Lampenfieber oder Angst

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Jeon Jungkook:

Im Traum

Ich stand auf einer großen Bühne und das ganze Publikum wartete schon seit ein paar Minuten auf meinen Auftritt. Ich bewegte mich aber kein Stück. Nicht mal meine Lippen wollten sich bewegen.

Ich begann zu zittern und mir kam die Magensäure hoch.

Total nervös schluckte ich sie wieder und sah wie die Gesichter des Publikums sich plötzlich in gruselige Schädel mit roten Augen verwandelten.

Diese Augen strahlten eine böse Kraft aus, die mich nur weiter runter zog. Unter mir öffnete sich eine Klappe und ich fiel auf einen harten und kalten Boden.

Die Klappe schloss sich wieder und plötzlich war alles Stock Dunkel.

Die 'Boo'-Rufe hörte ich klar und deutlich, als seinen sie hier. Doch nichts war zu sehen, nur diese fürchterliche Dunkelheit.

Ich umschlang meine Arme um meine Beine und fing an zu weinen.

"Boah bist du schlecht. Vielleicht sollte ich dich auch zu den Betrügern schicken." hörte ich Jimin sagen, der aus dem Nichts kam und mir ein Messer hinhielt.

"Oh ich bin sehr entäuschteu von dir, Jungkook." sagte jetzt Hobi und hielt sein abgetrennten Kopf unter seinen Arm.

"Wegen dir hat Jimin micheu zu den Betrügerneu gebracht."

"Nein!" schüttelte ich den Kopf und schaute jetzt links neben mir und sah ein verhassten Luhan neben mir stehen.

"Du hättest auf mich hören und dein Inneres finden sollen ."

"Ich hätte es getan aber..." sagte ich und jetzt hielt jemand meine Schulter kräftig von hinten fest.

Ich drehte mich um und sah wie Suga zu Jimin schaute.

"Oh Jimin ist zwar schon eine Hexe aber du...du bist das schlimmste. Dein Lampenfieber hat es geschafft, dass wir alle sterben werden." sagte er und meine Augen öffneten sich sehr weit.

"Nein! Das kann nicht sein! Das darf nicht sein!" weinte ich und sie verschwanden alle.

Ich legte mich, zusammen gerollt, auf dem Boden und weinte bis rote Regentropfen auf mich regneten.

Ich schaute nach oben und fand meine Freunde, Familie und meine Mitschüler über die Decke hängen. So als ob sie alle Selbstmord begannen.

"NEIIIIINNN!" schrie ich und prallte meine Fäuste auf dem harten und kalten Boden.

"Was habe ich falsch gemacht? Liegt es echt nur an meinem Lampenfieber? Oder liegt es daran, dass ich einfach nicht aus dieser Angst raus kommen kann, wovon ich selber noch nicht mal erklären kann, um was für eine Angst es sich überhaupt handelt?" fragte ich in die Leere.

Ich schaute auf dem Blut- unterlaufenden Boden und krallte meine Fingernägel in die harte, nasse und kalte Oberfläche des Bodens.

Aufeinmal spürte ich eine Hand sanft auf meine Schulter und sofort schaute ich nach hinten.

Es war Taehyung. Er trug ein blut-rotes Hemd und eine pech-schwarze Hose. Seine nackten Füße standen im Blut und sein graues Haar ließ seine blauen Kontaktlinsen stahlen.

"Du hast nichts falsch gemacht, Jeon." sagte er mit seiner tiefen und beruhigenden Stimme.

Sofort fing ich wieder an zu weinen, stand auf und sprang in seine Arme.

"Ich vermisse dich so schreklich! Bitte komm zu mir und gehe niemals fort, wie ich es tat. Bitte, bleib bei mir, für immer."

Er nahm mich fest in den Arm und ließ uns beide auf den blutigen Boden sinken, der sich langsam in eine Wiese verwandelte.

Die Dunkelheit verschwand und es kam ein blauer Himmel zum Vorschein. Durch die Wiese wuchsen wunderschöne Blumen und in mir verschwand der Schmerz, der mich die ganze Zeit begleitete.

Ich schaute ihn nun in die Augen und fragte, " Wie hast du das gemacht?"

Er lächelte und gab mir ein Kuss auf die Stirn, "Das warst du selber, Kekschen"

Ich musste bei seinen Worten wieder lächeln und mir wurde sofort warm und der Boden wurde so weich, so weich wie eine Wolke.

"Du machst mich glücklich, Taehyung." sagte ich und hielt meine Hand an seiner Wange.

"Du mich auch." lächelte er zurück.

Sein Lächeln war so wunderschön. Mir fehlte es so sehr. Mir fehlte es mehr als mir Essen oder Trinken fehlen würde, wenn ich kurz vorm verdursten oder verhungern wäre.

Realität

Ich legte ein Arm um meine Augen, als ich die Sonnenstrahlen an meinem Gesicht abbekam.

"Was zum?" fragte ich und drehte mich in die andere Richtung, damit ich weiter Träumen konnte.

"Wir müsseu probeneu." hörte ich Hobi sagen.

"Bitte, mach die Gardinen wieder vor." bittete ich müde.

"Nopeu. Wir habeu Frühling. Das will ich genießeu." sagte er.

Ich drehte mich um und öffnete langsam aber zwinkernd meine Augen um ihn zu erkennen.

"Wir müsseu noch Probeu, Kookie. In zwei Wochen ist dieu Talentshow." erwähnte er, "Und Jimin wirdeu sich bestimmt voll überrascht fühleu, wenn er erfährteu, dass du mit machsteu." kicherte er.

"Und?"

"Ja du bist doch unsereu Geheimwaffeu." zwinkerte er.

Ich ließ mich wieder zurück fallen und atmete durch.

Ich hatte das Gefühl, dass die Talentshow nicht normal sein wird. Irgendwas wird noch auf uns zu kommen. Ich konnte es fühlen. Oder wie Luhan sagen würde: Mein Inneres hatte es mir gesagt.

It is in our DNA (Vkook)Where stories live. Discover now