Kapitel 2

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Niall's P.o.V.

"Ja Mum, ich werde mir auch Wintersachen einpacken.... Nein, ich werde nicht mit Liam in einem Zimmer schlafen.

Mum, jetzt zum 10. Mal, ich rufe dich selbstverständlich an, wenn ich da bin. Tschüss!". Es ist immerwieder anstrengend, mit meiner Mutter zu telefonieren, besonders jetzt, wenn wir wieder auf  Tour gehen, wo wir sowieso fast keine Zeit haben und die ganze Zeit packen müssen und andere Sachen organisieren müssen. Ich meine, natürlich liebe ich meine Mutter, aber sie ist so übervorsorglich und will immer über alles genausten informiert sein. So... nurnoch, den schwarzen Trolli zumachen und zu dem anderen Gepäck in den Flur stellen. Das Taxi müsste in 45 Minuten da sein... Liam wollte vorher nochmal kommen, damit wir noch ein paar Sachen besprechen konnten.

"Hey Liam!", sprach ich 20 Minuten später in die Sprechvorrichtung und betrachtete ihn durch den kleinen Bildschirm, der mir ein Kamerabild von meiner Eingangstür zeigt. "Was gibt's?"

"Haha, lustig. Das weißt du doch ganz genau. Jetzt mach endlich diese Tür auf, es ist draußen nämlich arschkalt!", knurrte er genervt in den Lautsprecher.

"Nana, so eine schlechte Stimmung am Morgen? Wie heißt den das Zauberwort, lieber Liam?", fragte ich zuckersüß und betrachtete genau seine Reaktion durch die Kamera. Wie zu erwarten verfinsterte sich seine Mine noch etwas und er vergrub seine Hände tiefer in seiner Jackentasche.

"HORAN! DAS IST NICHT LUSTIG! MACH JETZT ENDLICH DIE VERDAMMTE TÜR AUF, ODER I-", und weiter kam er nicht, denn in diesem Moment erlöste ich ihn von seinem Leid und drückte den Türöffner. Mit einem leisen Surren sprang sie auf und Liam warf noch einen letzten bösen Blick in die Kamera, weil er genau wusste, dass ich ihn beobachte und stürmte dann in mein Haus, oder eher in meine Villa.

"Na, wollen wir das gleiche Spiel nochmal spielen?", fragte ich als er vor meiner zweiten Eingangstür stand. Und ja, ich bin besonders, ich habe zwei Eingangstüren! Hinter der ersten stehen Sachen für Draußen wie Fahrräder oder aktuell auch meine Koffer und hinter der zweiten ist mein richtiges Wohnhaus.

"Wage es bloß nicht!", knurrte er gefährlich ruhig durch die Tür, doch ich konnte trotzdem jedes Wort verstehen.

Mit einem plötzlichen Ruck ließ ich die Tür aufspringen und vor mir stand ein durchgefrorener Liam, der noch ziemlich verschlafen aussah.

"Guten Morgen!", begrüßte ich ihn aufgeweckt und umarmte ihn, doch er blieb genau so stehen und rührte sich keinen Millimeter.

"Was bist du denn schon so wach?", fragte er genervt und rieb sich seine Augen.

"Warum bist du denn so müde?", äffte ich ihm nach und seine miese Stimmung schien langsam auf mich abzufärben.

"Kaffee?", brach ich dann irgendwann die Stille und bekam nur ein schwaches Nicken von Liam, welcher gerade in mein Wohnzimmer ging und sich auf die Couch lümmelte.

"Soo, dein doppelter Espresso mit einem Stück Zucker!", sagte ich fröhlich und hielt ihm das dampfende Heißgetränk vor die Nase. "Damit der Große wieder wach wird.", sagte ich in einer Stimme wie zu einem kleinen Kind.

Er funkelte mich nur an und trank einen Schluck aus der kleinen Tasse, fuhr mit dem Kopf aber schnell wieder zurück, weil er wahrscheinlich gemerkt hatte, dass das Getränk doch ganzschön heiß war.

"Scheiße!", fluchte er jetzt viel wacher, weil sich durch seine ruckartige Bewegung ein riesiger Fleck aus heißem Espresso auf seiner Hose und auf seinem Shirt ausgebreitet hatte.

"Niall! Hilf mir dochmal!", sagte er aufgebracht und rubbelte sich mit der bloßen Hand auf seinen Sachen rum, in der Hoffnung etwas zu bewirken. Doch ich betrachtete nur mit wässrigen Augen meine heißgeliebte Couch, die auch nicht  ganz ohne Schaden aus dem Vorfall rausgekommen war.

The horrible Twin *abgebrochen*Donde viven las historias. Descúbrelo ahora