Kapitel 5

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"Endlich sind wir aus diesem Drecksdings raus!", jubelte Harry erleichtert und knuffte mir spielerisch in die Seite.

Doch ich lächelte ihn nur aufgesetzt an und ging wieder meinen Gedanken nach. Er hatte mich gesehen.. Was genau meinte er denn? Hat er gesehen, wie ich auf dem Klo war oder hat er gesehen, wie ich mit der Stewardesse auf dem Klo war und sie nicht mehr rausgekommen ist...?

Ich hoffte, dass er nur das Erste meinte, aber deswegen hätte er mich wohl kaum besorgt angesprochen, oder?

Ich konnte seine Blicke auf mir spühren und drehte mich um. Und tatsächlich! Mit leicht zusammengekniffenen Augen betrachtete er mich und schüttelte ganz leicht mit dem Kopf.

Anscheinend hat auch Zayn unser Blickduell mitbekommen und sagte mit kratziger Stimme: "Leute, was ist los bei euch?"

Louis öffnete gerade seinen Mund, als ich panisch sagte, "Ach, ähm... Louis.. Er ist nur etwas besorgt, weil ich in letzter Zeit etwas schlapp bin.."

Mit gerunzelter Stirn nickte er und war sofort wieder mit seinem Handy beschäftigt. Puhh, das war knapp!

Als wir endlich unsere Koffer hatten und uns einigermaßen unbemerkt an den Massen von Fans aus dem Flughafen quetschen konnten, wurden wir von einem ganzen  Blaulichtmeer erwartet.

Scheiße! Wollen die mich jetzt etwa abführen? So ganz dramatisch oder eher still und heimlich? Was würden die Fans denn dann nur denken.. Und vor allem die Jungs?!

Tausende Fragen gingen mir durch den Kopf und ich begann am ganzen Körper zu zittern, obwohl es mindestens 30° waren und sich schon Schweißflecke an meinem Sweater gebildet hatten.

Als sich dann auch noch eine fremde Hand auf meine Schulter legte, wurde mir alles zu viel. Ich taumelte ein paar Schritte, fiel aber letztendlich schmerzhaft zu Boden und landete direkt auf meinem Kinn.

Der Aufprall war hart und genau auf dem heißen Asphalt, dessen Wärme jetzt durch meine aufgeschürfte Haut brennend auf meine rohe Haut traf. Vor Schmerz quiekte ich auf, doch dann wurde mir schwarz vor Augen und ich hörte nur noch panische Schreie.

Langsam driftete ich immer tiefer in die Dunkelheit und begann den Schmerz nicht mehr zu spühren. Ab und zu unterbrach eine Zitterwelle meine entspannte Reise, aber genau so schnell wie sie gekommen war, war sie dann auch schon wieder weg.

~~~

"Ist er wach? Macht er da etwa gerade seine Augen auf?", drang eine leise Stimme an mein Ohr und ich begann mit meinen Augen zu flackern. Langsam öffnete ich sie, schloss sie dann aber doch wieder schmererfüllt, weil das Licht des hellen Raumes höllisch schmerzte.

"Jetzt mach doch mal das grelle Licht aus!", rief nun eine andere Stimme etwas klarer und ich vermutete, dass es sich um Harry's handelte.

Endlich wurde der Raum dunkler und ich probierte meine Augen erneut zu öffnen. 

Die schwachen Umrisse wurden immer klarer und nach einiger Zeit stellte ich fest, dass ich mich nicht in meinem Zimmer oder wenigstens in einem Hotelzimmer befand, sondern in einem kleinen, kahlem Raum.

"Wo-wo bin ich?", fragte ich mit rauer Stimme in den Raum und begann zu husten, weil sich mein Mund wie Schmirgelpapier anfühlte.

"Louis! Jetzt gib ihm doch mal etwas Wasser!", fuhr Harry Louis mit spitzer Stimme an und schon wurde ein kaltes Glas mit sprudligem Inhalt an meine trockenen Lippen gehalten.

Dankend trank ich einige Schlucke und wollte das Glas selber in die Hand nehmen, doch Louis ließ zu früh los und der restliche Inhalt ergoss sich auf mir und auf meiner Bettdecke.

The horrible Twin *abgebrochen*Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora