33. Höschenfreie Pos

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„Ist schon okay, Elaine... Das Einzige, was ich wirklich wissen muss, ist, ob ich... naja, du weißt schon...", zögerlich zog ich meine Hände wieder zurück und riss mich zusammen. „Ob ich dich vielleicht zu was Dummem überredet habe?"

Elaine starrte mich überrascht an, bevor sie plötzlich lächelte. „Nein", murmelte sie und strich sich eine Strähne hinters Ohr, während ich mich langsam wieder hinsetzte.

Ich blickte auf und zog eine Augenbraue hoch, als sie die Lippen aufeinander presste. Mit dunkelroten Wangen fuhr sie fort: „Keine Sorge, ich hatte nur einen Drink und ein Viertelbier. Der Mist schmeckt widerlich. Das habe ich Louis jetzt auch ungefähr 20 mal gesagt, doch er ist trotzdem angepisst."

Mich räuspernd nickte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich verstehe immer noch nicht, warum er mich so abartig hasst, aber was soll's."

Elaine zuckte die Achseln. „Er ist halt ein sehr besitzergreifender und eifersüchtiger Mensch."

„Oh, ja, das entschuldigt sein beschissenes Verhalten natürlich vollkommen."

Sie seufzte und rümpfte die Nase. „Erinnerst du dich noch an unser 6er-Date, als du neu hier warst? Wo es um Inzest zwischen Manon und dir ging, weil du Amor so ähnlich siehst?"

Ich nickte langsam. „An deinen Flirtversuch erinnere ich mich auch noch."

„Ja... Seitdem ist er so drauf. Oh, und Single bin ich immer noch. Nur so nebenbei", informierte sie mich scherzend mit einem Zwinkern.

Lachend lehnte ich mich zurück. „Zum Glück."

„Zum Glück?", das Äffchen legte verwirrt den Kopf schief. „Ist das ein Heiratsantrag? Hast du dir denn Arctic Monkeys' Musik reingezogen?"

„Zum Glück bist du Single, sonst würde mich jetzt jemand ganz hart boxen wollen."

Elaine öffnete sprachlos den Mund, schloss ihn wieder und riss ihn anschließend weit auf: „Da hast du aber Louis' Existenz ganz schön schnell wieder vergessen. Hast du Alzheimer? Wir haben noch vor einer Sekunde—"

„Ja, sorry", ich schmollte gespielt. „Siehst du nicht, wie sehr ich schon vor Angst zittere?"

Ich hielt ihr meine seelenruhige Hand hin, die sie erstaunt betrachtete. „Wow", Elaine zog die Augenbrauen hoch und strich mir dann plötzlich über die Innenfläche meiner Hand. „Wie machst du das? Als wäre sie aus Stein..."

Ich runzelte die Stirn und nahm meine Hand wieder runter. „Ganz einfach; Ruhig bleiben."

„Ich wünschte, das wäre wirklich so einfach", murmelte El und ich hatte das Gefühl, dass dieses Gespräch eine tiefsinnigere Bedeutung annahm.

Neugierig betrachtete ich sie, doch sie hatte anscheinend nichts weiteres zu sagen. Mein Blick glitt über ihr Gesicht und mir fielen weitere Flecken an ihrem Hals auf. Das Krankenhauskleidchen verdeckte jeden Zentimeter Dekolleté und erst jetzt realisierte ich, dass sie vermutlich mit höschenfreiem Po dalag. Dieser kindische Gedanke ließ mich kurz auflachen, weswegen sie skeptisch eine Augenbraue hochzog.

„Alles okay bei dir?"

Ich nickte amüsiert, aber schüttelte innerlich den Kopf. „Wurdest du operiert oder warum diese Kleidung?"

Elaine weitete die Augen und da sie normalerweise sekundenschnell gleich zehn Antworten parat hatte, machte sie sich mit dem leeren Blick ziemlich verdächtig. Ihr Schädel rauchte praktisch, während sie panisch umherblickte und schließlich eine eigentlich ganz gute Lüge raushaute: „Meine andere Kleidung war zu dreckig und ziemlich am Müffeln."

BorderlineWhere stories live. Discover now