Kapitel 6: Eine Blume aus der Oberwelt

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Howdy! Ich weiß ich hab ewig gebraucht, aber ich hab zwei OSs geschrieben und dieses Horror-Grusel-Special-Ding, das nicht gruselig ist, also seid nicht sauer, sonst mutiere ich zu Chara. Nicht die Chara hier, nein, die Chara am Ende von eurem Genocide-Run, bloß das diese dann nochmal bei Sans trainiert hat und ihr hundertprozentig ne schlechte Zeit haben werdet! Man merkt es ich laber zu viel;) Das Kapitel ist ein bisschen kürzer und am Ende haben wir einige Sprünge von Ort zu Ort. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! LG Blutmondlilie

Kapitel 6: Eine Blume aus der Oberwelt

„Und deshalb sind die Ruinen zu gefährlich, um dort zu spielen.", beendete Toriel ihren Vortrag und wirkte dabei leicht triumphierend. „Aber Mom.", Asriel stöhnte genervt. „Als Chara gefallen ist hast du mich doch auch dahingehen lassen." Toriel verzog das Gesicht und ihre Miene wurde streng, Etwas das gar nicht zu ihr passte, wie Chara fand. „An diesem Tag war ich ja auch in der Nähe.", entgegnete sie gefährlich ruhig. „Heute aber können dein Vater und ich nicht weg. Uns stehen einige wichtige Audienzen bevor." Asriel stützte seinen Kopf frustriert auf der Tischplatte ab. „Und außerdem...", kam es von Asgore, der gerade herein kam und sich zu den drei Sitzenden an den Tisch gesellte. „...hat Chara heute schon etwas vor." Asriel setzte sich aufrecht hin und Chara sah den König der Monster fragend an, auch Toriel versuchte in der Miene ihres Mannes zu lesen, wovon dieser redete. Asgore wandte sich seiner Frau zu und sagte: „Ich habe Boten ausgeschickt, Schatz, spätestens morgen wird jedes Monster behaupten können, Chara mit eigenen Augen gesehen zu haben." Charas fast schon schneeweiße Haut wurde noch ein wenig heller. „Was soll das heißen?", fragte Toriel und sprach damit die Worte aus, die dem Mädchen schon auf der Zunge lagen. „Das soll heißen, dass sich alle Monster in der Stadt versammeln werden, nur um Chara zusehen." Das Mädchen verschluckte sich an ihrem Tee und Asriel begann der Hustenden auf den Rücken zu klopfen, Toriel beäugte das Schauspiel kritisch. „A-Alle?", fragte Chara atemlos. Asgore kratzte sich am Hinterkopf, lächelte verlegen und sagte: „Alle die kommen und das werden viele sein, schließlich fällt nicht jeden Tag ein Mensch hier hinunter." Chara hatte ein ungutes Gefühl im Magen, sich zeigen vor so vielen neuen Gesichtern? Was würde sein, wenn die Monster sie nicht mögen würden? Schließlich waren die Menschen es doch gewesen, die sie hier unten eingesperrt haben. Eine weiche, fellbesetzte Hand drückte die ihre aufmunternd. Dankbar für diese Geste, schenkte Chara Asriel ein kleines Lächeln. „Oh nein, es ist schon so spät!", bemerkte Toriel panisch und stand vom Tisch auf, Asriels Vater tat es ihr gleich. „Bis später Kinder!" meinte Asgore, als sie schon fast den Raum verlassen hatten. Toriel wandte sich noch einmal um und mahnte: „Und stellt keine Dummheiten an!" „Keine Sorge, Mom!", rief Asriel ihr hinterher. Als seine Eltern endgültig verschwunden waren, verlor der Blick des Monsterjungen jegliche Belustigung und Besorgnis schlich sich auf sein Gesicht. „Alles in Ordnung, Chara?", fragte er leise. Chara verbannte das beunruhigende Gefühl in ihrer Seele und zwang sich zu einem Lächeln. „Natürlich, ich bin nur etwas nervös wegen morgen." Asriel schüttelte den Kopf. „Das meinte ich nicht. Ich spreche von gestern Nacht." „Ein dummer Albtraum, nichts weiter.", Charas Stimme klang kalt, als sie den Satz schnell entgegnete. „Du warst aber völlig aufgelöst.", zweifelte Asriel. Die Brünette krallte die Hände unter dem Tisch in den blauen Pullover, den ihr Asriel geliehen hatte und schwieg. „Hast du die dummen Albträume öfters?" fragte er schließlich. Chara mied immer noch seinen Blick, als sie vorsichtig nickte. Asriel sah sie abschätzend an. Gleich wird er mich schlagen, dachte Chara und zitterte leicht. Er wird mich beleidigen, weil ich mich so undankbar verhalte, weil ich mich so kalt verhalte. Dabei hatte er ihr doch letzte Nacht Halt gegeben und nun war sie so gemein zu ihm. Das Mädchen fuhr zusammen, als sich zwei Arme um sie schlangen. „Wenn du das nächste mal jemanden zum trösten brauchst", raunte Asriel in ihr Ohr, „Dann weck mich einfach." Chara nickte und eine kleine Träne der Dankbarkeit ran über ihre Wange. „Komm Chara, wir gucken, wen Mom und Dad so erwarten.", Asriel lächelte verschwörerisch, stand auf und zog Chara mit in Richtung Thronsaal.

„Nun Doktor, wie läuft es mit den Forschungen?" Asriel spähte vorsichtig um die Säule des Thronsaals. Chara konnte eine dunkle Gestalt, die vor dem Königspaar stand, erspähen. „Das ist Dr. Gaster.", flüsterte Asriel, Chara sah ihn fragend an. „Er ist der königliche Wissenschaftler.", wollte er erklären, doch kaum hatte er das letzte Wort begonnen, wurde er von einer wohlbekannten Stimme unterbrochen. „Asriel!" Toriel blickte tadelnd die beiden Kinder an, die schuldbewusst hinter der Säule hervortraten. Asgore, jedoch, zwinkerte seinen Sohn und dem Mädchen hinter ihm nur freundlich zu und sagte: „Kommt ruhig her Kinder." Asriel nahm Charas Handgelenk und zog sie hinter sich her. Sie hatte die roten Augen auf das Monster, Dr. Gaster gerichtet. Er war eine Art Skelett und seine Augenhöhlen waren so dunkel, wie der Schlund des Mount Ebott. Chara konnte keinen Kiefer erkennen, dafür zeigte die dunkle Spalte, die sein Mund war, ein Lächeln. Toriel legte Chara eine Hand auf die Schulter und erklärte an den Neuen gewandt: „Das hier ist Chara, Dr. Gaster." „Guten Tag.", sagte er höflich und streckte eine Hand aus. Zaghaft nahm Chara diese und schüttelte sie. Es war die weiße Hand eines Toten, doch Chara empfand keine Abneigung, nein ein gewisses Maß an Neugier und Interesse war in ihr geweckt worden. Die Hand besaß mehr Kochen als sie gedacht hatte und schien geradezu menschlich, zumindest fast. Ein jeweils großes Loch bildete die Handfläche, sodass man wenn der Doktor die Hand hob, hindurchsehen konnte. „Eine starke Seele, kann man bei ihr spüren...", murmelte er. Die beiden Gegenüberstehenden musterten sich mit wachsendem forschendem Interesse. „Ich muss mich nun entschuldigen.", meinte Gaster und verneigte sich, wobei er den Blick von Chara nicht abwandte. „Ich habe gleich ein Treffen mit einer neuen Praktikantin." „Wirklich?", fragte Asgore interessiert. Gasters verwirrter Blick galt nun ihm, als er sprach: „Sonst hätte ich es nicht gesagt. Sie ist noch ziemlich jung, aber ihr Alter sagt nichts über ihre Fähigkeiten aus. Auf Wiedersehen." „Bis bald, Doktor.", Toriel nickte ihm zu. Er sah noch einmal wissbegierig in die roten Augen des Menschens und ging.

Fasziniert starrte Chara auf die bunte Menge herab. Die Hauptstadt war geradezu vollgestopft und von ihr oben sah es so aus, als könnte man keinen Schritt mehr gehen, ohne jemanden anzurempeln. Es war interessant, ihre Gestalten zusehen. Viele hätte Chara sich nicht mal erträumen können, jedoch gab es einige die Chara stark an Tiere erinnerte. Es waren wirklich viele gekommen. Zusammen standen die vier auf der großen Brücke, die vom Schloss zur Hauptstadt hinunter führte. Asgore wank der Menge zu, lautes Jubeln war zuhören. Hier, wo Chara nun stand, verflog ihr schnell die Angst, die sie vor diesem Moment erfüllt hatte. Sie war hier oben sicher und so viele Seelen zusehen, die sich nur für sie zu diesem Ort aufgemacht hatten, machte sie seltsam glücklich. Sie fühlte sich, als würde sie etwas Bedeutendes sein, sie war nun keine Luft, kein ungesehener Geist mehr, der nur wahrgenommen wurde, wenn er erneute Schläge ertragen musste. Sie spürte Asriels warme Hand auf der Schulter, drehte sich zu ihm und lächelte. Wie lächerlich ihr es doch erschien, dass sie so nervös gewesen war. „Na dann werden wir mal runter gehen.", sagte Asgore voller Zuversicht. Charas Gesicht wurde blass und ihre Züge reglos. Etwas machte sich in ihrem Magen bemerkbar. Sie biss sich auf die Lippe, wie sie die Angst doch hasste. Asriel schnappte sich ihren Arm und zog sie sanft aber bestimmt Richtung Aufzug.

Sie wurden mit lauten Jubelrufen begrüßt, als sie durch die Tür des New Home Resorts schritten. Chara war überrascht. Keines der Monster zeigte Abscheu oder andere negative Gefühle, als sie den Menschen sahen, sie wirkten neugierig, fast glücklich. Sie wich zurück, als ein Monster sich nach vorne drängte um ihr di Hand zu schütteln. Es hatte Ähnlichkeiten mit einem Hasen und lächelte warm. Chara war erleichtert, denn die Angst verflog buchstäblich, denn während ihres ganzen Rundganges, wo sie Hände schüttelte und die Monster grüßte, ließ Asriel ihre Hand kein einziges Mal los.

Still beobachtete Chara, wie Toriel die gerade von ihr abgespülten und von Chara abgetrockneten Teller zurück ins Regal gestellt wurden. Sie schluckte, noch drei Tage und sie hatte nur diese kleine Idee, doch sie war sich sicher, dass sie Hilfe brauchen würde, Hilfe von Toriel. „Toriel?", fragte sie leise. „Ja mein Kind?" „Asriel hat in drei Tagen Geburtstag...", sagte sie leise. „Richtig, mein Kind. Ach vor kurzem hielt ich ihn noch als Baby im Arm.", seufzte Toriel nostalgisch. „...und ich brauche Hilfe bei seinem Geschenk." „Natürlich helfe ich dir!", entgegnete Toriel schnell. „An was hast du denn gedacht?" „Nun..."

„Man, Chara!", maulte Asriel und hielt sie am Arm, „Du musst auch mal wieder Zeit mit mir verbringen!" „Tut mir leid.", Chara grinste. „Jetzt muss ich aber los." Asriel seufzte theatralisch und sank kraftlos auf den Boden zusammen. Chara kicherte, verließ das Zimmer und ging zu Toriel. „Bereit?", fragte sie und Chara nickte. „Wir müssen uns beeilen."

Es hat länger als gedacht gebraucht, um die Ruinen zu erreichen und das obwohl Toriel viele Abkürzungen kannte, doch nun stand Chara hier. Die gelben Blumen waren wunderschön, doch sie waren nicht annähernd so wunderbar, wie die goldenen aus Charas Heimatdorf. „Das sind die Butterblumen, Asriel liebt sie.", erklärte Toriel. „Sie sind wunderschön..." Toriel stimmte zu und fragte: „Gelb ist auch deine Lieblingsfarbe?", Chara nickte und begann dann sorgfältig die Blumen zu pflücken.

Als sie heute ins Zimmer ging, schlief Asriel schon längst. Kein Wunder eigentlich, sie hatte den ganzen Abend damit verbracht, die Blumen zu flechten und Asriels anderes Geschenk fertig zu stellen, denn morgen würde es so weit sein. Sie lächelte leicht, als sie die weiße Gestalt so friedlich schlafen sah. Er war ihr in so kurzer Zeit so nah ans Herz gewachsen, wie es noch nie jemand geschafft hatte. Sie schluckte, als sie bemerkte, dass er nun die wichtigste Person in ihrem Leben war. Irgendwie jedoch, fühlte sie sich nicht schuldig, sie verriet ihre Eltern nicht, schließlich waren sie tot. Sicher sind sie wütend. Dachte sie traurig und schüttelte dann heftig den Kopf. Ihre Eltern wären glücklich, wenn sie sie jetzt sehen könnten, wenn sie sehen könnten, dass sie endlich wieder Fröhlichkeit und Liebe verspürte, zumindest hoffte sie das. Seufzend legte sie sich ins Bett und schlief ein.

In dieser Nacht träumte Chara von ihren Eltern. Sie standen wieder auf der Wiese mit den goldenen Blumen und lächelten. Neben ihr stand Asriel und stellte sich ihnen vor. Alle wirkten glücklich und auch als Asriel sagte, sie müssten jetzt nachhause gehen, wirkten sie nicht erzürnt. Gerade als sie sich umdrehten um nachhause zugehen, hielt sie eine warme Hand zurück. Ihre Mutter lächelte und umarmte sie. Ihr Vater sagte leise, dass sie stolz wären. Das erste Mal wachte Chara glücklich nach einen Traum von ihren Eltern auf.


Bis die Hoffnung verwelkt-Eine Undertale FanfiktionWhere stories live. Discover now