Makeover

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Taehyung:

"Aufstehen!" weckte Junim mich, als er auf mein Bauch rum turnte.

"Hmmm morgen." gab ich zurück und legte mich zur Seite.

Er fiel und tatschte jetzt an meinem Gesicht rum, "Onkel Namjoon und Daddy haben eine Überraschung für dich."

Ich öffnete ein Auge und grinste ihn an, "Ich liebe Überraschungen." flüsterte ich.

Er kicherte und versuchte mich vom Bett zu ziehen.

"Ja ja, ich komme." rieb ich mir am Auge und folgte den Kleinen.

Als ich im Wohnzimmer angekommen war, sah ich Jin mit ein Haarstyle-Set und Namjoon mit einem fetten Grinsen.

"Was habt ihr vor?" fragte ich.

"Dir scheint es wesentlich besser zu gehen, also haben wir uns überlegt dir ein Makeover zu machen." sagte Jin und hielt ein Lockenstab in der einen und ein Glätteisen in der anderen Hand.

Da war auch Jungkook dran schuld. Natürlich fehlte er mir so sehr und ich hatte ein unglaublich starkes verlangen ihn wiederzusehen, aber diese Gefühle, diese bewussten Gefühle machten es mir viel leichter mit meiner Umwelt gut umzugehen und brachten wieder Licht ins Dunkle.

Ich setzte mich und Jin began meine Haare zu machen. Namjoon lief nun zum Garten und Junim saß brav da und schaute zu.

Aufeinmal sah ich Jungkook da stehen und ich erschrak für einen Moment. Er kam mir plötzlich so fremd vor, so als ob auch mein Unterbewusstsein wüsste, dass er nur eine Illusion war.

Spüren tat ich ein ganz komisches und dreckiges Gefühl in der Magengrube. Selbst mein Herz fing an sich zusammen zuziehen. Es tat richtig weh ihn hier zu haben und zu wissen, daß er nicht wirklich hier war.

"Taehyung, was ist?" hebte Jin mein Kinn an und schaute mir besorgt in die Augen.

"Ach nichts." sagte ich.

"Oh nein, sag nicht du willst kein Makeover. Ich höre sofort auf, wenn.."

"Nein. Ich mag dein Makeover..", unterbrach ich ihn, "..es ist nur...ich habe gerade an jemanden gedacht." sagte ich als ich wieder zu Jungkook sah, der immernoch da stand und mich nun auch besorgt betrachtete.

"An wem hast du denn gedacht?" fragte er mich, als er den Glätteisen zur Seite legte um mir richtig zuzuhören.

"Ach...das ist egal. Ich will euch kein Stress machen mit meinem Kummer."  sagte ich geradeheraus. Eigentlich wollte ich nichts vom Kummer erzählen aber ich hatte seit letzter Zeit meine Emotionen nicht mehr unter Kontrolle und alles platzte raus, was raus wollte.

"Kummer? Was bedrückt dich, Taehyung? Du kannst mir alles sagen. Ich bin für dich da." bot er mir liebevoll an und hielt meine Hände sanft.

Die Tränen kamen und ich zeigte in Jungkook's Richtung. Jin schaute dahin aber schaute mich dann fraglich an, "Siehst du Geister?"

"Sein bester Freund steht da." verriet Junim mich.

"Dein bester Freund?" fragte er jetzt besorgt.

"Junim, könntest du bitte Onkel Namjoon beim Rasen mähen helfen? Machst du das mein Engel?"

"Ja, Daddy." sagte er brav und gab Jin ein Kuss, bevor er zum Garten flitzte.

Er schloss jetzt die Tür und hockte sich vor mich, um wieder meine Hände zu nehmen.

"Ich bin für dich da. Du kannst mir wirklich sagen, was deine Seele bedrückt."

Ich atmete einmal ganz tief ein und wieder aus. Anscheinend musste es raus. Mein Gefühl sagte mir, dass ich es raus lassen sollte.

"Ich...ich..." began ich wieder zu weinen, "Ich hatte mal einen besten Freund, der mir mein Herz stahl als ich ihn das erste mal sah. Wir waren immer für einander da und wir machten alles zusammen. Er war und ist ein Teil von mir, meine andere Hälfte eben. Das Problem ist nur, dass...er vor über fünf Jahren wegziehen musste. In ein anderen Kontinent. Er lebt da jetzt schon lange, nur er brachte nach der Zeit komplett den Kontakt ab. Er wurde einfach immer schwerer zu erreichen.  Irgendwann hatte ich gemerkt, dass irgendwas mit mir nicht in Ordnung war. Also ging ich zum Arzt und zu unzähligen Therapeuten, doch sie sagten nur das selbe. Ich sehe mein besten Freund jeden Tag und jede Nacht, obwohl er nicht wirklich hier ist. Er spricht nicht mit mir aber er kann mich verstehen. Am besten sehe ich ihn, wenn es richtig dunkel ist." ließ ich meine Lebensgeschichte in Kurzfassung raus."

Er starrte mich einen Moment lang an und zog mich dann in eine dicke Umarmung.

"Taehyung, ich will dir helfen." sagte er und bewegte uns hin und her.

Als wir aufhörten uns zu umarmen, sahen wir uns nur an und er trocknete mir die Tränen weg, was mich zum lachen brachte.

"Was? Du hast überall Tränen." sagte er.

"Du kommst mir langsam rüber wie eine Mutter." lachte ich leicht.

Er grinste mich an und nahm mich wieder im Arm.

"Wenn du wieder glücklich sein willst, darfst du mich immer Mama nennen, wann immer du willst. Ist mir egal ob du Fünfundzwanzig Jahre alt bist."

Ich grinste und sagte, "Danke, Mama."

"Geht es dir denn jetzt wieder besser?" fragte er liebevoll und schaute mir in die Augen.

Ich nickte und bedankte mich nochmals.

"Also wenn du Hilfe brauchst, sag sofort bescheid. Ich will dich nie wieder traurig sehen."

"Alles klar." grinste ich und schaute wieder zur Wand, wo jetzt keine Illusion mehr stand.

Jin machte mir wieder die Haare und ich hatte jetzt das Bedürfnis ihn ein bisschen zu ärgern.

"Ji...Mama? Was läuft da eigentlich zwischen dir und Namjoon?" fragte ich einfach mal.

Er stoppte kurz, was mich jetzt ein wenig erschreckte.

"Was soll schon laufen?"

"Na du weißt schon. Eure intime Sache halt." erwähnte ich jetzt, "Wie findest du ihn?.....Also in Sachen Charakter, natürlich."

"Ich finde ihn süß und er ist immer für mich da."

"Achso." sagte ich aber weiter fragte ich nicht nach, da ich ihn auch nicht verunsichern wollte.

"Warum fragst du?"

"War nur neugierig." antwortete ich.

Nach ein paar Stunden, rief er die Beiden ins Wohnzimmer und fragte wie ihnen mein neues Aussehen gefiel.

Junim feierte mein Aussehen und Namjoon zeigte mir sein Daumen.

Er ging zu Jin und flüsterte ihm was ins Ohr, was ihn zum kichern brachte.

Und die Zwei sind nur Freunde? Ist klar...

Ich verließ mit Junim lieber schnell das Haus, bevor der Kleine noch was mitbekam was nicht gut für sein Geist war. Ich musste ihn vor sowas verstörendes verschonen.




It is in our DNA (Vkook)Where stories live. Discover now