Bad luck [Reus & Durm]

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     "Look, I haven't had hardly any bad luck. I never look at it that way." ~Rick Majerus


„Das ist jetzt nicht wahr oder?! Nicht du auch noch. Reicht es nicht, wenn ich der Pechvogel in unserem Verein bin?! Muss dein Knie jetzt auch noch dran glauben?! Warum kannst du denn nicht verschont werden?! Warum hasst uns das Universum so?"

Verzweifelt ließ Marco Reus sich neben seinem Freund auf einen ungemütlichen Stuhl an dessen Bett nieder und zischte leicht auf.

Innerlich verfluchte er sein Schambein, diesen Stuhl und das ganze Krankenhaus. Wortlos rutschte Erik Durm ein Wenig zur Seite und hob die Decke ein Stück an. Der Ältere stand sofort auf und biss die Zähne zusammen.

Er durfte Erik einfach nicht zeigen, dass er Schmerzen hatte. Der Jüngere brauchte ihn jetzt und er musste für ihn da sein. Schließlich hatte er sich und ihm das versprochen.

Langsam und vorsichtig legte er sich zu Erik, welcher natürlich bemerkt hatte, dass es Marco nicht gut geht und dass er Schmerzen hatte. Aber der große Marco Reus war natürlich mal wieder zu stolz um das zuzugeben. Das war schon immer so und manchmal nervte es einfach.

Aber Marco wollte dem Jüngeren einfach nicht zur Last fallen, schließlich hatte der gerade genug eigene Probleme.

„Wie lange?", wollte der Ältere wissen und legte einen Arm um den blonden Verteidiger.

„Fast drei Monate", flüsterte dieser und kuschelte sich an Marco, welcher ein ‚Scheiße' murmelte. „Hey aber wer weiß", grinste der Ältere plötzlich, „vielleicht werden wir ja gleichzeitig wieder Fit."

Erik konnte über den Optimismus seines Freundes nur lachen. Aber er verstand es. Trübsal blasen brachte hier nun auch nichts und manchmal dachte er, dass Marco vielleicht nur so Optimistisch war, weil er durch die ganzen Verletzungen gelernt hatte auch kleinen Spielzeiten viel Wert und Aufmerksamkeit zu schenken.

„Ja, aber auch nur, wenn du das tust, was dir von den Fachkräften gesagt wird. Wurde dir nicht eigentlich strickte Bettruhe aufgetragen?", leicht vorwurfsvoll sah er den Älteren an.

Dieser zuckte nur mit den Schultern und meinte: „Ich bin doch im Bett."

Erik seufzte. „Du weißt genau, dass sich diese Verletzung sogar über Jahre hinziehen kann und das bedeutet jahrelang kein Sex für dich." Marco sah ihn erschrocken an. „Das ist gar nicht wahr. Ich kann trotzdem Sex haben!" „Marco, es ist dein Schambein. Das wird nichts. Außerdem kannst du froh sein, wenn du in drei Monaten schon wieder spielen kannst."

„Ist ja gut", gab sich der Stürmer geschlagen, „Ich werde mich schonen. Aber nur, wenn du es auch tust okay?" „Ich hätte es sowieso getan. Wie bist du eigentlich zum Krankenhaus gekommen?"

„Mario hat mich gefahren", Marco fühlte sich schlecht, schließlich hatte er gerade seinen Komplizen verraten, „Ich musste einfach zu dir, tut mir Leid." „Ich fände es zwar besser, wenn du zuhause geblieben wärst und dich nicht bewegt hättest, aber dann bleibst du eben hier und bewegst dich nicht. Erzähl lieber was, wie geht es Mario?" Erleichtert über den Themawechsel begann Marco lächelnd zu erzählen: „Gut, es geht ihm gut. Er ist froh wieder in Dortmund zu sein und freut sich darauf in ein paar Monaten wieder mit mir auf dem Platz zu stehen. Er hat gesagt, dass Dortmund schon immer sein zuhause war und er uns nie hätte verlassen dürfen."

Erik beobachtet den Stürmer lächelnd dabei, wie er von Mario erzählte. Der ehemalige Gladbacher war schon seit Ewigkeiten mit dem Weltmeistertorschützen befreundet. Und es war eine enge Freundschaft. Erik kannte das Gefühl. Er hatte auch so eine Freundschaft. Eine Freundschaft, die auch über viele Kilometer funktionierte. Er wusste, dass er Julian immer anrufen konnte, auch wenn dieser von nun an in Paris spielte.

Marco hatte weiterhin einen Arm um Erik gelegt, während dieser sich an die Brust des Älteren kuschelte und ihm zuhörte. Und wie sie da so saßen, blieben sie auch Stunden später noch, denn wenn der jeweils Andere bei ihnen war, dann waren alle Schmerzen und Probleme der Welt vergessen.

°°°

Ungefähr zwei bis zweieinhalb Monate später konnte Marco langsam wieder ins Training einsteigen, durfte aber noch nicht spielen. Erst als auch Erik ins Training einstieg, konnte der Stürmer sein erstes Spiel abliefern, welches Erik noch nicht mitmachen konnte.

Beide Dortmunder freuten sich riesig auf das erste Spiel, welches sie wieder gemeinsam meistern konnten. Und dann stand es an, das Spiel das sie sich monatelang herbeigesehnt hatten und Marco konnte nicht spielen.

Er konnte nicht spielen, weil seine Ferse Probleme machte. „Erik, bitte sag mir, dass du mich verarschst. Du gehst da jetzt hin und spielst okay? Du kannst nicht einfach hier sitzen bleiben!" Marco war stinksauer, weil der ehemalige Mainzer sich so trotzig verhielt, wie ein Vierjähriger.

„Und ob ich hier sitzen bleiben kann. Ich hab Tuchel eh schon abgesagt." Damit drehte er sich um und verschwand im Garten, wo er frustriert ein paar Bälle an die Wand schoss.

Marco war ihm hinterher gehumpelt, schließlich konnte er sich nicht an ärztliche Verordnungen halten, und ging auf Erik zu. „Erik. Baby", sagte er leise und umarmte den Jüngeren von hinten. Dieser seufzte und ließ sich leicht gegen ihn fallen. „Ich möchte doch nur ein Spiel mit dir auf dem Platz sein. Ein einziges. Und ich habe mich so auf dieses gefreut", wisperte er und dreht sich in Marcos Armen um ihn ansehen zu können.

Marco gab ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn und zog ihn dann an sich.

„Nächstes Spiel okay? Versprochen."

Und wie ein Marco Reus nun mal war, war er zu stolz um ein Versprechen zu brechen. Vor allem nicht, wenn es an Erik ging. Gleich beim nächsten Spiel standen sie zusammen auf dem Feld.

Durm wurde zwar erst in der 46. Minute für Schmelzer eingewechselt und Reus in der 70. ausgewechselt, aber sie standen auf dem Feld, ganze 24 Minuten.

Das mag für einige keine lange Zeit sein, aber für die beiden jungen Dortmunder war es alles was sie sich gewünscht hatten. 

Und alle kommenden Verletzungen würden sie gemeinsam durchstehen. Sie waren das Pechvogel-Team. Ein Team, welches besser nicht sein könne, denn wie heißt es noch gleich? 

Minus mal Minus ergibt doch Plus.

Soo, hier ist noch ein kleiner One Shot.

-Ellie

Fußball One Shots [boyxboy]Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora