OP-Unterwäschen-Zelt

7.1K 837 267
                                    

Seine Tränen waren kaum getrocknet, als es an der Tür klopfte und Louis hereinkam. Er lächelte und sah aus, als hätte er inzwischen eine gute Mütze Schlaf bekommen. „Hey, wie geht's dir?", fragte er und sein Lächeln gefror, als er Harrys Augen sah: „Was ist passiert? Hast du Schmerzen?" Rasch schüttelte Harry den Kopf und wischte sich mit dem Handballen über die Augen. Louis sollte ihn so nicht sehen, das wollte er nicht. Doch Louis wäre nicht Arzt geworden, wenn er nicht ständig anderen Menschen helfen wollte, als setzte er sich an die Bettkante und sah Harry mit einem Blick an, der es ihm unmöglich machte, nichts zu sagen. „Anton war eben hier...mein Ex...und wir haben uns ausgesprochen", gestand Harry und in Louis Gesicht dämmerte es: „Ach, das was dann wohl der blonde Kerl, der mir im Flur entgegen kam. Ich dachte noch, dass er ziemlich mitgenommen aussieht. Das war also dein Ex?" Louis bekam eine kleine Falte zwischen den Augenbrauen und Harry wusste genau, dass er versuchte, sich Anton genauer in Erinnerung zu rufen. „Wie lange wart ihr zusammen?" - „Über zwei Jahre und wir hatten uns gerade verlobt, als deine SMS bei mir ankam. An Weihnachten..." Eigentlich hatte er Louis diese Geschichte nicht so haarklein erzählen wollen, doch nun tat er es doch und der junge Arzt hörte ihm aufmerksam zu.

„Naja, und deswegen war ich gerade etwas durcheinander, weil er mir verziehen hat...das habe ich seit der Trennung mit mir herumgetragen und es tat mir einfach so leid", beendete Harry die Geschichte. Louis nickte nur und schürzte die Lippen, dann sagte er: „Also bin ich schuld, dass ihr euch getrennt habt...er sah niedlich aus, das tut mir wirklich leid." - „Ja, finde ich auch, aber vielleicht wäre es früher oder später sowieso dazu gekommen, wenn wir uns gesehen hätten. Die Gefühle für dich waren einfach immer noch da. Ich hab sie nur verdrängt." - „Sehe ich auch niedlich aus?", hakte Louis nach und legte den Kopf schief. Harry tat, als müsste er ernsthaft über diese Frage nachdenken und sagte dann: „Nein, du bist sexy. Vor drei Jahren noch da warst du niedlich aber jetzt nicht mehr."

Louis Gesicht wandelte sich von fragend zu verschmitzt, dann beugte er sich vor und raunte: „So, ich bin also sexy...das hört man gerne..." Er reckte sich, erreichte Harrys Unterlippe, knabberte daran und verwandelte das ganze spielerisch in einen Kuss. Das Gefühl riss Harry augenblicklich mit und er umschlang Louis sofort mit den Armen. Seiner Kehle entfloh ein leises Keuchen und Harry tastete auf der Seite des Bettes nach dem Knopf, um das Kopfende absinken zu lassen. Louis sank mit ihm hinunter und sein Oberkörper berührte Harrys, die Hände in seinen Haaren. Gierig drängte er sich vor und stupste mit der Zunge gegen Louis. Zu seiner Überraschung machte der sich plötzlich von ihm los und stand auf: „Wohin willst du?" - „Abschließen, oder willst du, dass Zayn oder sonst wer gleich hier auf der Matte stehen?", fragte er, als sei diese Frage vollkommen dämlich gewesen. Mit vielsagend hochgezogenen Augenbrauen drehte er den Riegel um und kam dann zu Harry zurück, blieb nah bei ihm stehen und sah auf ihn hinunter. „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du wahnsinnig attraktiv aussiehst, wenn du älter wirst?" - „Ja, aber du hast das noch nicht gesagt", schnurrte Harry und streckte die Finger aus. Ganz knapp erreichte er Louis Oberschenkel und zupfte an seiner Hose. „Was hast du jetzt vor, Doctor? Wolltest du nicht eigentlich mein Bein ansehen? Vielleicht könntest du die Drainagen ziehen, die nerven mich." Harry bekam einen Blick von Louis zugeworfen, der eindeutig sagte, dass er jetzt alles andere machen wollte, nur nicht seinen Beruf ausüben, doch dann sagte er nur: „Du stehst wohl auf Doktorspiele...hätte ich das mal eher gewusst..."

Er schlug die Decke beiseite, nahm die Streckschiene ab und wickelte den Verband zusammen. „Aha, du hast ja noch die OP Unterwäsche an...dir ist klar, dass der Stoff nicht sonderlich robust ist und Druck nicht gut standhalten kann...sieht aus, als hättest du ein Indianerzelt aufgebaut." Er gluckste und während Harry ein wenig irritiert auf das blickte, was Louis als Zelt bezeichnet hatte, nutzte dieser den Moment und zog an den Schläuchen. „Ich klebe dir ein Pflaster auf die Nähte und später bekommst du eine bewegliche Schiene." - „Was meinst du mit später?" - „Wenn ich mit dir fertig bin, Styles." Die Worte ließen Harry erschaudern und er konnte es kaum abwarten, dass Louis endlich die Pflaster angeklebt hatte.

Wenige Augenblicke später, war er seinen Arztkittel los und die OP Unterwäsche lag zerrissen auf dem Fußboden. „Ich wusste nicht, dass diese Hemdchen so sexy sein können...oh Gott", seufzte Louis. Er saß rittlings auf Harrys Oberschenkel und schob den festen Stoff langsam nach oben. Harry schloss die Augen und genoss die Hitze, die ihn durchströmte. „Du bist ganz schön ungeduldig", sagte Louis leise, als Harry sich ihm immer wieder fordernd entgegen schob und schließlich seine Hand nahm und sie ziemlich bestimmt um sich schloss.

„Ich habe lange gewartet..." - „Was soll ich sagen? Mir gings doch genauso..." Das war das letzte, was Louis sagte, bevor er seine Lippen kurzerhand um ihn schloss und Harry die Augen zukniff. Seine Hände krallten sich in Louis Knie und er bebte. „Das ist so gut... oh fuck..." Vorsichtig hob er den Kopf, wollte Louis zusehen, doch er wusste, dass er dann sofort kommen würde, also ließ er es lieber doch bleiben. So schnell sollte es nicht vorbei sein. Louis machte alles perfekt, umspielte ihn an genau den richtigen Stellen und als Harrys Atem flacher wurde, steigerte er das Tempo. Eine Hitze, brennend und prickelnd baute sich in seinem unteren Rücken auf und er sah kleine Lichter vor seinen Augen tanzen. „Lou...", wollte er ihn warnen, doch sein Körper war schneller und er kam zitternd.

Louis blieb an Ort und Stelle, bis Harry schwer atmend den Kopf ins Kissen sinken ließ und sich die Haare nach hinten strich, erst dann löste er sich von ihm und setzte sich auf. Mit einer Hand angelte er sich eine Nierenschale vom Nachttisch und spuckte hinein, dann wischte er sich den Mund ab und grinste Harry breit an, der erwiderte das Grinsen glücklich und schloss dann die Augen um zu verarbeiten, was da gerade geschehen war.

Louis Tomlinson hatte ihm gerade tatsächlich im Krankenhaus einen Blow Job verpasst.

„Du bist vollkommen bekloppt, Louis, weißt du das?", keuchte Harry und schob sich das Hemd wieder nach unten. „Ich bin bekloppt? Zu so etwas gehören immer zwei Mr Styles und ich darf Sie daran erinnern, dass Sie das Zelt aufgebaut haben und nicht ich." Louis Lächeln war so frech, dass er aussah, wie ein Schuljunge, der versuchte einen Streich zu spielen. „Küss mich lieber, anstatt so unschuldig auszusehen." Natürlich kam Louis dem gerne nach und küsste ihn begierig. Harry konnte sich selbst schmecken und umschlang den jungen Arzt fest. „Louis Tomlinson, ich bin so glücklich, wenn du bei mir bist...", gestand er ihm und stupste ihn gegen die Nase.

Im Zimmer war es still, sodass man hören konnte, was auf dem Flur geschah. Eine Tür in der Nähe fiel zu und Harry setzte sich ruckartig auf, wobei er Louis beinahe aus dem Bett warf. „Mach die Tür auf, ich erkenne schon daran, wie die Tür zum Treppenhaus zugeht, dass das Liam ist. Der wollte vorbeikommen." Louis schlüpfte in Windeseile in seinen Kittel und entriegelte die Tür. Keinen Wimpernschlag später kam Liam ins Zimmer. „Oh hey Louis, willst du schon gehen?", fragte er freundlich und der Arzt nickte: „Ja, ich will mich mit Niall zum Mittagessen treffen und dann besorge ich Harry die bewegliche Schiene." Harry nutzte die Gelegenheit, in der Liam sich mit Louis unterhielt, um die Nierenschale unauffällig in der Schublade seines Nachttisches verschwinden zu lassen.

3 Years • Part IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt