Kapitel 39

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Erst jetzt bemerkte ich, dass ich offenbar so sehr in meine Gedanken versunken war, dass ich die drei gar nicht mehr richtig wahrgenommen habe.

,,Ja alles ok.", brachte ich heraus. Jedoch bemerkten Jan, Luca und Felix das irgendetwas mit mir nicht stimmte.

,,Hast du etwa echt das, was Jan eben gesagt hat, geglaubt? Das wir dich dann einfach wieder ignorieren und nicht mehr mit dir befreundet sein wollen?", fragte nun Luca und als ich langsam meinen Blick hob blickte ich in die drei fassungslosen Gesichter meiner drei besten Freunde. Jedoch blieb ich stumm. Doch mein Schweigen schien ihnen Antwort genug zu sein und sie schauten mich nun mit einem leicht traurigen und zugleich auch etwas mitleidigem Blick an. Ich dachte schon, dass sie jetzt aus dem Raum gehen und mich in Zukunft wirklich nur noch ignorieren würden, als sie alle gleichzeitig einen Schritt vortraten und mich innig umarmten.

,,Wir würden dich niemlas ignorieren oder im Stich lassen. Dafür bist du uns viel zu wichtig geworden. Du bist ein Teil von uns geworden und wir werden dich nie wieder loslassen. Nie, egal was auch passieren mag. Wir werden immer für dich da sein. Egal wo wir sind und was passiert. Du kannst uns vertauen."

Durch diese Geste und diese kleine breitete sich Erleichterung in mir aus und ich stieß erleichtert Luft aus, bevor ich sie zurückumarmte. So blieben wir gefühlte 10 Stunden stehen, doch es war mir egal. Ich genoss es. Ich genoss das Gefühl endlich Freunde zu haben, die für mich da sind, denen ich vertrauen kann und die mich so akzeptieren wie ich bin. Wie oft habe ich mir dieses Gefühl gewünscht? Das Gefühl Leute um sich zu haben, die einen verstehen, mit denen du lachen und weinen, dich freuen und mit denen du trauern kannst. Menschen die die guten Zeiten mit dir erleben und auch in den schlechten Zeiten bei dir sind und dich trösten. Menschen, bei denen du dich sicher und geborgen fühlst. Bei welchen du wirklich du selbst sein kannst. Auf dieses Gefühl und solche Freunde habe ich jahrelang gehofft und sie mir gewünscht, da ich dies früher nie hatte. Ich war Einzelgängerin, immer allein und eindsam, im Inneren zerstört, konnte nie ich selbst sein, musste mich immer verstellen, ließ selbst keine Emotionen durch meine Maske, welche ich jeden Tag aufgesetzt habe, durch. Ich konnte nie wirklich mein Leben leben wie ich es eigentlich wollte. Konnte nicht sein wie ich wollte, wie ich eigentlich bin.

Aber jetzt kann ich all dies aus mir herauslassen. All die ganze Trauer, Sorgen und Emotionen, die sich in den letzten Jahren in mir aufgestaut hatten und die ich nicht rauslassen wollte, welche ich mich jahrelang in mich reingefressen habe, ließ ich jetzt heraus. Ich fing an zu schluchzen und zu weinen. Mir liefen die Tränen wie Bäche meine Wangen hinunter, doch jetzt konnte ich endlich meinen Gefühlen und Emotionen freien Lauf lassen.

Als die Jungs bemerkten, dass ich angefangen hatte zu weinen, strichen sie mir beruhigend über die Schulter, was aber nur dazu führte, dass ich nur noch mehr heulte. Irgendwann lösten wir uns dann doch und ich wischte mir über die Augen und die Wangen um die Reste meiner Tränen wegzuwischen. Mir war es im Moment so ziemlich scheißegal wie ich gerade mit verschmierten Make-up und verquollenen Augen aussah. Aber ehrlich mal: Wen juckte es in diesem Moment?

Es überraschte mich immer noch, was dieses, am Anfang eher unscheinbares, Experiment mit mir und meinem Leben angestellt hatte. Ich hatte neue Freunde gefunden, kam endlich aus mir heraus und war wirklich ich und ich habe gelernt was es wirklich heißt zu leben. Dieses Experiment hat mein Leben gewaltig verändert und auf den Kopf gestellt. Doch ich war froh darüber. Sehr froh und glücklich.

Nachdem dann später nochmal der Arzt kam und mich nach dem kurzen Durchchecken schließlich entließ, machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer, welches ich mir ja mit Luca teilte. Er, Jan und Felix sind vorher schon mal vorgegangen, da es offenbar noch irgendeine Besprechung mit den Betreuern gab. Als ich jedenfalls in meinem Zimmer ankam und leise den Raum betrat, fiel mein Blick direkt auf Luca, welcher bereits seelenruhig in seinem Bett schlief und dabei leicht schnarchte. Ich grinste. Nachdem ich mich noch kurz abgeduscht und meine Schlafklamotten angezogen hatte, legte auch ich mich ins Bett und schloss die Augen. Jedoch schlief ich nicht direkt ein. Ich dachte noch ein weing über dies und das nach.

Da fiel mir plötzlich auf, dass wir jetzt schon seit ca. fünf Wochen im Camp sind und nur noch drei Wochen vor uns haben. Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit bisher verging. Ich musste leicht lächeln. Irgendwann schlief ich dann auch endlich ein.

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Heyyyyy

Wieder ein neues Kapiel für euch xD

Es tut mir Leid, dass in den letzten zwei Kapiteln nicht wirklich viel passiert ist, da es viel mehr um Kathys Gedanken und Gefühle ging. Ich hoffe es ist nicht so schlimm. 😓😊

Aber im nächsten Kapitel passiert wieder etwas mehr, also keine Sorge.😉😊

Lasst gerne ein Vote und/oder ein Kommentar da, ich würde mich freuen 😊😉🤗

Eure

music240 ; )

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 16, 2019 ⏰

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Typisch Mädchen? - Fehlanzeige! - Das ExperimentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt