I can finally see your eyes again [Draxler+Durm]

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Julian lehnte erschöpft gegen die Scheibe des Taxis. Er dachte, mittlerweile hätte er sich an das Anreisen gewöhnt, war es gewohnt, wenig und unruhig zu schlafen und immer ein Kissen für Flugzeug, Taxi oder Bus dabei zu haben, aber doch war es jedes Mal eine Herausforderung. Vor allem, wenn er alleine reiste und so niemanden hatte, der ihn aufweckte, wenn er einschlief. Und deswegen musste er wach bleiben.

Die Straßenlichter zogen an ihm vorbei, die Autolichter ebenso. Es war mitten in der Nacht und doch schlief Dortmund nicht.

Mit müden Augen sah der ehemalige Schalker auf sein Handy. 00.40 Uhr. Seit 40 Minuten war er nun 24 und hatte sie bis dahin in einem Taxi mit einem grummeligen Fahrer verbracht, der mindestens genauso müde war wie Julian selbst. Er hoffte einfach nur, dass der keinen Unfall verursachte.

Eigentlich hatte er vorgehabt, seinen Geburtstag mit ein paar Freunden aus seiner Mannschaft zu feiern, sie wollten abends zusammen sitzen und um Mitternacht anstoßen, aber dann hatte er vor wenigen Tagen die Nachricht von Erik erhalten, dass er bald an der Hüfte operiert werden würde. Und dann hatte Julian begonnen zu planen, mit dem Trainer zu verhandeln, Flüge zu buchen, sich eine Unterkunft zu klären. Und jetzt war er da, in der Stadt, in der der Fußball wie eine Religion verehrt wurde.

Eigentlich hatte er vorgehabt, eher zu kommen, doch sein erster Flug wurde gestrichen, sodass er  einige Stunden später in Deutschland gelandet war und dann waren sie noch in einem Stau stecken geblieben, aus dem sie aber zum Glück entkommen konnten. Und jetzt war es zu spät, um Erik noch im Krankenhaus besuchen zu können.

Julian hob verschlafen den Kopf, als das Taxi anhielt und der Fahrer sich zu ihm umdrehte und ihm sagte, was Julian bezahlen musste, was er dann auch tat. Julian nahm sein Kissen, stopfte es in den Rucksack, den er bei sich hatte, stieg aus und nahm seinen Koffer entgegen, den der Taxifahrer ihm entgegen hielt.

Julian bedankte sich, wandte sich zum gehen, wurde jedoch von der Stimme des grummeligen Fahrers zurückgehalten.

„Ich wünsche Ihnen einen schönen Geburtstag, Herr Draxler."

Julian drehte sich um, seine Mundwinkel zuckten hoch, als er den Taxifahrer leicht lächeln sah. Der Pariser lächelte ebenfalls. „Danke. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend." Und dann ging er, lächelnd.

°°°

Als Julian am nächsten Morgen bei Beginn der Besucherzeit das Krankenhaus betrat und nach Erik Durm fragte, musste er sich erst wieder anhören, dass nicht jeder zu ihm gelassen werden durfte. Darauf hatte Julian sich eingestellt, denn er ratterte schnell den Text herunter, den er sich bereits im Flieger zurechtgelegt hatte, fing an, dass er ein Angehöriger war, zeigte seinen Ausweis vor, sagte sogar, dass die nette Frau an der Info doch Eriks Eltern anrufen könnte, die ihr dann versichern würde, dass er zu Erik durfte. Die arme Frau wirkte genervt und erschöpft, also rief sie eine Krankenschwester, die Julian zu Erik begleiten sollte,um so sicher zu gehen, dass Erik den ehemaligen Schalker auch wirklich sehen wollte.

Im Zimmer angekommen bemerkte Jule, dass Erik immer noch schlief. Die Krankenschwester sah Julian an. „Er ist noch erschöpft, wahrscheinlich wird er viel schlafen."

Selbstbewusst lief sie dann zum Bett, rüttelte den Dortmunder sanft an der Schulter. „Herr Durm? Hier ist jemand, der Sie sehen möchte. Wäre das okay für Sie?"

Erik schlug die Augen auf, sah sich verwirrt um, doch als er dann Julian sah, fiel ihm alles aus dem Gesicht. Julian grinste breit und als Erik realisierte, wer da vor ihm stand, fing er auch an zu grinsen. Schnell drehte er sich wieder zur Krankenschwester,wimmelte sie eilig mit einem „Jaja, schon okay, könnten Sie uns bitte alleine lassen?", ab und strahlte seinen Freund an. „Jule, warum bist du nicht in Paris? Du hast doch Geburtstag! Jetzt komm endlich her, wenn ich nicht außer Gefecht gesetzt worden wäre,hätte ich dich schon längst angesprungen und dir gratuliert!"

Julian wartete, bis sie alleine waren, dann lief er zum Bett und ließ sich neben Erik fallen. Der zog ihn in eine Umarmung und wollte ihn am liebsten gar nicht mehr loslassen. „Alles Gute zum Geburtstag. Ich liebe dich so. Aber, ist das nicht verrückt, dass du jetzt einfach so hier auftauchst? Was ist mit deinen Freunden in Paris? Presnel? Kevin? Dem Training? Wann habt ihr das nächste Spiel?"

Julian jedoch deutete nur auf Eriks rechte Bein, was hochgelegt wurde. „Wie geht's dir?"

„Kannst du meine Fragen nicht zuerst beantworten?", beschwerte der Blonde sich prompt, schlang dann aber die Arme um denJüngeren. „Andererseits will ich es glaub ich auch gar nicht wissen, weil du dann wieder sagst, dass du nur kurz bleiben kannst und dass wir nicht viel Zeit miteinander haben und das macht mich traurig. Und in Kombination mit den weißen Wänden hier trag ich hier dann echt schwere psychische Folgen davon."

„Jetzt rede doch nicht immer  so einen Quatsch!" Julian schlug ihm spielerisch auf die Brust, lehnte sich dann zurück, sodass er neben ihm lag. Erik hatte die Arme immer noch um ihn geschlungen.

Julian genoss die Wärme seines Freunds, konzentrierte sich auf seine gleichmäßige Atmung und merkte, wie müde er doch eigentlich war. Er hatte die letztenStunden kaum geschlafen.

„Jule?", fragte Erik leise.„Hey, Jule, nicht schlafen!"

„Ich schlaf doch nicht", grummelte Julian, gähnte dann aber.

„Du bist aber kurz davor."

„Und wenn."

„Dann schubse ich dich runter."

„Du kannst froh sein, dass du gerade so ein Krüppel bist, sonst würde ich dich auch vom Bett schubsen."

„Arsch." Erik zwickte den Dunkelhaarigen in die Seite. „Wenn du so gut Fußball spielen würdest wie du immer austeilst, wärst du schon längst Weltklasse."

„Ey, jetzt wirst du gemein!",beschwerte Julian sich, gähnte nochmal und sah zu Erik. Der Blonde grinste breit, lehnte sich dann vor und legte seine Lippen auf die des ehemaligen Schalkers. Julian seufzte zufrieden, schlang dann die Arme um die Taille des Älteren. Als sie sich lösten, schauten sie sich tief in die Augen. Erik strich Julian vorsichtig über die Wange. „Ich hab es vermisst, in deine Augen zu gucken. Die sind so schön braun und ruhig und ... einfach nur schön."

Julian grinste, fuhr mit einer Hand durch das zerstrubbelte Haar seines Freundes. „Und ich hab dich vermisst."



[Der OS sollte schon so lange kommen, eigentlich am Mittwoch weil wegen Jules Geburtstag und so, aber hatte weder Zeit noch Internet, also kommt das hier jetzt erst ein bisschen später online ':D

Ich dachte, zu diesem Anlass krame ich mal wieder mein Lieblingspair hervor :D Meinungen? Kritik?

Habt ihr sonst vielleicht noch irgendwelche Wünsche für weitere One Shots?

Wenn ja, dann könnt ihr sie im ersten Teil dieses Buches äußern und auch (ausnahmsweise) hier in den Kommentaren. Also, haut in die Tasten :D

-Jojo]


Fußball One Shots [boyxboy]Where stories live. Discover now