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Yoongi

Während des Unterrichts konnten Jimin und ich es nicht lassen unter dem Tisch Händchen zu halten.
Ich könnte schon schwören, dass sogar Tiffany es gemerkt hat und uns eindeutige Blicke gegeben hat.

Jetzt, wo unsere Mitschüler Bescheid wissen, kann ich bereits ihr Getuschel hören, wenn sie von uns schwärmen.
Ich glaube, es Zeit Jimin meine Gefühle zu beichten. Aber ich weiß noch nicht, wie.

Als es zur Pause klingelt und alle hocherfreut aufstehen, bleiben Jimin und ich immer noch auf unsere Plätze sitzen.

"Wollen wir zu den Jungs? Hoseok und Jin?", frage ich beiläufig und spiele mit seiner Hand.

Schüchtern nickt er zart und lächelt sanft. Allgemein sehe ich ihn immer nur am Lächeln, wenn er bei mir ist, oder wir mal wieder gemeinsam unsere Zeit verbringen.

Schließlich sind wir dann auch aufgestanden, um uns auf den Weg zu machen. Unsere Hände bleiben trotzdem verschränkt. Über komische Blicke müssen wir uns keine Sorgen machen.

Die Mehrheit der Jungs an unserer Schule, sind entweder selbst Homosexuell, oder wurden einfach gut von ihren Eltern erzogen. Dasselbe gilt für die Mehrheit, der Mädchen an unserer Schule. Entweder sind sie lediglich tolerant allem gegenüber, oder sind selbst alles andere als Heterosexuell.
Trotzdem gibt es immer noch Einzelfälle, wie zum Beispiel Mädchen, die schwule Pärchen anhimmeln, aber lesbische Pärchen komisch finden und dasselbe genau andersherum.
Es wird mir immer ein Rätsel sein, wie man Homosexualität bloß bei einem Geschlecht akzeptiert, aber nicht bei dem anderen. Jeder soll mögen, was er oder sie will, aber das macht in mein Augen kein Sinn.

(A/N: Versteht mich nicht falsch. Wenn jemand gerne Yaoi liest, aber Yuri nicht, dann ist es eben so. Aber ich kann nichts mit Menschen anfangen, die eins von beiden lieben/unterstützen, aber bei dem anderen regelrecht angeekelt sind. Oder eins der beiden Sachen sogar als 'falsch' bezeichnet wird.)

Draußen in den Fluren ist es dann genauso gewesen, wie ich es erwartet habe. Wir wurden von den meisten einfach ignoriert, oder wurden angelächelt. Sowas macht das 'anderes' sein schon schnell viel besser.

"Jimin!", ruft dann plötzlich jemand. Nicht irgendjemand, sondern ein gewisser Kim Taehyung.

Bereits schlecht gelaunt, bleibe ich auch stehen, als Jimin stehen bleibt.

Hinter uns steht die Person, die ich nur ungern Wiedersehen wollte. Es war so schön ruhig ohne ihn.

"Jimin, lass uns reden. Bitte. Es tut mir leid. Alles, was ich gesagt habe", spricht Taehyung und sieht Jimin flehend an.

Jimin sieht verwundert aus. Wahrscheinlich hat er Taehyung auch nicht erwartet.

"Willst du mit ihm reden?",frage ich Jimin beunruhigt.

Er sieht in diesen Moment nämlich nicht so aus, als wolle er überhaupt hier sein.

"Halt du da dich da raus, Min",zischt Taehyung angepisst. "Das geht nur Jimin und mich etwas an."

Genervt lasse ich Jimins Hand los und baue mich bedrohlich vor Taehyung auf.

"Höre zu. Natürlich geht es mich etwas an. Es geht immerhin um Jimin mein-"

Stimmt. Was er ist er eigentlich für mich? Letztens hatten wir unser erstes Date, wir sind bereits gemeinsam weggefahren, haben zweimal miteinander geduscht und lieben es uns zu küssen. Davon abgesehen liebe ich Jimin. Das ist mir alles bewusst, aber was sind wir jetzt eigentlich dadurch?

"Dein was?", fragt Taehyung bissig. "Dein bester Freund ist er nicht. Dafür kennst du ihn gar nicht und ausserdem bin ich das."

Tz. Ich hasse es ihm recht geben zu müssen. Leider kenn ich Jimin nicht in und auswendig. Ich weiß nicht mal, warum er nicht gerne spricht.
Doch dann werde ich eben doppelt so lange Zeit mit ihm verbringen, bis ich ihn besser kenne, als Taehyung es jemals wird.

Happiness || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt