Kapitel 22

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Bevor ich es überhaupt realisieren konnte, passierte es schon ...

Die drei schubsten mich mit all ihrer Kraft in den kleinen See, der sich unglücklicher Weise direkt hinter mir befand. Mit einem spitzen Aufschrei landete ich im Wasser und kam prustend wieder an die Oberfläche. Sofort schrie ich die drei , die sich mittlerweile den Arsch ablachten, an: ,,Ihr miesen Arschlöcher! Wie könnt ihr nur! Ihr seid echt das Letze!"

Aber da kam mir eine ziemlich gute, wenn auch klischeehafte, Idee. Ich tat so, als ob mich etwas packen würde und mich unter Wasser zog. So sah es aus, als ob ich ertrinken würde. Die Jungs hörten augenblicklich auf zu lachen und blickten sich suchend um. Ich hielt derweil unter Wasser die Luft an und lachte mich innerlich kaputt.

Schließlich sprang einer der Jungs ins Wasser um mich zu suchen. Zu seinem Pech und meinem Glück landete er nur ca. 1m neben mir. Ich ergriff die Chance, packte ihn am bei und zog ihn runter. Es war Luca. Er kreischte wie ein Mädchen und strampelte wie verrückt mit seinen Füßen, um frei zu kommen. Er hatte gerade vermutlich Angst um sein Leben, denn er kreischte immer  noch wie verrückt.

Irgendwann ließ ich ihn jedoch los und tauchte auf, da mir die Luft knapp wurde. Als ich direkt hinter ihm auftauchte und ihn leicht anstupste, stieß er einen spitzen Schrei los und drehte sich blitzschnell zu mir um. Als er bemerkte, das ich es war, atmete er erleichtert durch und ich musste einfach lauthals anfangen zu lachen. Das gleiche machten auch Jan und Felix, die immer noch am Ufer standen. Das sollte sich aber bald mal ändern ...

Ich schwamm zum Ufer und streckte die Hand aus, genauso wie Luca. Offenbar hatte er die gleiche Idee wie ich. Wissend grinste ich ihn an und er grinste zurück. ,,Könnt ihr uns beide bitte mal helfen hochzukommen?", fragte ich an Felix und Jan gewandt. Beide schauten uns erst etwas misstrauisch an, doch schließlich ergriff jeder jeweils eine Hand von uns.

Ein riesiger Fehler.

Denn ich und Luca zogen sie augenblicklich ins Wasser, sodass sie mit einem Schrei ihrerseits darin landeten. Ich und Luca lachten nur. ,,Übrigens: du kreischt wie ein Mädchen.", sagte ich grinsend zu Luca. ,,Wie bitte? Und du? Lass es uns doch mal ausprobieren ... .", erwiderte er und watete durch das Wasser auf mich zu. ,,Luca, was hast du vor?", fragte ich ihn mit einer bösen Vorahnung, doch er antwortete nicht.

Langsam schritt ich zurück und wurde immer schneller, doch es war zu spät. Luca sprang auf mich zu und kitzelte mich durch. Und wie! Schon nach weniger als 2 Sekunden schrie und lachte ich gleichzeitig wie am Spieß. Ich versucht ihn abzuschütteln, doch er war stärker. Wie immer. Wieso müssen Jungs eigentlich immer stärker sein, als wir Mädchen? Das ist voll ungerecht. Ich sollte mich mal bei der Natur beschweren!

Aber dazu hatte ich später noch Zeit. Nach einigen Minuten, bei mir waren es gefühlte Jahrhunderte, hatte Luca schließlich Erbarmen und ließ mich los, damit ich nicht durch Luftmangel starb. ,,Siehst du, du kreischst auch wie ein Mädchen.", neckte er mich. ,,Ich darf das ja auch. Schließlich bin ich auch eins.", erwiderte ich mit einem Grinsen. Darauf wusste er auch nichts mehr. Gedisssst. XD

Mittlerweile hatten sich auch Jan und Felix zu uns gesellet und wir machten eine ausgiebige Wasserschlacht, bei der ich natürlich am meisten abbekam. Aber das war mir in diesem Moment egal.

Irgendwann stiegen wir schließlich aus dem Wasser heraus und ich fing direkt an zu frieren wie sonst was. Aber wer springt bitteschön auch im Oktober am Morgen, bei einer Temperatur von 7°C in den See? Wir. Jedenfalls rannten wir alle frierend und vor Kälte zitterend so schnell wie möglich ins Haus zurück.

Ich war am Ende etwas schneller als Luca bei unserem Zimmer, sodass ich als erste ins Bad konnte. Nachdem ich mich heiß geduscht und umgezogen hatte, ging ich runter in die Küche m zu frühstücken, da ich mittlerweile richtig Hunger hatte. Ich machte mir ein getoastetes Käse-Sandwich und verschlang dieses förmlich. Außerdem trank ich noch ein Glas Milch und ein Glas Wasser, welche ich beide herunter exte. Im Exen bin ich zum Glück richtig gut, sodass beide Gläser innerhalb einiger Sekunden leer waren.

Ich musste mich ja auch beeilen, da in 10min. das Fußball-Training beginnen würde. Ich sprintete nach oben ins Zimmer, zog mir neue Sportklamotten an, die von gestern waren in der Wäsche, und rannte mit den anderen raus aufs Fußballfeld.

Typisch Mädchen? - Fehlanzeige! - Das ExperimentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt