Blumen aus Gold

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Howdy! Jap, ich habe es geschafft das Kapitel zuschreiben! Wobei ich eigentlich heute und gestern am meisten geschrieben hab. Ich hab nämlich noch zu tun gehabt mit zwei Überraschungen, näheres erfahrt ihr vermutlich bald;) Kommentare sind gern gesehn<3 Viel Spaß beim Lesen!

Eure Blutmondlilie


Kapitel 3: Blumen aus Gold

Still ließ sie ihren Blick über die Ruinen schweifen. Schon wieder war sie hier gelandet. Wie lange war der Brand nun her? Ein halbes Jahr? Trotzdem schaffte Chara es nicht ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Niemand hatte das Grundstück gekauft, doch sie hatte nichts dagegen, sie wollte ihr altes Zuhause behalten, auch wenn sie es niemals wieder betreten würde. Nun war sie hier und starrte die Reste von dem Ort an, der vor langer Zeit einmal der wichtigste ihrer heilen Welt gewesen war. Ihre Tante hatte es aufgegeben Chara davon abzuhalten das Haus so früh zu verlassen. Es war ihr ganz gleich geworden wo ihre schweigende Nichte steckte oder was sie gerade anstellte. Chara hatte tatsächlich nicht mehr gesprochen, sie war ganz still geworden, selbst wenn sie wieder geschlagen wurde unterdrückte sie die Schmerzensschreie. Vorsichtig schob sie den Ärmel ihrer dünnen Strickjacke hoch, blaue Flecken zierten immer noch ihren Arm. Seufzend stieß sie sich vom Baum ab, an dem sie gelehnt hatte. Sie war ernster geworden, keine Frage. Doch sie wusste nicht ob es schon der Brand gewesen war, der ihr die Lebensfreude nahm oder erst der Beginn des Frühlings. „Hey schaut mal, ich hab getroffen!" Chara verkrampfte sich, diese Stimme kannte sie nur zu gut. Vorsichtig späte sie um vereinzelte Bäume, bis sie Aussicht auf die kleine Wiese hatte. „Starke Leistung Jason! Echt nett von deinem Vater, dass er uns diese Bögen geschenkt hat." Da standen sie alle drei, jeder von ihnen einen Bogen in der Hand und einen Köcher auf dem Rücken, Jason zielte gerade. „Tja mein Dad wollte, dass ich auch so gut im Schießen werde, wie er." Chara wich zurück, sie hatte genug gesehen und sie wollte sich nicht ausmalen was die drei mit ihr anstellen würden, wenn sie entdeckt wurde.

Gerade als die Tür ins Schloss flog, begann es zu regnen. Ein heftiger, grauer Trauerregen versuchte den leuchtenden Farben des Frühlings zu trotzen. Leise verzog sich Chara in ihr Zimmer, setzte sich auf ihr Bett und starrte aus dem Fenster hinaus, ins Auge des tobenden Unwetters. Mit einem Trommeln prasselten Unmengen von Regentropfen hart gegen die Glasscheibe. Fast ging das schüchterne Klopfen in den Lauten die der Sturm mit sich brachte unter. Zuerst dachte Chara, sie hätte es sich eingebildet, doch dann er klang es noch einmal, dieses Mal lauter: „Chara? Kann ich reinkommen?" Das Mädchen setzte sich gerade hin, die Rotäugige war verwirrt. Seit wann suchte ihre Tante Kontakt zu ihr? Mit einem Knarren ging die Tür auf und Tante Alice spähte in die dunkle Kammer, die nur ab und zu von einem Blitz erhellt wurde. Mit einem Klicken ging das Deckenlicht an und Chara konnte eine Tasse und ein Buch in den Händen der Frau erkennen. „Ich hab dir einen Tee gekocht.", sagte sie und drückte ihrer Nichte etwas unbeholfen die Tasse in die Hand. Verwirrt nahm diese sie entgegen und ihre Verblüffung wuchs, als die Frau sich neben sie setzte. „Das hab ich letztens beim Putzen gefunden.", sagte sie etwas karg und zeigte Chara den Gegenstand, der bislang immer versteckt unter dem Bett des Mädchens gelegen hatte. „Du hast es geholt, am Tag als ich dich vor die Tür gesetzt hatte, nicht wahr?" Sie wartete keine Antwort ab, wusste sie doch, dass sie keine erhalten würde, und fuhr fort: „Dort ist es gefährlich Chara! Du hättest einstürzen können du hättest sterben können!" Die Angesprochene blickte hinunter auf die weiße Bettwäsche hinab. Fast war es so, als würde der eisige Winter zurückkehren, als sie die folgenden Worte aussprach: „Wäre es nicht das was du dir gewünscht hättest?" Sie hob ihren Kopf wieder an, die feuerroten Augen waren voller Kälte. Sie konnte es sehen. Sie konnte sehen, wie das Gesicht ihrer Tante zuerst Verwirrung darüber zeigte, dass ihre Nichte sprach, dann Entsetzen, als sie das Gesagte verarbeitete und schließlich schäumende Wut. Plötzlich brannte Charas Wange und sie zuckte zusammen. „Ist es das was du glaubst?", zischte die Frau. „Gib es doch zu", begann Chara und ihre Stimme wirkte eingerosteter, fast sosehr wie der erste Satz den sie gesprochen hatte, „du hast dich doch nie um mich gekümmert! Wo bist du, wenn sie mich ärgern? Wo bist du, wenn sie mich schlagen? Wo bist du, wenn ich weine?" Noch eine Ohrfeige folgte und dann noch eine. „Du bist ein so undankbares Kind!", und dann ging sie. Langsam verteilte sich der Tee zwischen den Scherben auf den Boden. In dieser Nacht konnte Chara nicht einschlafen, zu aufgewühlt war sie von dem vorherigen Gespräch und den leisen Schluchzen aus dem Nachbarzimmer.

Bis die Hoffnung verwelkt-Eine Undertale FanfiktionWhere stories live. Discover now