Kapitel LXIV

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Della's Sicht:



"Na überrascht?" frage ich als er noch immer nichts sagte. Kein Wort entfloh seinen wundervoll weichen Lippen, welche er leicht geöffnet hat.

Ich habe diese Lippen vermisst.

Ich habe LUCIFER vermisst!

Augenblicklich muss ich an den Zeitpunkt denken, an dem ich den Brief in meinem Zimmer gefunden habe und mich entschlossen habe, ihn zu lesen.




*Flashback*



Der Brief war mit einem Siegel versehen, welches mir wage bekannt vorkommt. Es war Karmesinrot und zeigte einen Stern. Vorsichtig griff ich nach dem Messer, welches ich mir in den Gürtel gesteckt habe.
Raziel bestand darauf, dass ich es bei mir tragen soll, während ich in der Menschenwelt bin.

Er war eben etwas überfürsorglich.

Leicht setzte ich das Messer an und schnitt den Umschlag vorsichtig auf. Ein gelblicher Zettel befand sich in ihm, welchen ich zögernd ergriff. Das alte Material fühlte sich rau in meinen Händen an, aber dennoch war es sehr dünn.

Zaghaft falte ich ihn auseinander, darauf bedacht, dass ich ihn nicht zerriss. Er enthielt eine lange Textnachricht, in der mit schön geschwungener Schrift stand:


Meine Schöne,

deine Abwesenheit schmerzt, so wie dir die meine. Eine unsichtbare Kraft reizt und verführt mich zu Dingen, die ich leider nicht erfüllen kann.
Nicht jetzt.
Sowohl meine Seele als auch ich selbst wollen nur dich, doch das ist nicht möglich. Du sollst wissen, dass all das Leid zu einem höheren Zweck dienen soll und unausweichlich ist. Bitte verzeihe mir solche Untaten und das Leid, was ich uns damit zufüge.

Dennoch ist eins klar: Egal wie sauer und enttäuscht du auf mich bist, ich werde für unsere Liebe kämpfen. Alleinig eine Aufgabe habe ich an dich. Dein Wesen lässt eine ausgesprochen gute Freundschaft mit meinen himmlischen Verwandten erahnen. Nutzte eben diese und missbrauche sie. Stehle die Insignie und komm zu mir, wenn du dich dazu entschließt.

Tu es für uns.

Solltest du jedoch Missfallen daran empfinden, dann werde ich einen anderen Weg finden. Merke dir eins: ich bekomme immer das, was ich will und das bist du. Jedoch liegt meine Hoffnung in deiner Freiwilligkeit. Wir sind wie Magnete. Egal ob einer etwas weiter weg ist, wir ziehen uns immer sie magisch an. Durch dich habe ich sind gelernt. Für Liebe gibt es keine Formel oder Erklärung. Sie kann immer kommen, wann sie will und dann wird sie nie wieder gehen.
Denke bitte an meine Aufgabe für dich.

Ewig dein.
Lucifer.




*Flashback Ende*


"Keinesfalls." antwortet mir der Verfasser dieser wundervollen Worte.
"Jedoch habe ich die Vermutung gehegt, es würde noch länger dauern."

Da war es wieder.

Er grinste sei so typischen Lucifer - Grinsen. Es hatte immer so viel Charme und zeigte seine begehrenswert Seite nur umso mehr. Doch am besten war, dass es nur mir galt.

Seiner Mate.

Mir.


"Willst du dich nicht setzten?" fragt er mich und deutet mit einer einladenden Geste auf das Sofa. Verneinend schüttelte ich den Kopf, was ihn verwundert die Stirn runzeln lässt.

"Lass das!" fuhr ich ihn an. Ich konnte auch ohne telepathische Fähigkeiten wissen, dass Lucifer mein Verhalten gerade mehr als fragwürdig hält. Wahrscheinlich hält er sie für weibliche Stimmungsschwankungen.

"Du arrogantes Kotzbrocken! Lässt mich einfach so im Himmel sitzen, ich leide ein paar Wochen und du denkst, dass es mit einem Brief und ein paar leeren Worten wieder gut wird. Denkst du etwa, dass so etwas klappen wird? Wer sagt denn, dass ich die Insignie nicht benutze, damit du vernichtet wirst?!"

"Ich glaube, dass wir etwas zu besprechen haben." erwidert er nur und setzt sich auf das Sofa. Sein ruhiger Ton heizte mich nur noch mehr an und mir entwich ein animalisches Knurren.







Viel Spaß beim Weiterlesen😘

Das Licht in der DunkelheitWhere stories live. Discover now