Kapitel XXXV

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Della's Sicht:

Abwartend sah ich ihn an, während er die Spannung wohl noch ein wenig erhöhen wollte. Was wollte er mir wohl sagen? Doch nicht etwa…? Nein ganz bestimmt nicht.

Und wenn doch? Was wenn ich aber noch nicht bereit bin das zu hören, was er mir sagen will? Ich bin immerhin noch so jung. Für manche Dinge bin ich noch nicht geschaffen.

In meinem Alter ist es eher üblich, wenn man jeden Freitag auf eine andere Party geht, ein paar mal einen One-Night Stand hat und sich betrinkt bis man reif genug ist, um in das nächste Krankenhaus geliefert zu werden.

Na gut. Meistens ist es nicht so extrem, aber in dieser Zeit ist man einfach dämlich und macht jeden Scheiß mit, nur um später sagen zu können, dass man gelebt hat.

Angespannt sah ich zu Lucifer hoch, da er einfach immer noch größer als ich ist. Seine Lippen öffnen sich um die geheimnisvollen Worte zu verkünden, die ihm anscheinend auf dem Herzen lagen.

Seine Augenbrauen waren zusammengezogen und bestätigten nur noch, dass es ihm anscheinend sehr ernst sein musste, was er jetzt sagen wollte.

"Della" fing er an und sah mir dabei tief in meine grünen Augen. Seine Finger fuhren zart durch meine welligen roten Haare.

"Ich habe Hunger."

Einen Moment schaue ich ihn an und fange dann an zu lachen. Ich habe ja mit vielem gerechnet, aber nicht damit.

"Musstest du mich so erschrecken?! Ich dachte es ist irgendetwas schreckliches passiert." meine ich immer noch lachend und verschränke die Arme vor der Brust.

"Noch ist nichts passiert." erwiedert Lucifer darauf nur und verwirrt mich mal wieder völlig, aber, nachdem er den nächsten Satz zu Ende geführt hat, habe ich es auch verstanden.

"Du willst doch nicht, dass dein armer Mate verhungert und stirbt, weil du ihn vom Essen abgehalten hast oder? Deshalb werden wir jetzt in die Küche gehen."

Siehst du! Da hätten wir ihn auch gefunden.

Jaja. Du hattest eben auch mal einen Glückstreffer gelandet.

Ist mir doch egal, was du davon denkst. Ist mir nur aufgefallen. Du musst mir ja nicht zuhören. Ich hör dir doch auch nicht zu.

Stell dir vor. In all den Jahren habe ich das doch tatsächlich schon alleine herausgefunden.

Wow wir produktiv.

Da ich mich nicht langer mit Mandy streiten will -oder wie auch immer man das nennen will, was wir machen- wende ich mich wieder meinem Mate zu. Grinsens zieht er mich in die Richtung, in der wohl die Küche liegen muss.

Mein Orientierungssinn ist nicht der Beste und Mandy kann mir da auch nicht helfen. In der Küche angekommen deutet mir Lucifer erst einmal, dass ich mich auf sie Couch setzen soll.

Er nimmt ich einen Apfel und setzt sich dann zu mir. Wenn ich recht überlege, dann ist dieser Moment das erste Mal, dass ich ihn essen sehe.

"Wonach hast du heute in der Bibliothek gesucht? Du bist gleich abgehauen." frage ich ihn und sage das Letzte in einen vorwurfsvollen Ton um meine Verletzlichkeit zu überspielen.

"Muss ich dir das jetzt erzählen? Ich bin doch gerade beschäftigt mit meinem Apfel." versuchte er dem Gespräch irgendwie auszuweichen, doch das geht mit mir nicht.

"Wenn du mir in den nächsten zwei Minuten nicht sagst, was du dort gesucht hast, dann verlasse ich augenblicklich die Hölle, da du mir ja dann anscheinend nicht genügend vertraust."

Verdutzt sah er mich an. Tja mein Lieber. Deine Mate ist eben keine von diesen durchschnittlichen Mädchen, die du so leicht kontrollieren kannst. Ich bin deutlich schlimmer.

Danke für die 3K😍

Viel Spaß beim Weiterlesen😘

Das Licht in der DunkelheitWhere stories live. Discover now