#15 "Ich darf nicht schwach und verletzt sein."

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Dove POV

Mitten im Aufzug hörte ich wieder das meine Ohrringe wieder funktionierten.
Man hörte Baekhyun und Jackson schwer atmend die Treppen hoch oder runter rennen.
Nein. Lauft bloß nicht hierher.
Der Mann neben mir hatte seine Hand immer noch auf meinem Mund. Mir fiel es schwer zu atmen.
"Ich dachte es würde viel schwerer werden so eine Spionin der Zentrale aus dem Weg zu räumen."
Hämisch grinsend sah er mich an.
Es war ekelerregend.
Der Mann schwitzte und stank, außerdem sah man seinen unrasierten Bart, der mir ins Gesicht stach und dazu noch ein nicht besonders kleines Doppelkinn.
"Lhasschn schie misch lossch..." Versuchte ich zu sagen, während seine verschwitzte Riesen Hand immer noch auf meinem Mund war.
Er ließ mich nicht los und lachte amüsiert, als er den Knopf zum Erdgeschoss drückte.
Ich schüttelte heftig mit dem Kopf.
Sie durften Jackson und Baekhyun nicht in die Hände kriegen!
Der Fahrstuhl ging auf und ich sah einen verwirrten Jackson davor.
Meine ganze Farbe wich von meinem Gesicht als ich sah wie ein anderer Mann im Anzug sich von hinten an ihm schlich.
Ich biss in die Hand des dicken Mannes, der mich gerade noch unter seiner Achsel hatte und schrie: "Duck dich!"
Jackson reagierte blitzschnell, bis ich dem Mann hinter ihm und meinem einem Doppelkick verpasste.
Sie sanken auf dem Boden zusammen.
Jackson nahm mich an den Schultern und rannte mit mir Richtung Treppenhaus.
"Wohin laufen wir?" Fragte ich, während ich versuchte den ekelhaften Geschmack dieser ungewaschenen Hand von meinen Lippen zu kriegen.
Jackson antwortete nicht und hielt mir jetzt auch noch seine Hand an den Mund.
Ehrlich? Was haben heute alle?
Ich rollte die Augen und sah Baekhyun, der unter einem Fenster zu einem Saal duckte.
Er winkte uns leise zu sich.
Ich kroch vor und lauschte.
Es waren Mitglieder der anderen Seite und deren Präsident in dem Saal versammelt.
"Wir haben sie leider verloren." Entschuldigte sich gerade ein Angestellter.
Der Präsident saß mit dem Rücken zu uns, doch man merkte an seiner Körperhaltung das er versuchte die Kontrolle über seinen Körper noch zu haben.
"Wisst ihr wenigstens wie sie alle aussehen?"
Der Angestellte schüttelte den Kopf und schaute auf den Boden.
"Tut mir leid, Herr."
Er klopfte wütend auf den Tisch vor ihm.
Ich zuckte zusammen und fasste eine Hand und verkroch meinen Kopf an der Brust von Jackson.
Ich war nicht leicht schreckhaft, doch vielleicht war es heute zu viel meinen leiblichen Vater nach Jahren wieder zu sehen.
Jackson nahm alles mit seiner Cap und seiner Uhr auf, während ich bemerkte das ich garnicht seine Hand gegriffen hatte.
An wen lehnte ich mich gerade?
Ich schaute auf und bevor ich etwas sagen konnte, zog Baekhyun mich schnell zu sich.
In dem Moment standen die Personen im Raum auf und wir duckten uns weiter runter.
Sie gingen die andere Tür heraus und wir saßen immer noch in der Dunkelheit da.
Ich spürte drei Herze, klopfend und schnell nebeneinander.
Ich atmete schnell und wartete bis jemand sich bewegte, während ich immer noch in Beekhyun's Armen lag.
Er hatte seine eine Hand auf meinem Kopf, die andere auf meinem Rücken platziert.
Ich lauschte dem Rhythmus seines Herzens. Er ging etwas schneller, doch es beruhigte mich.
"Sie sind weg." Wisperte Jackson und zog an meinem Rock.
Ich realisierte wieder die Gegenwart und löste mich von Baekhyun.
Er sah mir in die Augen und obwohl es dunkel war, sah ich wie er mich anlächelte.
"Hey, alles klar?" Fragte er.
Ich nickte.
"Dann lass uns gehen."

Auf dem Heimweg schwiegen alle drei von uns. Ich sah wie Baekhyun die ganze Zeit aus dem Fenster starrte.
Er wirkte nachdenklich.
Jackson fuhr den Van und wirkte einfach nur müde. Und was war ich?
Ich war aus irgendeinem Grund glücklich.
Wir hatten zwar kaum etwas herausgefunden und kamen mit wirklich wenig Material zurück, doch wie Mom immer sagte: "Hauptsache wir kommen überhaupt wieder."
Ich zog mich bereits wieder um und war wieder in der gewohnten schwarzen Lederlegins und meinem schwarzen Dreiviertelpullover.
Meine Haare ließ ich ausnahmsweise mal offen und kurbelte das Fenster hinten auf.
Die Nachtluft wehte mir durch die Haare.
Ich schloss die Augen und ließ meine leichten Wellen in mein Gesicht peitschen.
Nach einer Weile schlief ich genauso ein.

Es war bereits Mittags und ich lag in meinem Bett. Ich konnte mich nicht erinnern, das ich mich selber reingelegt hatte.
Wahrscheinlich hat Dad mich wieder reingetragen.
Als ich mich aufsaß, fühlte ich einen stechenden Schmerz durch meinen ganzen Körper schießen.
Ich zischte leicht auf und tappte langsam zum Bad.
Ich zog meinen Pullover aus und stand im Sport BH vor dem Spiegel.
Ich hatte leichte Druckspuren auf den Schultern und mein Kinn und Mund waren leicht rötlich. Ich drehte mich, sah das mein Tattoo unversehrt war und lächelte ein wenig vor mich hin.
Im nächsten Moment seufzte ich jedoch auf. So konnte ich niemanden gegenüber treten.
Also beschloss ich zu duschen und heute einen Kragenpullover zu tragen.
Die Haare flochte ich wieder zur Seite.
Mein Gesicht bepuderte ich ein wenig, damit die Röte nicht zu sehr zu sehen war.
Ich versuchte ein wenig langsamer zu laufen, doch so das es nicht auffiel das mir alles schmerzte.
Ich durfte nicht schwach und verletzt wirken. Wer war ich denn dann?
Ich tappte die Hallen entlang und ging zum Essens-Saal, wo bereits das Mittagessen beinahe zu Ende war.
Nervös zog ich meine Ärmel herunter und den Kragen extra hoch.
Ich ging zum Tisch, sah jeden außer Baekhyun und Mom.
Fragend zog ich eine Augenbraue hoch.
"Wo sind Baek und Mom?" Fragte ich.
"Baek ist krank. Mom schaut gerade nach ihm." Sagte Jackson mit vollem Mund.
"Er ist krank? Was hat er denn? Fieber? Sehr hoch?" Fragte ich.
Derek sah mich an. Ich konnte seinen Blick nicht deuten.
Obwohl... Er sah mich nicht direkt an. Sondern betrachtete meinen Hals und meine Hände.
"Ist dir kalt, Liebes?" Fragte er.
Ich biss mir auf die Lippen, nickte aber schnell und lächelte.
"Ja, irgendwie schon."
-"Wir haben fast Juni!" Rief Jackson verständnislos.
Ich haute ihm am Hinterkopf, er fluchte.
Derek lächelte zwar, doch ich denke im Inneren weiß er das ich bei jeder Bewegung litt.

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