüge. Weißt du wie leicht es ist eine DNA zu fälschen und wie leicht Leute mit Geld zu bestechen sind? Wie zum Beispiel der Doktor, der den Test machen sollte?"
Ich war wütend.
Ich war sehr sehr wütend.
Meine Fäuste ballten sich zusammen, die Fesseln schnitten mir nur mehr in die Haut, doch es war mir egal.
"Rede keinen unsinn."
-"Unsinn? Quatsch. Ich spreche hier nur die Wahrheit aus. Aber das ist nicht die Reaktion die ich von dir gedacht hätte. Ich hätte gedacht dass du mir eher danken würdest, anstatt mir vorzuwerfen das ich Lüge."
Er war jetzt vor mir und beugte sich auf meine Höhe, auf der ich saß.
Sein Atem roch nach Knoblauch.
Ich hasste Knoblauch.
Aber er hatte recht. Falls das als wahr ist... Es hätte etwas gutes.
Dove und ich wären keine Geschwister.
Doch ich traute momentan niemanden.
"Und der trottel Jackson Lee... Der war doch eh nur ein Adoptionskind. Der zählt also nicht."
Bei jacksons Namen erschauderte ich.
"Jackson! Wo ist Jackson?!" Schrie ich Jace an.
"Er wartet, Genauso wie alle anderen, auf uns."
-"Warten? Wo?"
Meine Stimme wurde heiser.
Jace grinste und machte die Fesseln ab.
Ich könnte jetzt wegrennen, doch als ich aufstand wackelten meine Beine wie Pudding.
Ich wäre sowieso unfähig gerade so normal zu gehen.
Meine Beine waren taub.
Jace schubste mich raus in den Flur, wo grelles Licht in meine Augen schien.
"Wo zur Hölle ist er?!"
-"Ich führe dich zu ihm."
Ich versuchte ihm einen Tritt an den Waden zu verpassen, doch Jace wich Geschick aus.
"Nana, so nicht. Sonst wirst du nicht mehr so aussehen wie du jetzt aussiehst, Byun Baekhyun."
Sein Blick verriet mir das er sich zusammen reißen musste um mir nicht eine reinzuhauen, doch stattdessen schaute er Start gerade aus und schubste mich vor.

Ich stolperte bei jedem 2. schritt und verlor öfters das Gleichgewicht, doch ich flog niemals hin.
Jace und ich kamen vor einer schwarzen Tür an.
Sie war aus Holz und wenn man genau hinschaute, erkannte man kleine künstlerische geschnitzte.
Jace grinste und trat die Tür auf.
Es war ein riesiger Saal.
Es sah aus wie ein Gerichtssaal, bloß hatte er noch etwas aus dem Barock.
In der Mitte des Saals, stand ein Mann, neben ihm eine frau.
Sie standen mit dem Rücken zu uns, daher konnte ich sie nicht erkennen.
"Wir sind da, Präsident." Sagte Jace neben mir und schubste mich wieder.
Der Präsident drehte sich ebenfalls um und lächelte.
Wenn er lächelte, bildeten sich Falten an seinen Augen.
Er war für einen Mann attraktiv, doch sobald er seine gelben Zähne zeigte, war's auch.
Er trug einen dunkelroten Anzug und ein Glas Wein in der Hand.
Es war Rotwein, sah für mich aber aus wie Blut.
"Willkommen." Grüßte er mich.
Ich sah ihn hasserfüllt an und spuckte ihm auf die Lackschuhe.
Jace stieß mir gegen die Seite und ich zischte auf.
"Lass ihn, sohn. Du hast dich doch vorhin schon an Jackson ausgetobt."
-"auch wieder wahr, Vater."
Sie sahen beide an die Seite, ich folgte ihrem blick.
Jackson saß gefesselt auf einem Stuhl, in seinem Mund hatte er ein rotes Tuch.
Er hatte überall Wunden, sein eines Auge ist blau und aufgeschwollen, die eine Seite seiner Augenbraue war zerschnitten.
Seine Lippen waren aufgerissen, er hatte blaue Flecke.
Er keuchte ab und zu und schaute mich hilflos an.
Seine Augen glänzten vor Tränen und er nickte mir zu.
Ich hatte seine Stimme in meinem Kopf.
"Gwenchana."
Es war das erste mal, seitdem ich Jackson hilflos gesehen hatte.
In mir stieg Wut auf und ich hatte das Verlangen alles und jeden hier drinnen umzubringen.
"Du warst das?!" Schrie ich Jace an.
Bei jeder Bewegung zuckte ein Schmerz durch meinen Körper.
Ich fühlte mich schwach.
Jace grinste und zuckte nur mit den Schultern.
"Schuldig."
Er trat ein paar Schritte von mir weg und ging zu der Frau, die immer noch mit dem Rücken zu uns stand.
Sie stand vor einem Computer und programmierte etwas.
"Meine Schwester hat auch ganze Arbeit geleistet."
Er drehte sie um und ich sah dass es Dove war.
Ihr Gesicht war blass und sie lächelte.
Sie trug einen Lederanzug und ihre Haare waren hochgesteckt.
"Immer wieder gerne, Bruder."
Den Klang ihrer Stimme zu hören, versetzte mir einen stich.
Er klang anders als vorher.
Kalt. Eisig. Böse.

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