Kapitel 6

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Venus saß in ihrer Küche auf einem der alten Stühle vom Flohmarkt und guckte der schwarzen Katze und dem Welpen beim Spielen zu. In ihrer Hand hielt sie eine große Keramiktasse, welche mit schwarzem Tee gefüllt war. Ihre Beine waren im Schneidersitz angewinkelt und die Schwarzhaarige hatte das Gefühl, dass einer ihrer Füße bald einschlafen würde.

Ein Monat war es nun her, seit dem Sherlock den Fall aufgeklärt hatte. Lestrade war entzückt gewesen, auch, wenn sie den Auftragsmörder nicht gefunden hatten, und Sherlock hatte ihr ein wenig genervt alle Einzelheiten erklärt. Natürlich hatte sie fleißig mitgeschrieben, um alles für ihren Roman zu sammeln.

In diesem einem Monat hatte sie fleißig die Kapitel geschrieben und über den bemerkenswerten Sherlock Holmes berichtet, welchen sie zum Schutz seiner Selbst umbenannt hat, genauso wie alle anderen Figuren, auch die Adressen hatte sie entweder umschrieben, nicht genannt oder anders benannt.

Lucy knurrte Abby kurz an, worauf der Labrador erschrocken zurück wich, nur damit sich die schwarze Katze spielerisch auf diese zu werfen konnte.

Gelangweilt betrachtete die Braunäugige einen der Weinflecke auf ihrem geliebten Tisch. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass die Morde noch nicht zu Ende waren und wartete nur auf den nächsten. Genau deswegen hatte sie die ersten Kapitel auch nicht zu einem ganzen Buch werden lassen. Leise seufzte sie und betrachtete die Haustiere weiter beim Spielen. So saß sie noch Gefühlte Stunden da, die sich im Endeffekt als zehn Minuten erwiesen.

Ihre Türklingel schellte in einem ohrenbetäubenden Ton und die Tiere fuhren erschrocken auseinander. Venus runzelte die Stirn, sie hatte keinen Besuch erwartet.

Sie stellte ihre Tasse auf den dunklen Tisch, befreite ihre Beine aus dem Schneidersitz und rettete so ihre Füße vor dem Einschlafen. Gespannt ging sie in den kleinen Flur und öffnete ihre hell lackierte Wohnungstür, um einer verweint aussehende Cleo gegenüber zu stehen. Sofort breitete sich Sorge auf dem Gesicht der Schwarzhaarigen aus. Sie riß ihre Augen ein Stück auf und öffnete ihren rosigen Mund leicht.

„Cleo, was ist passiert?", sprach die Braunäugige mit schnellen Worten und schritt auf die Blondine zu, um sie tröstend in die Arme zu schließen.

Aus Cleos Kehle drang ein Schluchzer bevor sie begann mit zitternder, brüchiger Stimme zu sprechen: „ Ich", sie biss sich auf ihre Lippe und schien sich zu sammeln, „ Ich war unten, bei den Johnes, weil ich eine Pfanne zurückbringen wollte, die Cathi mir geliehen hatte. Ich wollte klopfen, aber die Tür war auf." Wieder schluchzte die Grünäugige und atmete danach tief durch.

„Ich habe mir nichts dabei gedacht", erneut kullerten ihr Tränen aus den sonst so strahlenden Augen.

„Mr. Johnson, er saß tot in der Wohnung", stieß Cleo bestürzt aus.

Ein kalter Schauer lief Venus über den Rücken. Sie hatte keine Probleme mit Toten, aber ein Toter in ihrem Wohnhaus war etwas anderes.

„Hast du schon Scotland Yard gerufen?", fragte sie und versuchte so normal wie möglich zu wirken, obwohl in ihr drin ein Sturm tobte.

„Nein, ich, ich hab' Panik bekommen und bin so schnell wie möglich zu dir hoch gelaufen. Kannst du dir den Tatort bitte angucken? Ich vertraue dir mehr als denen vom Scotland Yard", Cleo wirkte nun gesammelter und wischte sich die Tränen weg, während die Schwarzhaarige mit sich rang. Es wäre falsch den Tatort zu kontaminierst, jedoch war sie auch neugierig. Schließlich nickte sie.

„Ich werde es mir mal angucken. Wenn du möchtest kannst du dich in die Küche setzen. Da steht noch eine Kanne Tee", sie seufzte und strich der Blondine beruhigend über den Arm, ehe sie ihre Wohnung verließ und die Treppe hinunter tappte. Es schien ihr ein wenig rätselhaft, dass Cleo nicht wusste, dass Mrs. Johnes mit den Kindern verreist war, vielleicht hatte Cleo es einfach vergessen. Sie schon diesen Gedanken beiseite und zog ihr Handy aus ihrer linken Hosentasche. Nach dem sie die elektronische Wunderkiste entsperrt hatte, wählte sie die Nummer und wartete darauf, dass abgenommen wurde, was nicht lange dauert.

Moriarty - Stayin' alive (BBC Sherlock FF)Where stories live. Discover now